Dienstag, 20. Juli 2021

Noch nie dagewesen? Hochwasser und Starkregen im Juli 2021 und im Juli 1342

Die Unwetter mit ergiebigem Dauer- und Starkregen, die im Juli 2021 in verschiedenen Regionen Mitteleuropas zu Überschwemmungen führten, wurden von Politiker*innen als "noch nie dagewesen" bezeichnet - so die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ot-dreyer-aus-landtag-katastrophe-noch-nie-dagewesen-100.html) oder auch der belgische Ministerpräsident Alexander De Croo (https://www.krone.at/2462785).

Noch nie dagewesen?


Juli 2021

Seit Mitte Juli haben Starkregen in verschiedenen Regionen Mitteleuropas zu starken Zerstörungen geführt. Häuser, Autobahnen und Bahnstrecken, aber auch Häuser und riesige Ackerflächen wurden weggerissen. Kleine Rinnsale schwollen zu mächtigen Strömen an. In Deutschland gibt es, Stand 19.7.2021 mehr als 165 Todesopfer. Anders als bei den vielen Hochwässern an den großen Flüssen Rhein, Donau oder Elbe, sind es nun eher kleinere Flüsse wie Kyll, Erft, Ahr oder Zinn und Aich, die durch regionale Starkregen in kürzester Zeit angeschwollen sind. In Erftstadt kam es zu Schluchtenreissen enormen Ausmaßes, im Berchtesgadener Land zu Murenabgängen. Häuser und Straßen wurden unterspült und weggerissen. 
Tief Bernd brachte enorme Regenmengen, von bis zu 250 l/ m² innerhalb von 24 Stunden. Normal sind in Deutschland etwa 85 l/m² im Monat Juli. Das Tiefdruckgebiet blieb für rund eine Woche über Mitteleuropa stabil und schaufelte warme und feuchte Luft über den Ostalpenraum nach Mitteleuropa und sorgte hier beständig für Schauer und Gewitter, die aber immer wieder zu Extremwetter ausarteten.
Normalerweise bringt der Juli in Deutschland rund 85 Liter pro Quadratmeter Regen. Doch Unwettertief BERND hat vor allem im Westen Deutschlands das Doppelte bis Dreifache dieser Regenmenge in ein bis zwei Tagen gebracht. Unglaublich! Regenschwerpunkt war die Stadt Hagen. Doch auch das Rheinland und die Eifel hat es so extrem erwischt wie selten zuvor


(mehr dazu bei www.wetter.de)

 
Normalerweise bringt der Juli in Deutschland rund 85 Liter pro Quadratmeter Regen. Doch Unwettertief BERND hat vor allem im Westen Deutschlands das Doppelte bis Dreifache dieser Regenmenge in ein bis zwei Tagen gebracht. Unglaublich! Regenschwerpunkt war die Stadt Hagen. Doch auch das Rheinland und die Eifel hat es so extrem erwischt wie selten zuvor.


(Quelle: www.wetter.de)

Normalerweise bringt der Juli in Deutschland rund 85 Liter pro Quadratmeter Regen. Doch Unwettertief BERND hat vor allem im Westen Deutschlands das Doppelte bis Dreifache dieser Regenmenge in ein bis zwei Tagen gebracht. Unglaublich! Regenschwerpunkt war die Stadt Hagen. Doch auch das Rheinland und die Eifel hat es so extrem erwischt wie selten zuvor.


(Quelle: www.wetter.de)

Normalerweise bringt der Juli in Deutschland rund 85 Liter pro Quadratmeter Regen. Doch Unwettertief BERND hat vor allem im Westen Deutschlands das Doppelte bis Dreifache dieser Regenmenge in ein bis zwei Tagen gebracht. Unglaublich! Regenschwerpunkt war die Stadt Hagen. Doch auch das Rheinland und die Eifel hat es so extrem erwischt wie selten zuvor.


(Quelle: www.wetter.de)

 
Normalerweise bringt der Juli in Deutschland rund 85 Liter pro Quadratmeter Regen. Doch Unwettertief BERND hat vor allem im Westen Deutschlands das Doppelte bis Dreifache dieser Regenmenge in ein bis zwei Tagen gebracht. Unglaublich! Regenschwerpunkt war die Stadt Hagen. Doch auch das Rheinland und die Eifel hat es so extrem erwischt wie selten zuvor


(mehr dazu bei www.wetter.de)

Juli-Regen mehr als verdoppelt

Normalerweise bringt der Juli in Deutschland rund 85 Liter pro Quadratmeter Regen. Doch Unwettertief BERND hat vor allem im Westen Deutschlands das Doppelte bis Dreifache dieser Regenmenge in ein bis zwei Tagen gebracht. Unglaublich! Regenschwerpunkt war die Stadt Hagen. Doch auch das Rheinland und die Eifel hat es so extrem erwischt wie selten zuvor.


