Neu erschienen:
- R. Schreg, Feld-, Wald- und Wiesenarchäologie. In W. Brassat (Hrsg.), Komplexität und Diversität des kulturellen Erbes. Forschungen des Instituts für Archäologische Wissenschaften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte (Bamberg 2020) 11-34. - Der vollständige Band steht open Access auf den Seiten von University of Bamberg Press unter https://doi.org/10.20378/irb-48742. Auf HumanitiesCommons gibt es meinen Artikel auch separat: https://hcommons.org/deposits/item/hc:33793/
Mein Beitrag zu dem Sammelband, der aktuelle Forschungen aus dem Institut für Archäologische Wissenschaften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte der Uni Bamberg vereint, basiert auf der Antrittsvorlesung, die ich am 27.6.2019 in Bamberg gehalten habe. Mit dem Titel "Feld-, Wald- und Wiesenarchäologie" habe ich zwei sehr unterschiedliche Themen zusammen geführt, die mir für ein zeitgemäßes Verständnis der archäologischen Wissenschaften wichtig erscheinen. Einerseits geht es um die Erforschung früherer Landnutzung anhand von Altfluren und deren Einordnung in die Umweltgeschichte bzw. Umweltarchäologie. Andererseits geht es aber auch um die kritische Auseinandersetzung mit dem Gegenstand der Archäologie generell. Der Öffentlichkeit (und manchen Kollegen) ist es oft schwer begreiflich, weshalb man sich für Altflurreste interessieren sollte - gibt es doch da in der Regel keine Funde - erst recht keine spektakulären.
Segbachtal, "Im Winkel": oberflächlich freigelegter Steinriegel (Foto: R. Schreg/ RGZM 2.7.2010) |
Die konkrete Auseinandersetzung mit Feld-, Wald- und Wiesenarchäologie möchte ich als Plädoyer verstehen, darüber nachzudenken, was wir als Archäolog*innen konkret für unsere Gegenwart aus der Vergangenheit mitnehmen können und wie wir das zuverlässig erreichen. Nicht jede Auseinandersetzung mit der Vergangenheit muss dabei in eine
applied archaeology mit Patentanmeldungen münden, das Bereitstellen von Orientierungswissen, das uns die Komplexität unserer sozialen und umweltlichen Lebensbedingungen vor Augen führt und der Gesellschaft vermittelt, reicht völlig aus, ist aber auch so schon eine große Herausforderung, intellektuell wie auch ganz praktisch.
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