Sonntag, 12. Januar 2020

Provenienzen erstunken und erlogen - bestenfalls geschönt...

Christos Tsirogiannis hat schon mehrfach nachgewiesen, dass Provenienzen auch bei angesehenen Auktionshäusern offensichtlich nicht den Tatsachen entsprechen. Er kann auf Ermittlungsunterlagen der italienischen Polizei zurückgreifen und hat damit ein Archiv von Bildern und Beschreibungen von Funden, die früher schon bei Händlern z. T. bei Razzien aufgetaucht sind. Bemerkenswerterweise fehlt diese Station in den Provenienzangaben, wenn die Funde später angeboten werden.

(R. Schreg)

Der letzte Fall: ein römischer Eros bei Christie's, der für 1,5 Mio £ verkauft wurde, trotz des Beweises, dass die Provenienzangaben falsch sind und der dringende Verdacht besteht, dass sich der Fund illegal im Handel befindet.
Das ist nicht das erste Mal:
Gerne hätte der Handel Zugriff auf das Archiv von Tsirogiannis - dann liesen sich die Provenienzen geschickter fälschen.

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    Literaturhinweis

    • Günther Wessel, Das schmutzige Geschäft mit der Antike. Der globale Handel mit illegalen Kulturgütern (Berlin: Ch. Links Verlag 2015)

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