Dienstag, 16. November 2021

Ein Dorf bei München - südbayerische Keramikchronologie und das vergessene Spätmittelalter

Melanie Marx

München-Moosach. Eine früh- bis hochmittelalterliche Siedlung vor der Stadtwerdung

Abhandlungen und Bestandskataloge der Archäologischen Staatssammlung digital 2

(München: Archäologische Staatssammlung München 2020)

digital, pdf-Download via BSB, 97 S., 65 durchgängig farbige Abb., 13 Tafeln


ISBN 978-3-927806-47-4



Auf den ersten Blick handelt es sich um eine bescheidene Grabungspublikation, aber sie ist doch mehr als die Vorlage von ein paar Scherben und ein paar Pfostenlöchern - obwohl bei der Grabung eigentlich nicht viel mehr heraus kam - jedenfalls wenig "Sensationelles". Immerhin gab es an der Fundstelle bei einigen Brunnen eine gute Holzerhaltung, so dass mehrere Dendrodatierungen vorliegen.

Interessant ist die Grabungspublikation deshalb, weil es sich um eine detaillierte Befund- und Fundvorlage aus dem Raum München handelt, dem für das Verständnis der mittelalterlichen Siedlungsgeschichte große Bedeutung zukommt, vor allem weil es im Umfeld Münchens eine große Zahl von Ausgrabungen (früh)mittelalterlicher Siedlungen gibt, angemessene Publikationen aber noch immer weitgehend fehlen.

Grabungen in früh- und hochmittelalterlichen Siedlungen im Norden Münchens
(Kartengrundlage OpenStreetmap & Contributors / OpenTopoMap, SRTM)


Inhalt

Vorwort (Rupert Gebhard) 9
Danksagung 10
Einleitung 11
Topographie und Geschichte des Fundortes 13
Die Ausgrabung 17
Die früh- bis hochmittelalterlichen Befunde 19
Brunnen 19
Hausstrukturen 37
Einzelpfosten ohne erkennbare Hausgrundrisse 41
Ofen 42
Keramik 43
Rätische Knickwandschale 44
Rauwandige, nachgedrehte Ware 44
Goldglimmerware 47
Rauwandige, helle Ware mit Reduktionskern 47
Hoch- bis spätmittelalterliche Keramik 47
Fazit: Moosach wird „sesshaft“ – Hof, Kirche und Friedhof 49
Dendrologie 51
Verschiedene Holzbefunde aus der Grabung 2010 (Franz Herzig und Andrea Seim) 51
Brunnen verschiedener Zeitstellung aus der Grabung 2011 (Franz Herzig) 56
Anthropologie zu Befund 195 (2011) 66
Anthropologische Untersuchung des Skeletts (Bernd Trautmann) 66
14C-Analyse des Skeletts (Ronny Friedrich) 67
Katalog 69
Anhang 93
Literaturverzeichnis 93
Bildnachweis 96
Verwendete Abkürzungen 97
Autoren 97


Die Siedlungsgeschichte

Moosach liegt nordwestlich des Münchner Stadtzentrums und war bis 1913 eine eigenständige Gemeinde. 2010 und 2011 wurden im Ortszentrum (Franz-Fihl-Straße 10/11) Ausgrabungen durchgeführt, die vor allem Fragen der Siedlungskontinuität und der Ortskonstanz ab dem frühen Mittelalter verfolgen sollten. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes anläßlich einer Schenkung  datiert ins Jahr 807, wenige Jahre später, am 2. Oktober 815 wird die Moosacher Kirche durch den Grafen Cundhart und seine Frau Adalfrit an den Bischof von Freising gteschenkt.  Die Autorin postuliert, dass der Bau der Kirche sei für Moosach ein "Wendepunkt, wie er am Übergang der von Mobilität und Migration geprägten Merowingerzeit zur Karolingerzeit mit zunehmender Dauerhaftigkeit der Ansiedlungen bis in die heutige Zeit zu suchen ist" (S. 12). Das untersuchte Grundstück befindet sich in nächster Nähe zur alten Pfarrkirche St. Martin.