(Quelle: www.wetter.de)

Juli 1342

Ein Blick in den Juli 1342 zeigt, dass es durchaus vergleichbare Situationen gab. 

1342 kam es ebenfalls wie 2021 zu Schluchtenreißen, Muren und enormen Überschwemmungen. Schriftliche und archäologische Quellen zeigen dies. Beispielsweise schildert aus dem 15. Jahrhundert im Kloster Eberbach entstandene Chronik der Bischöfe von Mainz die Situation etwa folgendermaßen:

Auch im Jahr 1342 kam es um das Fest Johannes des Täufers (24. Juni) und für mehrere Wochen (...)  zu einer großen Flut nicht nur von starkem Regen, sondern auch aus dem Verborgenen der Berge, Täler und Böden  überall hervorbrechend und herausfließend. Und so wurden in den meisten Provinzen, und besonders um die Flüsse Rhein und Main wie sonst überall Gemüse, Früchte, Gras, Gebäude, Tiere und Menschen in vielfältiger Weise und kläglich verwüstet. Köln, Mainz und Frankfurt standen weitgehend unter Wasser, so dass es einem Mann im Mainzer Dom fast bis zum Gürtel stand, den großen Turm über der Frankfurter Brücke beim Deutschhaus mit einem Teil der Brücke komplett mitriss und umstürzte. Außerdem kam es zu vielen Schrecken und Verlusten in verschiedenen Gegenden der Welt.

(Item anno domini MCCCXLII circa festum Johannis Baptiste et deinceps per plures ebdomodas temporibus reverendissimi patris et domini domini supradicti archiepi factum est diluvium magnum nun solum ex pluvia nimia, sed ex occultis montium, vallium et terre universalis meatibus erumpens et emanans, supereffluente.  Et adeo per plurimas provincias et maxime circa Renum et Mognum fluvios ac alibi omniquaque in frugibus, fructibus, feno, edeficiis, pecoribus et heu pluribus hominibus multiformiter et miserabiliter devastavit. Insuper maxima pars civitatum precipue Colonia, Maguncia, Franckfurt in medio fuerant aquarum,ita quod in maiori ecclesia Maguntina stetit fere usque ad cingulum hominis et turrim magnam super ponte Franckfurt apud domum Theutoricorum cum parte pontis diruit penitus et evertit, preterea plurima horribilia et dampnosa evenerunt in variis mundi provinciis..)

(Cronica de episcopis Moguntii. in: Fontes rerum Nassoicarum/ Die Geschichtsquellen des Niederrheingau's: 3. Sonstige Geschichtsquellen des Niederrheingaus,  gesammelt von F. W. E. Roth (Wiesbaden 1880), 155: -  https://www.dilibri.de/rlb/content/pageview/883206)

Die Stadt Frankfurt stand fast vollständig unter Wasser, die Bewohner flüchteten auf eine benachbarte Anhöhe, wo - nach einer allerdings späten Chronik (Leisner 1706, 532) - Notunterkünfte aus Holz und Stroh gebaut wurden. In Sachsenhausen bei Frankfurt hat 

"durch die grosse Gewalt am Stein-Werck zu Sachsenhausen neben der Teutschen Herrn Wiesen ein Loch sich eröffnet, so hundert Schuh in der Länge, fünfzig in der Breite und 20. in die Tiefe hatte darinnen viel Stein und Holtz gelegen" (Leisner 1706, 533).  

