Eine Art Zwischenbilanz: der eben erschienene Beitrag in den Archäologischen Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2010 über die jüngsten Untersuchungen in der Wüstung Oberwürzbach im Nordschwarzwald.
Profilschnitt in einem Tälchen beim Igelslocher Brunnen südlich unterhalb des Wirtschaftslandes der Wüstung Oberwürzbach (Zeichnung: J. Pittori/ R. Schreg) |
Der Artikel berichtet über Sondagen in den vergangenen Jahren an verschiedenen Altflurrelikten, vor allem aber über einen geoarchäologischen Schnitt in einem Tälchen unterhalb der Wirtschaftsflächen der Siedlung. Dazu liegen allerdings noch keine 14C-Daten vor, so dass eine abschließende Bewertung der erfassten Sedimente noch schwierig ist.
Insgesamt präzisiert sich das Bild der mittelalterlichen Siedlung, die sich zunehmend als geeignete Fallstudie erweist, exemplarisch das Wirtschaftsland eines mittelalterlichen Dorfes zu rekonstruieren. Als problematisch erweist sich jedoch nach wie vor die Planaufnahme der sich auf rund 5km² ausdehnenden Wüstung. Airborne Laserscan-Daten lieferten leider nicht die erhofften Ergebnisse, da wesentliche Teile der Wüstung heute mit dichtem Nadelwald bestanden sind.
Schon im Sommersemester 2007 wurden an der FH in Mainz im Rahmen der Diplomarbeit von Sven Emig und Dennis Rasel grundlegende Vermessungsarbeiten in der Wüstung Würzbach durchgeführt.
Ein Kurzbericht findet sich online.
Exemplarisch wurde der hofnahe Bereich einer Hufe der spätmittelalterlichen Siedlung vermessen - zudem ein Teil der Blockwallfluren am Igelslocher Brunnen mit terrestrischem Laserscan erfasst. Bislang ist das aber nur ein kleiner Teil der mehr als 20 Höfe samt ihrem Wirtschaftsland umfassenden Wüstung.
Literaturhinweis
- Rainer Schreg, Jasmin Pittori, Markus Dotterweich, Kirsten Eppler: Geoarchäologische Untersuchungen im Umfeld der Wüstung Oberwürzbach im Schwarzwald – ein Beitrag zur Landnutzungsgeschichte. Arch. Ausgr. Bad.-Württ. 2010, 228-230.
siehe auch Geoarchäologie bei Würzbach
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