Keramikfunde

Dankenswerterweise nutzt die Arbeit eine Keramikterminologie, die nicht mit irgendwelchen Zahlencodes verschlüsselt ist und greift auf ein Warenartkonzept zurück, das Waren nicht allein nach ihrer Scherbenbeschaffenheit und Herstellungstechnik definiert, sondern zugleich auch den Formenbestand berücksichtigt. Die inhaltlich-methodisch problematische Verwechslung bzw. Gleichsetzung von Materialgruppe und Warenart ist jedenfalls erfolgreich umschifft. Die lange Zeit übliche Datierung allein nach den Randformen ist gerade bei den schlichten Formen des frühen Mittelalters wenig präzise, ebenso, wie allein eine Gliederung nach dem Material des Scherbens wenig Aussagekraft besitzt.

Das Keramikfundmaterial von Moosach kann freilich nur einen begrenzten Beitrag für eine bessere Klassifizierung der früh- und hochmittelalterlichen Keramik in Süddeutschland leisten, denn die Fundmenge ist eigentlich eher gering. Gerade einmal 109 Scherben liegen vor. An diesem Material wurden (von einer römischen, rätischen Knickwandschale abgesehen) die folgenden Warenarten unterschieden:

  • Rauwandige, nachgedrehte Ware [gesamt] 
    • Grob quarzgemagerte rauwandige, nachgedrehte Ware 
    • Rauwandige, nachgedrehte Ware mit Silberglimmermagerung 
    • Rauwandige, nachgedrehte Ware mit Silberglimmermagerung und gröberem Quarz
    • Rauwandige, nachgedrehte Ware mit weißer Magerung
  • Goldglimmerware
  • Rauwandige hellgraue Ware mit Reduktionskern
  • Scheibengedrehte Ware (hoch- bis spätmittelalterliche Keramik)

 

Dominierend in dem Fundbestand, der sich für eine statistische Betrachtung als zu klein erweist, sind die rauwandigen nachgedrehten Waren, die sich vornehmlich anhand ihrer Magerungsbestandteilen differenzieren lassen. Das Formenspektrum der Randbildungen weist vor allem ausbiegende Ränder auf, die mal mehr, mal weniger deutlich schräg abgestrichen sind.


nachgedrehte Keramik aus München-Moosach
(Marx 2020)
 

 
Melanie Marx verweist die nachgedrehte Ware mit abgestrichenen Rändern ins 7./8. Jahrhundert und beruft sich auf Vergleiche aus dem Kloster Frauenchiemsee, dem Burgstall von Burghöfe südlich von Donauwörth, im Kloster Sandau sowie generell im Rahmen der so genannten Burgheimer Ware. In Moosach legen die Dendrodaten aus den Brunnen allerdings eine wesentlich längere Laufzeit der Siedlung nahe, ohne dass sich dies adäquat im Fundbestand wiederspiegelt. Zu nennen ist hier allenfalls ein Wulstrand der Drehscheibenware oder nachgedrehten Ware, der ins späte 11. bis frühe 13. Jahrhundert datiert (S. 47). Eine der Scherben stammt aus einem Brunnen, der dendrodatiert in die Mitte des 12. Jahrhunderts gehört.
 
Eventuell ist die Laufzeit der  nachgedrehten Ware mit abgestrichenen Rändern mit einer Eingrenzung auf das 7.(8. Jahrhundert zu eng gefasst. Eine längere Laufzeit der abgestrichenen Ränder wurde bereits bei der Bearbeitung von Sandau durch Eleonore Wintergerst in den Raum gestellt  (Wintergerst 2003). Diese Frage ist gerade für die Grabungen mittelalterlicher Siedlungen im Großraum München von großer Bedeutung. Diese Datierungen haben nämlich erheblichen Einfluß darauf, wie man in Südbayern den Prozess der Dorfgenese einzuschätzen hat, ob sie im 10./11. Jahrhundert oder wie in dem meisten Nachbarregionen erst im 12./13. Jahrhundert erfolgte (vgl. Schreg 2009). Daraus ergeben sich völlig unterschiedliche historische Einordnungen und Zusammenhänge.