Hochwassermarken am Rathaus in Würzburg,
oben die Marke für 1342, die jedoch später übertragen wurde
(Foto: Roland.h.bueb [CC BY 3.0] via WikimediaCommons)


Die Datenbank tambora https://www.tambora.org , in der Nachrichten zu historischen Wetterereignissen gesammelt werden, verzeichnet - wenngleich bei weitem nicht vollständig - einige Einträge zum 21. Juli 1342. Angaben zur historischen Quellenkritik sind in dieser von Naturwissenschaftlern initiierten Datenbank etwas spärlich. Die Mehrzahl der Angaben zu 1342 stammt aus relativ späten Chroniken, oft erst des 17. Jahrhunderts, bei denen unklar bleibt, wie zuverlässig ihre Angaben im Einzelnen sind. Im Allgemeinen finden sich in den Chroniken Einträge wie 

"A.C. 1342 den 21. Julij fielen grosse Wolckenbrüche / und thaten die anlaufffende Wasser / sonderlich in den großen Städten / zu Frankfurt/ Würzburg/ Nürnberg/ Bamberg/ Erffurt/ Regenspurg/etc. gewaltigen Schaden / riessen daselbst die stattlichsten Brücken ein /" (Aldenberger 1615 via https://www.tambora.org/index.php/grouping/event/show?event_id=22970). 

 

Die Beispiele zeigen, wie vage die Angaben oft bleiben. Opferzahlen sind daraus nicht zu gewinnen. Schätzungen von mindestens 6000 Toten bleiben daher sehr unsicher. Vor allem aber ergibt sich aus den chronikalen Quellen ein Fokus auf die großen Flüsse und Städte, so dass die Kartierungen der Ereignisse nicht unproblematisch sind. Die Hochwasserstände an den Flüssen spiegeln oft den Wasserabfluss, aber nicht die Regionen der Unwetter. Diese sind in den schriftlichen Quellen kaum überliefert - aber geo- und landschaftsarchäologische Untersuchungen haben deutliche Spuren von Unwettern aus dem 14. Jahrhundert nachgewiesen.

 

Sturzfluten in Mittelgebirgen

(Geo-)Archäologische Forschungen im Sölling, im Spessart, im Schönbuch bei Tübingen oder in Oberfranken bei Kronach und Bamberg zeigen, wie gewaltige Wassermassen tiefe Schluchten in Siedlungen und Ackerland gerissen haben.

Rekonstruktion des wandernden Hochwasserscheitels der Juliflut 1342 im Einzugsgebiet
des Main nach Bauch 2019.
(Kartengrundlage: BerndH [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons, thematische Kartierung Martin Bauch via Bauch 2019, Eränzungen [Schluchtenreissen] R. Schreg [CC BY-SA 3.0] )


Die Dorfwüstung Winnefeld liegt im Südsölling, einem der großen Waldgebiete in Niedersachsen. Bis heute markiert die Kirchenruine die Lage des ehemaligen Dorfes, unweit der Stadtgründung Nienover und des Klosters Corvey. Die Siedlung erstreckte sich entlang der oberen Reiherbachaue über mehr als 1,5 km Länge. Nach einer früheren Nutzung des Areals in der Karolingerzeit scheint mit dem Landesausbau in der Region das Dorf neu begründet worden zu sein. Die spätromanische Dorfkirche wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet. Östlich der Kirche befindet sich eine Geländedelle, in der, ebenso wie in der südlich anschließenden schmalen Talaue des Reiherbaches bei geoarchäologischen Untersuchungen Hinweise auf ein starkes Abflussereignis im 14. Jahrhundert gefunden wurden. Im Zeitraum von wenigen Stunden bis zu wenigen Tagen rissen hier kastenförmige Schluchten ein, wobei zum Ende des Ereignisses ein mächtiger Schutt- und Schotterkörper abgelagert wurde, in dem Tausende Keramikbruchstücke, Ziegelfragmente und Metallteile entdeckt wurden. Die Delle östlich der Kirche markiert wohl den Verlauf einer ehemaligen Straße, "die vom Abfluss des Starkregens auf ganzer Länge über eine Breite von 15m und eine Tiefe von 2,5-2,8m zerrissen wurde. Der Abfluss verbreiterte die Aue des Reiherbaches erheblich, mehrere Gebäude mit Inventar wurden fortgerissen." Archäologisch lässt sich anhand der Keramikfunde eine Datierung des Ereignisses in den Zeitraum von 1320 und bis vor 1400 n. Chr. erreichen. Bald danach wurde die Siedlung aufgegeben (Bork u.a. 2011; Beyer 2008; Stephan 2007).

Dorfkirche der Wüstung Winnefeld im Sölling.
Das Dorf wurde nach Starkregenereignissen aufgelassen
(Foto: Jan Stubenitzky (Dehio) [CC BY SA 3.0] via WikimediaCommons)


Im südlichen Spessart liegt der Kirschgraben bei dem zur Gemeinde Heimbuchenthal gehörende Höllhammer. Von Westen mündet der Kirschgraben in das schmale Elsavatal, das hier durch einen Schwemmfächer weiter eingeengt wird. 2008 wurde mit einem größeren Bagger der Schwemmfächer untersucht. Im Kern fand sich eine fast 2 m mächtige Ablagerung, der neben Sand Grobmaterial bestehend aus eckigen, länglichen Sandsteinen enthielt. Die Steine wurden in der Schlucht ausgerissen, sie hatten eine Größe bis zu 140 cm und ein Gewicht von bis zu 650 kg. Hier muss eine gewaltige Flut durch den Kirschgraben abgelaufen sein. Aus Keramikfunden ergibt sich auch hier eine Datierung in das 14. Jahrhundert (Bork u.a. 2011).

2013 war anlässlich von Starkregen im Raum Tübingen und Reutlingen eine Erosionsrinne im Schönbuch Thema eines Blogposts auf Archaeologik (Schreg 28.2.2013). Untersuchungen der Universität Stuttgart konnten dort mittels 14C-Daten das Schluchtenreissen in die Mitte des 14. Jahrhunderts datieren (Beckenbach u.a. 2013).

Erosions-Gully bei der Neuen Brücke im Schönbuch .
(Foto: R. Schreg, 2013)

Sehr genau wurde ein Erosionsgully westlich von Friesen nahe Kronach in Oberfranken untersucht. Nahe einer mittelalterlichen Wüstung wurde eine Erosionsrinne erfasst, bei der sich ein Erosionsereignis der römischen Kaiserzeit nachweisen lässt. Eine Erosionsphase gehört in das frühe Mittelalter, intensive Bodenverlagerungen fallen ins 14. Jahrhundert. "In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts führten zwei intensive Starkregenereignisse stellenweise zum vollständigen Abtrag des Bodens und zur Exposition der anstehenden Verwitterungsdecke. Nach der Siedlungsaufgabe in der Mitte des 14. Jahrhunderts fand eine Bodenbildung unter Wald statt" (Dotterweich 2003, 28).

Nördlich von Bamberg liegt bei Kemmern der Wolfsgraben, für den aus schriftlichen Quellen hervorgeht, "dass spätestens ab dem Hochmittelalter das Einzugsgebiet des Wolfsgrabens für den Weinanbau genutzt wurde. Die extremen Starkregenereignisse in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert führten im Wolfsgraben zu intensiven Abflüssen, wodurch ältere (hochmittelalterliche) Kolluvien erodiert wurden und ein bis zu fünf Meter tiefes und 400 bis 500 Meter langes Kerbensystem entlang der Talsohle einriss. Noch während oder kurz nach diesem Ereignis lagerten sich entlang der Kerbenbasis grobsandige Kolluvien ab. Im Bereich von Hangunterschneidungen kam es zu Rutschungen" (Dotterweich 2003, 35; vgl. Schmitt 2003). Vor dem Spätmittelalter bestand hier eine relativ sanfte Kerbe, die möglicherweise schon sehr alt ist, wie Auswaschungen an Felsen am oberen Rand der heutigen Schlucht andeuten. Heute ist es eine tiefe, allerdings auch schon wieder teilweise verfüllte Schlucht, die auf den ersten Blick romantisch und abenteuerlich aussieht, tatsächlch aber Zeugnis eines verheerenden Starkregenereignisses ist.

Wolfsgraben bei Dörfleins nördlich Bamberg
(Foto: R. Schreg, 20.7.2021)





 

Weitere Beispiele gibt es aber auch weiter im Norden, so in der Wolfsschlucht bei Pritzenhagen/Oberbarnim, Brandenburg (Bork 2006). Im Voralpengebiet fehlen bisher einschlägige Befunde - möglicherweise jedoch lediglich aufgrund eines ungenügenden Forschungsstandes.

 

Überschwemmungen in der Eifel

In den Eifelmaaren haben Mainzer Bodenkundler umfangreiche Bohrkerne aus den Seeablagerungen untersucht (Sirocko u.a. 2009). Abhängig von den Jahreszeiten wurden hier in den Seen Sedimente abgelagert, die relativ gleichmäßige Schichten ausbilden. In mehreren Bohrungen sowohl im Ulmener Maar als auch im Holzmaar und im Schalkenmehrener Maar zeigte sich jedoch im 14. Jahrhundert eine auffallend dicke Ablagerungsschicht , die auf massive Sedimenteinträge durch Starkregen hinweist. Die Maare haben zumeist recht kleine Einzugsgebiete, aus denen das Oberflächenwasser zusammenfließt. Große Mengen Sediment lassen daher auf Starkregen schließen. Teilweise wurden auch größere Steine bis in die Mitte des Maars eingespült. 

