Einfahrt ins KZ Auschwitz (Bundesarchiv, Bild 175-04413 [CC-BY-SA] via WikimediaCommons) |
1986 entbrannte in den Medien ein Streit zwischen dem Historiker Ernst Nolte und dem Soziologen Jürgen Habermas - damals am Gymnasium auch Thema im Leistungskurs Geschichte. Im Kern ging es um die Bewertung des Holocaust. Habermas warf den Historikern um Nolte vor, dessen Einzigartigkeit zu bestreiten und eine deutsch-nationale Geschichte zu propagieren. Die Diskussion wurde sehr emotional und nicht nach wissenschaftlichen Standards in den Medien geführt.
Rückblickend war Noltes Standpunkt der eines Historikers, der lange Zeiträume im Blick hat und die Beurteilung und Bewertung eines Ereignisses im Vergleich mit anderen vornimmt.
Bis heute ist das Thema aktuell, wie etwa die Linkliste bei wikipedia zeigt.
Derzeit greifen die Medien das Thema zum 25jährigen Jubiläum wieder auf: die FAZ bringt im Feuilleton einen Beitrag des Historikers Egon Flaig aus Rostock.
Es könnte sich auch für die Archäologie lohnen, den Historikerstreit mal näher anzusehen: geht es doch um die Rolle des historischen Vergleichs und auch um die Besonderheiten in den Medien geführter wissenschaftlicher Diskurse (wie auch der Troja-Streit).
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