Nachgedrehte Waren wie aus Moosach sind im gesamten süddeutschen Raum während des frühen und hohen Mittelalters bekannt. Auch die 'slawischen' Waren, wie sie sich etwa in der Oberpfalz und Oberfranken finden, sind hier zuzurechnen. Allerdings ist die Entwicklung der nachgedrehten Waren und ihrer Ränder für weite Teile Süddeutschlands bisher nur ungenügend bekannt. Die relativ einfache Herstellungstechnik und die einfachen Randformen liefern wenige signifikante typologische Merkmale für eine klare chronologische Differenzierung. Die überwiegende Überlieferung aus Siedlungskontexten, insbesondere aus Grubenhausverfüllungen und Kulturschichten erschwert auch eine stratigraphische Auswertung.

Regionale nachgedrehte Warenarten

Problematisch ist auch die regionale Differenzierung. Hier ergeben sich Unterschiede aus den lokal verfügbaren Tonvorkommen und Magerungszusätzen; oft ähneln sich Randformen auf den ersten Blick oft großräumig.
Ich stelle den Moosacher Funden hier einmal vergleichbares Material aus Schwaben und dem Ulmer Raum weiter westlich gegenüber. In Ulm, Ravensburg oder auch der Burg Wittelsbach werden durchaus ähnliche Randformen nachgedrehter Ware erst in das 11./12. Jahrhundert datiert. 
Abgestrichene Ränder sind auch im Ulmer Raum aus gesicherten frühmittelalterlichen Kontexten, wie etwa aus Grubenhäusern der frühmittelalterlichen Siedlung 'Seewiesen' bei Schnaitheim bekannt (Leinthaler 2003). Eine Datierung in das 7./8. Jahrhundert ist für Fundorte wie Urspring "Breiter Weg" und Geislingen "Mühlwiesen" durchaus möglich, doch umfassten die Siedlungen mindestens noch das 10./11. Jahrhundert. 
Problematisch ist dabei, dass Fundstellen mit aussagekräftigen Stratigraphien aus dem 9. bis 11. Jahrhundert noch immer nicht gerade zahlreich sind. Zwar gibt es Kirchengrabungen mit schönen stratigraphischen Abfolgen, aber leider fallen in Kirchen nicht gerade viele zerbrochene Keramiktöpfe an. So sind die Funde entweder statistisch zu wenige und/oder wir müssen mit Fundverlagerungen bei Baumaßnahmen rechnen. 
Für Ulm selbst wird die genaue Fundvorlage der Grabungen in der Neuen Straße in Ulm spannend werden, da hier die Entwicklung der nachgedrehten Waren voraussichtlich genauer nachvollziehbar und auch mit Dendrodaten verknüpfbar sein wird. Bislang sind hier aber nur die Befunde sowie erste Ergebnisse in Bezug auf die ältere gelbe Drehscheibenware und deren lokalen Ausprägung publiziert (Gross 2009). Große Bedeutung hat daher nach wie vor die Darstellung der Stratigraphie vom Weinhof in Ulm, die Uwe Lobbedey schon 1968 vorgestellt hat. Abgestrichene Randformen der nachgedrehten Waren sind hier noch mit älterer gelber Drehscheibenware des Typs Jagstfeld verknüpft, die erst ins 11./12. Jahrhundert datiert. Verlagerungen sind nicht auszuschließen, aber insgesamt wird deutlich, dass mit diesen einfachen abgestrichenen Ränder über das 7./8. Jahrhundert hinaus zu rechnen ist.
 