 

Bohrungen Mainzer Geowissenschaftler auf dem Holzmaar in der Eifel
(Foto: R. Schreg 2007)


 

Die Datierung auf 1342 ist indes etwas positivistisch, da sie davon ausgeht, dass das 1342-Ereignis so heftig war, dass für solche Schichtbildungen kein anderer Zeitpunkt in Frage kommen kann. Diese Deutung hat einiges an Wahrscheinlichkeit für sich, da zahlreiche 14C-Datierungen die Chronologie eingrenzen lassen.

Es ist im Einzelfall schwer, solche Befunde eindeutig auf das Magdalenenhochwasser im Juli 1342 zu beziehen. Der Befund von Friesen mit zwei Hochwasserereignissen deutet darauf hin, dass wir es mit einer Phase zu tun haben, in der es öfters zu Hochwässsern kam. Das zeigen auch die schriftlichen Quellen, die mehrfach solche Sommerhochwässer erwähnen, wenn auch nicht mit annähernd ähnlichen Wasserständen. Zugleich zeigen derartige geoarchäologische Untersuchungen aber auch, dass solches Schluchtenreissen eng mit Phasen intensiver Landnutzung verbunden ist, die den Wasserabfluss beeinflusst (Dotterweich 2003; Bork 2006). 


Die ökologischen Hintergründe der 1342-Unwetter

Wie gesagt ergeben sich Übereinstimmungen und Differenzen zwischen dem Juli 2021 und dem Juli 1342. Inwiefern ist es nun möglich, darauf weitergehende Schlüsse aufzubauen? - für den Umgang mit dem Hochwasserrisiko heute einerseits und für das Verständnis der Situation 1342 andererseits?

Historisches Vergleichen bedeutet nicht, Vorgänge gleichzusetzen oder zu hierarchisieren, sondern es dient zunächst heuristisch (also mit dem Ziel, einen schlüssigen Erkenntnisweg zu finden) dazu, mögliche Zusammenhänge zu analysieren. Wir können also nicht die Wissenslücken 1342 mit den Informationen von 2021 stopfen oder umgekehrt 1342 dazu heranziehen Prognosen für das 21. Jahrhundert zu machen. Analogieschlüsse sind nur dort möglich, wo hinreichende Ähnlichkeiten festgestellt wurden, um tatsächlich aus chronologisch differenten Situationen auf gleichartige Wirk- und Kausalzusammenhänge zu schließen, die aber zunächst nur als Hypothese, nicht als gesichertes Wissen zu gelten haben.

2021 und 1342 sind von den Phänomenen ähnlich, möglicherweise auch von der Rolle der menschlichen Landnutzung. Unterschiedlich ist jedoch die Rolle des Klimawandels, denn 1342 steht am Beginn der Kleinen Eiszeit, während wir uns aktuell in einer tatsächlich noch nie dagewesenen Phase der beschleunigten Erwärmung befinden. Gleichwohl: Das 14. wie das 21. Jahrhunderts sind Phasen, in denen sich Klimasysteme umstellen und zu verschiedenen Umweltkrisen führen: Neben Dürren und Überschwemmungen auch Pandemien, wie Pest oder (der dank Wissenschaft vergleichsweise gut kontrollierten) Covid19-Pandemie.

Der Vergleich 2021 - 1342 wirft indes einige Fragen auf, die - zumindest teilweise - mit archäologischen Forschungen auch geklärt werden können Sollte sich hier ein deutlicheres Bild abzeichnen, sind durchaus Lehren für die Gegenwart zu erzielen. Von Interesse sind hier die ökologischen Zusammenhänge der Überflutungen, insbesondere im Hinblick auf die Rolle des Menschen.

offene Forschungsfragen

Dem krisenhaften 14. Jahrhundert war eine Phase des Wachstums und eines gewissen Wohlstands vorausgegangen, das eine Intensivierung der Landnutzung gesehen hat, die mit einer Verfestigung der dörflichen und urbanen Siedlungsstrukturen einher ging. Es ist aktuell ein spannendes Thema, inwiefern für die m.E. naheliegende und plausible Hypothese, dass diese Landnutzungsveränderungen für die Intensität der Hochwässer, aber auch die Pandemien bei Vieh und Mensch als ökologische Konsequenzen dieses Landnutzungswandels zu verstehen sind (vgl. Schreg 2019). Da wir viele ökologische Folgen dieser mittelalterlichen Prozesse nur über aktualistische Analogien erschließen können, birgt ein Vergleich 1342-2021 das Risiko eine Zirkelschlusses. Deshalb ist es wichtig, die historischen Quellen kritisch zu betrachten.

