Elena Reus
Sosehr diese von archäologischen Funden und Befunden inspirierten Kunstwerke die Fachwelt auch erheitern mögen, so sehr muss es im Interesse des Fachs liegen, wenn Verkehrskreisel und Grünflächen mit volkspoetischen und (prä-)historischen Inhalten stärker bespielt werden denn je.
Angesichts gegenwärtiger existenzieller Bedrohungen des Fachs (international wie national), muss verstärkt daran gearbeitet werden die Aufmerksamkeit und Gunst der Öffentlichkeit zu gewinnen. Aus diesem Grund sollten hier auch die raffinierteren Schöpfungen — die meist eher informierende Installationen als Kunst darstellen — ebenfalls Beachtung finden. Sie halten das Wissen um örtliche Bodendenkmale in der Öffentlichkeit.
Im hessischen Erlensee (Ortsteil Rückingen) befindet sich auf einem Kreisel eine Installation, die eine räumliche Illusion erzeugt, so dass der Betrachter in das dargestellte, historische Landschaftsbild einbezogen wird und die Grenzen zwischen Installation und real umgebender Landschaft verschwimmen.
Archäologisch inspirierte Kreiselkunst hat einen nicht zu unterschätzenden Nutzen — auch wenn es zugegebenermaßen zusätzlich noch eine kleine gedankliche Transferleistung erfordert, um vom angezeigten Bodendenkmal auf die Notwendigkeit von Personen zu schließen, die dieses erforschen. Aber dafür sollte es ja konkrete Öffentlichkeitsarbeit geben!
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