Im Ulmer Raum gibt es neben den abgestrichenen Rändern bei den nachgedrehten Waren zahleiche andere Randformen: spitz ausgezogene Ränder, Wulst- und Knollenrändern sowie Leistenränder, die man alle jünger datieren möchte. Ein entsprechendes breites Randformenspektrum scheint im südbayerischen Raum während des Hochmittelalters zu fehlen.



nachgedrehte Keramik aus dem Raum Ulm
(nach Bräuning/ Schreg 1998; Ambs 2003; Maier 1994)

In Moosach treten auch fast horizontal ausgebogene abgestrichene Ränder auf, die so ihrerseits im Ulmer Raum weitgehend zu fehlen scheinen, wohl aber an der Donau des Neuburg-Ingolstädter Gebiets mit den prominenten Fundstellen Burgheim und Eining charakteristich sind.

Es ist zu prüfen, inwiefern die Datierungen der ländlichen Siedlungen Südbayerns, die meist in der Peripherie der späteren Dörfer ergraben wurden und so einen terminus post quem für die Dorfgenese ergeben, nicht zu früh ausfallen. Forschungsgeschichtlich richtete sich das Interesse an den ländlichen Siedlungen; auf die Merowingerzeit und dementsprechend haben sich Fundbearbeitungen ihre datierenden Vergleiche oft in diesem Zeithorizont gesucht.
Beispielsweise setzt; die Arbeit von Hans Geisler (1993), die insbesondere die frühmittelalterliche Siedlung von Kirchheim bei München bearbeitet hat, die Funde der nachgedrehten Ware (weitgehend seine "glimmerhaltige schwarze Ware") ins frühe Mittelalter, obgleich seine Formenreihen auch Ränder aufweisen, die man mit dem Blick von außen deutlich jünger datieren würde. Die angeführte Arbeit von U. Lobbedey, die gute Parallelen zu seinen (qualitativ sehr schlechten) Fundabbildungen; zeigt, bleibt unberücksichtigt, da sie "wegen ihres zeitlchen Rahmens nicht einschlägig" sei (Geisler 1993, o.pag.). Das Literaturverzeichnis von Geisler weist jedenfalls keine Publikationen aus dem Bereich der Stadtarchäologie bzw. der Archäologie des Mittelalters auf, mit der jüngere Datierungen hätten falsifiziert oder auch verifiziert werden können. Anfang der 1990er Jahre gab es da noch nicht so viel, aber die klassische, bei Geisler nicht zitierte Arbeit von Hermann Dannheimer (1973) hätte hier wohl schon Hinweise auf jüngere Datierungen ergeben können. Geislers Gruppe "mittelalterliche Keramik" wird kaum näher spezifiziert, dürfte aber ein Hinweis sein, dass erkennbar jüngeres Material gar nicht entsprechendes Interesse gefunden hat. Es scheint hier ein weiteres Beispiel dafür vorzuliegen, dass Archäolog*innen das Fundmaterial nur aus ihrer eigenen zeitlichen Expertise heraus beurteilen und entsprechend mögliche Datierungsspannen unterschätzen. Auf ein ähnliches Phänomen hat Uwe Gross bei der Bearbeitung der Funde vom Runden Berg bei Urach hingewiesen, wo die Bearbeiterin der Drehscheibenware vor allem aus ihrer Kenntnis der römischen Keramik argumentiert hat und die jüngeren Parallelen übersehen hat.


Das vergessene Spätmittelalter

Was sich bei der Keramik als gefährlich erwiesen hat, nämlich der mangelnde Blick für langfristige Entwicklungen, beobachten wir auch in der Konzeption der Arbeit von Melanie Marx. Sie "fokussiert sich ausschließlich auf die früh- bis hochmittelalterlichen Befunde" (S. 19), so dass leider die jüngere Entwicklung des Grundstücks ausgeblendet wird und man kaum etwas über den erst kurz vor der Ausgrabung abgerissene Gebäudebestand erfährt. Ein solches Ausblenden des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit bei Notgrabungen (und die mangelnde Kooperation mit der Baudenkmalpflege) stellt ein (nicht nur Bayern-spezifisches) Problem dar, denn wesentliche historische Daten gehen hier verloren. Es ist schon lange nicht mehr so, dass nur das Früh- und bestenfalls das Hochmittelalter archäologische Aufmerksamkeit verdient.
Die Frage nach der Entwicklung des Dorfes kann nur beantwortet werden, wenn auch die jüngeren Perioden berücksichtigt werden - und wenn wir sie nur zur Kontrastierung heranziehen. Gerade der Übergang von der Pfostenbauweise, die wir aus den früh- und hochmittelalterlichen Siedlungen mittlerweile recht gut kennen, zu den Steinfundamentbauten mit Fachwerk, wie sie für die meisten Hauslandschaften im Spätmittelalter üblich sind, ist eine entscheidende Frage für das Verständnis der Dorfgenese. Melanie Marx zitiert zustimmend eine Aussage des Grabungsleiters Stefan Biermeier (S. 40): „Mit der Erbauung der Moosacher Kirche und festgefügten Besitzverhältnissen durch die Herausbildung eines grundherrlichen Landadels wurde der Kristallisationspunkt für die Entstehung des Dorfes Moosach geschaffen.“ Dies bezieht sich auf einen wohl an derselben Stelle mehrfach erneuerten zweischiffigen Pfostenbau, von dem man nun gerne wüsste, wie er in Bezug zu den spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gebäuden steht und wie er sich zu den Ortststrukturen verhält, die beispielsweise im Ortsblatt von 1809 (Link) aufscheinen. Die Kernfrage der Arbeit nach der Entwicklung der Dörfer im Umland Münchens kann ohne dies aber nicht beantwortet werden, da eine wichtige Vergleichsbasis und ein Anschluß an das "historische" Dorf fehlt.

Auch die Krise des Spätmittellaters ist nur zu verstehen, wenn wir auf archäologische Daten zurückgreifen können, die langfristige Veränderungen zeigen, sei es in Parzellenstrukturen, in der Keramikversorgung ländlicher Haushalte, in deren Viehbestand und bei den Hölzern aus Hecken und Wäldern (vgl. Schreg 2019). Es fehlt beispielsweise an Tierknochenfunden aus ländlichen Kontexten des Spätmittelalters, die es erlauben würden, Veränderungen in der Wirtschaftsweise zu erfassen (vgl. Archaeologik 14.1.2019). Dazu benötigen wir dringend Datenserien, die über das Hochmittelalter hinausreichen. Sie sind aber nur zu gewinnen, wenn bei Grabungen gerade in den Ortskernen auch die jüngeren Perioden berücksichtigt werden.
So verdienstvoll also die Vorlage der früh- und hochmittellaterlichen Funde und Befunde in der Arbeit ist, so schmerzvoll vermisst man Angaben zu den jüngeren Perioden - es  wird noch nicht einmal klar, ob die Ausgrabungen entsprechende Befunde dokumentiert und Funde geborgen haben, oder ob diese erst bei der Auswertung unter den Tisch gefallen sind.