Bislang waren dazu v.a. die literarischen, chronikalischen Quellen ausgewertet, während die urkundlichen bzw. archivalischen Quellen, die z.B. Gerichtsverfahren überliefern, noch kaum beachtet sind. Ein Beispiel war hier auf Archaeologik Thema, nämlich eine Urkunde aus dem September 1342, die auf einen Streit des Esslinger Augustinerklosters mit dem Kloster Kaisheim zurückgeht, bei dem es um die Folgen eines Hangrutsches in Esslingen ging (Schreg 19.1.2013). S

Systematischer hat sich vor kurzem Martin Bauch (2019) der Magdalenenflut angenommen. Er hat dazu drei Fragen verfolgt:


"1. Die Gewinnung von neuen Details über den Verlauf, vor allem aber den sozio-ökonomischen Impact der Magdalenenflut aus der bisher kaum herangezogenen, nicht-narrativen Überlieferung, insbesondere was Versorgungskrisen und regulative Adaption angeht.
2. Die Verschränkung historischer Quellen mit naturwissenschaftlichen Daten, wo immer sich diese ergänzen oder korrigieren lassen; und das nicht zuletzt mit dem Ziel, andere natürliche Extremereignisse zu bestimmen, die bisher im Schatten der Juliflut von 1342 gestanden haben.
3. Die Relevanz von Extremereignissen für die vormoderne Infrastrukturgeschichte zu diskutieren und an dem Fall der Magdalenenflut gleichsam exemplarisch zu erproben, ob erste Ansätze mittelalterlicher Daseinsvorsorge ursächlich auf die singuläre Hochwassererfahrung zurückgeführt werden können" (Bauch 2019, [5]).


Der Blick in die nicht-literarische Überlieferung ermöglicht es, die Flutereignisse vom Juli 1342 in ein deutlich differenzierteres Bild einzuordnen. "Das Jahr 1342 war keineswegs ausschließlich von Hochwasser oder kontinuierlichem Niederschlag geprägt – vielmehr wechselten die Extreme vom schneereichen und kalten Winter 1341/42 zum frühen Tauwetter im Februar des Jahres samt Schneeschmelze und Eisstößen, dann lang anhaltende Trockenheit mit Begünstigungen von Stadtbränden. Dem folgten die extremen Niederschläge im Juli, die dann – wie zumindest für den Niederrhein gezeigt werden konnte – langanhaltende Überschwemmungen auslösten. Im Folgenden soll daher der Begriff der Magdalenenflut im Bewusstsein verwendet werden, dass wir es tatsächlich mit mehreren Flutereignissen der Jahre 1342/43 zu tun haben, die zudem um eine ausgeprägte Phase der Trockenheit im Frühjahr/ Frühsommer 1342 zu ergänzen sind" (Bauch 2019, [12]). Eine Schadensbilanz fällt im großen zeitlichen Abstand schwer, da eher zufällig überlieferte Reparaturen oder Wasserbaumaßnahmen meist nicht sicher mit lokalen Flutereignissen zu verbinden sind. Aventin beschreibt beispielsweise, dass 1345 

"in nidern Bairn zu obern Altach wolt die Thonau nur zu nahend dem closter werden, fras velt und wismat hinweck. Man grueb wol zehen jar aneinander ainen graben, der kaiser schuefs, muesten die nachpaurn darzue helfen, gestuend mêr dan tausend pfund Regenspurger; und ward also die Thonau in den neuen graben geworfen." (Aventin 1886, 493). 

In den Jahren nach 1342 lassen sich auch zahlreiche Brückenbaumaßnahmen belegen, bei denen oft unklar bleibt, inwiefern eine Zerstörung 1342 damit verbunden war.


