Donnerstag, 25. August 2022

Geldwäsche mit Antiken - eine Aufgabe für Lindners Bundesfinanzkriminalamt

Der Bundesfinanzminister kündigt ein Bundesfinanzkriminalamt zur Bekämpfung der Geldwäsche an. Deutschland hat da erhebliche Defizite und gilt als Geldwäscheparadies.  Am Donnerstag soll  ein Bericht der internationalen Institution gegen Geldwäsche, der Financial Action Task Force (FATF) vorgelegt werden, der für Deutschland wohl nicht gut aussehen wird.

In den bisherigen Berichten etwa der tagesschau ist von illegalen Immobilengeschäften zur Geldwäsche die Rede.  Der Kunstmarkt scheint hier nur beiläufig auf. Die Erfahrungen mit dem IS/Daesh in Syrien und dem Irak haben in den vergangenen Jahren jedoch gezeigt, dass der Antikenhehlerei bei verschleierten Geldflüssen an Terroristen eine wichtige Rolle zukommt. Bei vielen der Geschäften sieht es so aus, als stecke organisierte Kriminalität dahinter  (vgl. Arrchaeologik 27.8.2015).

Es wäre jedenfalls hilfreich, wenn die neue Behörde auch den Antikenmarkt genauer betrachten würde. Die so häufig gefälschten Provenienzen machen deutlich, dass hier eine erhebliche Intransparenz besteht, die nicht nur zum Schaden der Archäologie und der Gesellschaft Raubgrabungen fördert, sondern  obendrein kriminelle Netzwerke oder gar Terroristen unterstützt.


(CC0 via PublicDomainPictures)

In Großbritannien beziehen die Maßnahmen gegen die Geldwäsche den Kunstmarkt nit ein. Beispielsweise gibt es gemäß einer gesetzlichen Regelung von 2017 Anti-Money Laundering Guidelines, die unter anderem die Beteiligten am Kunstmarkt betreffen. Bei Finanztransaktionen über 10.000 £ müssen die Geschäftsbeteiligten bekannt sein und registriert werden.


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