Die Vorteile einer digitalen Publikation

Die Arbeit ist als 2. "Band" der von der Archäologischen Staatssammlung in München herausgegebenen Reihe der "Abhandlungen und Bestandskataloge der Archäologischen Staatssammlung digital" erschienen. Gestaltet ist der Band im klassischen Layout einer Print-Publikation und wird im pdf-Format über die Bayerische Staatsbibliothek zum Download bereit gestellt: 
Leider bietet das antiquierte System der BSB weder eine urn noch eine doi an. Peinlicherweise läuft der ursprünglich angegebene Link der "Langzeitarchivierung" mittlerweile auch bereits ins Leere.
Zudem mutet das strenge Beharren darauf, dass "jede Verwertung ohne Zustimmung der Autorin und der Archäologischen Staatssammlung unzulässig" ist, nicht mehr zeitgemäß an. Eine Lizenzierung unter einer CC-Lizenz gibt das Urheberrecht ja nicht auf, sondern regelt die Nutzungsbedingungen, zu denen der klare Urhebernachweis gehört und ggf. - falls man das für sinnvoll erachtet - auch kommerzielle Nutzung ausgeschlossen werden kann. Solches senkt jedenfalls die Hemmschwelle, das Werk auch aktiv weiter zu nutzen und trägt so zum Bildungsauftrag der Museen bei, anstatt diesen zu konterkarrieren. Für eine wissenschaftliche Verwendung gilt ohnehin das Zitierrecht nach §51 des Gesetzes über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte, wenn dieses derzeit auch von der Wissenschaft selbst preisgegeben wird, indem auch in eindeutigen Fällen wissenschaftlicher Publikationen von den Autoren eine Rechteeinholung und ggf. Bezahlung (explizit für die Rechte, nicht für die Druckvorlage) eingefordert wird.


Literatur

  • Ambs 2002: R. Ambs, Die Pfarrkirche St. Laurentius in Thalfingen. Berichte zur Archäologie im Landkreis Neu-Ulm und in den angrenzenden Gebieten 3 (Neu-Ulm 2002).  
  • Bräuning/Schreg 1998: A. Bräuning/R. Schreg, Die Keramikfunde - ein Exkurs. In: A. Bräuning (Hrsg.), Um Ulm herum. Untersuchungen zu mittelalterlichen Befestigungsanlagen in Ulm. Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 23 (Stuttgart 1998) 67–79.
  • Dannheimer 1973: H. Dannheimer, Keramik des Mittelalters aus Bayern. Beitr. Volkstumsforsch 21 (Kallmünz/Opf. 1973).
  • Geisler 1993: H. Geisler, Studien zur Archäologie frühmittelalterlicher Siedlungen in Altbayern. Dissertation München (Straubing 1993).
  • Gross 2009: U. Gross, Drehscheibenware des frühen und hohen Mittelalters in Ulm. In: U. Gross/A. Kottmann/J. Scheschkewitz (Hrsg.), Frühe Städte – Frühe Pfalzen. Neue Forschungen zu zentralen Orten des Früh- und Hochmittelalters in Süddeutschland und der Nordschweiz. Ergebnisse eines Kolloquiums am 28. und 29. April 2009 im Rathaus zu Ulm. Archäologische Informationen aus Baden-Württemberg 58 (Stuttgart 2009) 51–58.
  • Leinthaler 2003: B. Leinthaler, Eine ländliche Siedlung des frühen Mittelalters bei Schnaitheim, Lkr. Heidenheim. Materialh. Arch. Bad.-Württ. 70 (Stuttgart 2003).
  • Schreg 2009: R. Schreg, Siedlungen in der Peripherie des Dorfes. Ein archäologischer Forschungsbericht zur Frage der Dorfgenese in Südbayern. Ber. Bayer. Bodendenkmalpfl. 50, 2009, 293–317.
  • Schreg 2019: R. Schreg: Plague and Desertion – A Consequence of Anthropogenic Landscape Change? Archaeological Studies in Southern Germany. In: M. Bauch/ G. J. Schenk (Hrsg.), The Crisis of the 14th Century. Das Mittelalter. Beih. (Berlin, Boston 2019) 221–246.* - https://doi.org/10.1515/9783110660784-011
  • Wintergerst 2003: E. Wintergerst, Bemerkungen zur Keramik und den Kleinfunden des Mittelalters und der frühen Neuzeit aus Sandau. In: H. Dannheimer/R. Gebhard (Hrsg.), Sandau. Archäologie im Areal eines altbaierischen Klosters des frühen Mittelalters. Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte 55 (München 2003) 259–317.

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