Die Wetterlage 1342

Auf den ersten Blick zeigt die Karte eine Unwetterfront, die zwischen dem 19. und dem 25.7. 1342 von Südosten nach Nordwesten über Deutschland zog und in verschiedenen Regionen zu enormen Niederschlägen geführt hat. Dieses Bild führt zur Einschätzung einer sogenannte Vb-Wetterlage, bei der ein über dem Mittelmeer Wasser-gesättigtes Tiefdruckgebiet östlich an den Alpen vorbei zieht. Die Wolken regnen sich dabei nicht an den Alpen ab, sondern bringen Wassermassen nach Mitteleuropa. Das ist auch bei dem Tiefdruckgebiet Bernd der Fall, das Anfang Juli zu ersten Überschwemmungen im Nordosten Italiens geführt hat. Anders als für 1342 zu vermuten ist, zog Bernd jedoch nicht langsam von Südwest nach Nordost, sondern bewegte sich über Deutschland kleinräumig hin und her. Hier kam es am 10.7. zu Starkregen in Mainfranken, dann am 15.7. in der Eifel und am 17.7. wieder weiter im Süden am Alpenrand. Es handelt sich 2021 um eine sog. mitteleuropäische Troglage, die dazu führt, dass sich das Tief nicht bewegt, sondern längere Zeit mit geringen Bewegungen über Mitteleuropa verbleibt und einerseits kalte Luft und andererseits warme, feuchte Luft heranführt. Für 1342 ist solch eine Wetterlage ebenfalls denkbar, allerdings ist die Quellenlage zu dünn (Herget u.a. 2015). Zweifel an der Vb-Wetterlage 1342 wurden insbesondere deshalb geäußert, weil aus dem Voralpengebiet keine Hinweise auf Starkregen vorliegen (Böhm 2011, 153).

 

Urbanisierung und Dorfgenese

Nicht ausreichend sind die Quellen auch, um zu belegen, dass das Hochwasser 1342 durch die Veränderungen in der Landnutzung verursacht wurde - plausibel ist es allemal: Der Nutzungsdruck durch Bevölkerungswachstum und Urbansierung führte zur Einführung der Dreizelgenwirtschaft, die als große Innovation der mittelalterlichen Landwirrtschaft gilt und der entscheidende Produktionszuwächs zu verdanken seien. Das Prinzip des Fruchtwechsels ist indes schon alt bekannt - das entscheidende der Dreizelgenwirtschaft ist nicht der Wechsel von Sommer- und Wintergetreide und Brache, sondern deren gemeinsam gereglte Durchführung, die zur Ausbildung großer, im gleichen Rhythmus bewirtschafteten Ackerflächen führten. Das muss umfangreiche Umstrukturierungen der Feldflur bedeutet haben. Während zuvor die einzelnen Parzellen eingehegt sein musst, können innerhalb einer Zelge die Hecken zwischen einzelnen Parzellen wegfallen. Im Gegenteil: Erst das Roden der Hecken ermöglichte eine lückenlose Pflugbewirtschaftung und erschloß mitten im etablierten Wirtschaftsland neue Anbauflächen (Schreg 2018).

Mangels einer Altflurforschung fehlen dazu aber harte Daten, die diese zu vermutende Umgestaltung der Agrarlandschaft sicher belegen könnten (vgl. Schreg 2020; Schreg 2021).

weitergehende Konsequenzen?

Für das 14. Jahrhundert gilt es genauer zu untersuchen, inwiefern, die Veränderungen in den Siedlungsstrukturen und in der Landwirtschaft ökologische Konsequenzen hatten, die den Ausbruch der Pest zumindest begünstigten. Dabei dürfte den Auswirkungen der Landwirtschaft auf Hydrologie, Böden und Biodiversität - insbesondere auch die Nagerpopulationen betreffend - eine besondere Bedeutung zukommen. Bei archäologischen Grabungen - insbesondere auch bei den unter Zeit- und Kostendruck stehenden baubedingten Rettungsgrabungen -  wird darauf zu achten sein, dass die dafür wesentlichen Quellen und Daten auch tatsächlich erhoben werden - durch geoarchäologische Beprobung und einen adäquaten Umgang mit bioarchäologischem Proben- und Fundmaterial. Zudem muss Zeugnissen der Landnutzung mehr wissenschaftliche Aufmerksamkeit geschenkt werden (vgl. Schreg 2021).


