Die AG Kulturgüterschutz des Dachverbands Archäologischer Studierendenvertretungen e. V. (DASV) fordert in einen offenen Brief an die Lehrenden des Fachs eine stärkere Einbindung des Kulturgüterschutzes in die universitäre Lehre.
Liebe Professorinnen und Professoren,
liebe Dozentinnen und Dozenten,
liebe Studierende,
Mit freundlichen Grüßen,
die AG Kulturgüterschutz
Kontakt: ag kulturgueterschutz@dasv-ev.org
(pdf bei academia.edu)
liebe Dozentinnen und Dozenten,
liebe Studierende,
aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten rückt der Kulturgüterschutz stäarker in den Fokus der Öffentlichkeit. Aber nicht nur dort sind die materiellen Hinterlassenschaften früherer und heutiger Kulturen stark gefährdet. Auch hierzulande werden archäologische Befunde durch Raubgrabungen unwiederbringlich zerstört. Aus diesem Anlass sehen sich Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen dazu veranlasst, dem Kulturgüterschutz - beispielsweise im Rahmen von Tagungen - gezielt einen höheren Stellenwert beizumessen. Der Kulturgüterschutz sollte jedoch nicht nur auf den Diskurs aus Öffentlichkeit und Forschung beschränkt sein, sondern auch intensiver auf die universitäre Lehre ausgeweitet werden. Einige Forderungen diesbezüglich wurden bereits 2012 im Positionspapier des DASV von dessen Mitgliederversammlung in Berlin beschlossen.
Die Studierenden sollen von Studienbeginn an für das Thema sensibilisiert und deren Interesse am Erhalt des kulturellen Erbes gefördert werden. Aus eigener Erfahrung können wir feststellen, dass einerseits bei den Studierenden ein großes Interesse am Thema besteht, jedoch andererseits vergleichsweise wenig Kenntnisse der Materie vorhanden sind. Um dieses Defizit auszugleichen, sehen wir die Institute in der Pflicht, den Kulturgüterschutz stärker in die Lehre einzubinden. Dies kann damit erreicht werden, dass:
- der Kulturgüterschutz schon in einführenden Veranstaltungen behandelt wird.
- Fragen um die Provenienz von Funden in Referaten und Hausarbeiten verstärkt aufgegriffen werden.
- Lehraufträge an entsprechend qualifizierte Lehrkräfte vergeben werden.
- Vorträge zum Thema organisiert werden.
- ein kritischer Umgang mit den Beständen eigener universitärer Sammlungen gefördert und gepflegt wird.
So würde schon früh ein Problembewusstsein für die Auswirkungen des illegalen Antikenhandels bei der nächsten Generation Archäologinnen und Archäologen geschaffen werden, wodurch der Schutz des kulturellen Erbes langfristig und auf breiter Basis in den altertumswissenschaftlichen Fächern verankert werden kann.
Die AG Kulturgüterschutz des DASV möchte in diesen Punkten für einen Dialog zur Verfügung stehen.
Mit freundlichen Grüßen,
die AG Kulturgüterschutz
Kontakt: ag kulturgueterschutz@dasv-ev.org
(pdf bei academia.edu)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen