In einer Auktion bei Christie's angesetzt für den 24.10.2013 ist ein elamitischer Tempelbecher aufgetaucht, der bereits 2007 in einem Münchner Auktionshaus als Plünderungsgut aus dem Iran identifiziert und auch sichergestellt worden war. Ein deutsches Gericht hat den Becher jedoch dem Auktionshaus zugesprochen, nachdem der Iran nicht fristgerecht seine Ansprüche geltend gemacht hatte.
Auf Einspruch von Colin Renfrew hat Christie's den Becher aus der Auktion zurückgezogen, in der allerdings weitere Stücke angeboten werden, die möglicherweise zum selben Fundkomplex gehören. Der Becher ist aus Silber, 15 cm hoch. Eine Inschrift auf dem Becher weist diesen als Teil eines Tempelschatzes des frühen 2. Jahrtausends v.Chr. aus, der wohl in einem Tempel in Anschan (heute Tal-i Malyan) deponiert war.
Ein zweiter, figural verzierter Silberbecher, der möglicherweise aus dem selben Kontext stammt, ging für rund 56.000 £ weg.
Seit den 1930er Jahren ist in Persien / Iran die Ausfuhr von Antiken verboten. Die im übrigen nicht belegte Provenienzangabe, wonach sich Ebarats Becher bereits seit den 1970er (oder bei Christie's jetzt 1940/50er) Jahren in einer britischen Privatsammlung befände, taugt also nicht, die Legalität des Verkaufs zu belegen.
Links
- The Times (24.10.2013): Goblet removed from sale after illegal export fears (preview)
- http://paul-barford.blogspot.de/2013/10/christies-inscribed-silver-beaker-of.html
- http://www.zenithonline.de/deutsch/gesellschaft//artikel/der-entweihte-tempelschatz-003326/
- M. Müller-Karpe, Antikenmarkt als Geldwäsche: Der Silberbecher des Königs Ebarat. Kunst und Recht 14, 2012, 195–202 (bei academia.edu).
- Nils Metzger, 'Iran: Raubgut könnte aus verschollenem Tempel stammen. Spiegel 18.9.2012
- Christie's ecatalogue, Antiquities 24.10.2013
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