untergegangene Erinnerung

Deutlich wird, dass die Erinnerung und die literarische Tradition die Unwetterereignisse auf die Tage um den Magdalenentag (22. Juli) und die großen Städte und Flüsse verengt hat. Im Gegensatz zur aktuellen medialen Berichterstattung, wo immer wieder Betroffene interviewt und Einzelschicksale thematisiert werden, wissen wir darüber für 1342 so gut wie gar nicht Bescheid. Informationen wie zu den Notbehausungen bei Frankfurt sind extrem selten. Vor allem die Geo-Archäologie macht die große zerstörerische Kraft des Wassers auch in kleinen Tälern deutlich - ein Aspekt, der in der Erinnerung und Wahrnehmung nicht nur von 1342 untergegangen ist. Auch bei modernen Überschwemmungen dominierten bis vor kurzem meist Bilder der überschwemmten Landschaften und von überfluteten Straßen. Handy-Bilder und Videos verändern dies, denn hier entsteht eine 'Dokumentation' während des Ereignisses selbst. Die aktuell verschiedentlich zu hörende Überraschung, dass auch in Mittelgebirgen und an kleineren Flüssen solche Überschwemmungen auftreten können, ist nicht zuletzt Folge eines medialen Wahrnehmungsfilters und eines fehlenden Bewusstseins der zeitlichen Dimension.

Das 14. Jahrhundert mag bei allen Unterschieden der damaligen Klimatrends wichtiges Orientierungswissen liefern - da es zeigen kann, wie selbst in vorindustrieller Zeit menschliches Wirtschaften erschreckende Konsequenzen hatte. Es mag helfen, uns zu sensibilisieren, indem mögliche Zusammenhänge thematisiert und näher untersucht werden. Klar ist: 2021 ist schon einmal dagewesen - und es mag hilfreich sein, sich bewusst zu machen, wie die Ereignisse 1342 in intensivierte Landnutzung und Klimawandel eingebettet waren.

Bislang ist mir der Vergleich 2021-1342 in den Medien noch nicht begegnet. Dieses Ereignis ist aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden. Das zeigt beispielsweise auch eine Ausstellung des Umweltbüros der Stadt Mainz vor wenigen Jahren (2012), die die historischen Hochwässer in der Stadt thematisiert, dabei aber das extremste Hochwasser 1342 schlicht vergessen hat.

Immerhin: Die Google Search Console meldet mir, dass in der vergangenen Woche die Suchanfrage "magdalenenflut" auf Archaeologik auf Position #1 gefallen sei und immerhin 34,62 % der gesamten Website-Impressionen der Google-Suche auf Archaeologik verursacht hat. Das Interesse an den Zusammenhängen 2021 und 1342 scheint also doch sehr hoch zu sein.



Literaturhinweise

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    J. Aldenberger, Fewer- Wasser- und Wein-Spiegel: WeinSpiegel / Das ist: Kurtze vnd ordentliche Verzeichnüß / wie Gott zu jederzeit in vielen Orten / vnnd sonderlich im Deutschland den Edlen Rebensafft reichlich bescheret. Auch die jenigen / so solchen schendlich mißbraucht / offtermals auff mancherley weiß ernstlich gestrafft. Aus vielen Geschichtsbüchern vnd täglicher Erfahrung (1615). - https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb11256123-0 ,  hier zitiert nach
    https://www.tambora.org/index.php/grouping/event/show?event_id=22970
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    M. Bauch, Die Magdalenenflut 1342 am Schnittpunkt von Umwelt- und Infrastrukturgeschichte. Ein compound event als Taktgeber für mittelalterliche Infrastrukturentwicklung und Daseinsvorsorge. NTM Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin 27 (3), 2019, 273–309. - https://doi.org/10.1007/s00048-019-00221-y.
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    E. Beckenbach/U. Niethammer/H. Seyfried, Spätmittelalterliche Starkregenereignisse und ihre geomorphologischen Kleinformen im Schönbuch (Süddeutschland): Erfassung mit hochauflösenden Fernerkundungsmethoden und sedimentologische Interpretation. Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins 95, 2013, 421–438. - https://doi.org/10.1127/jmogv/95/2013/421 - http://www.schweizerbart.de/papers/jber_oberrh/detail/95/79656/Spatmittelalterliche_Starkregenereignisse_und_ihre mit Zusammenfassung
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Änderungsvermerk 25.7.2021:
Typos, fehlendes Zitat Herget u.a. 2015 in Literatur nachgetragen

 Anmerkung 14.8.2021:

An updated English version of this blogpost can be found at: https://bldeathnet.hypotheses.org/1231

2 Kommentare:

Jan Esper hat gesagt…

Lieber Rainer, eine wirklich lesenswerte Synthese! Denke auch, dass 1342 die beste Analogie ist. Grüsse aus Mainz --je

Rainer Schreg hat gesagt…

in English at the BlackDeathNetwork: https://bldeathnet.hypotheses.org/1231