Sonntag, 23. Februar 2020

Eine Mauer gegen Kultur: Für die Trump Wall wird Kultur zerstört

    Für den Bau von Trumps Mauer gegen Mexiko wurden mehrere archäologische Fundstellen bzw. 'sacred sites' zerstört. Die Society for American Archaeology (SAA) fordert die sofortige Einstellung der Bauarbeiten bis eine Umplanung vorliegt.
       
    Organ Pipe National Monument nahe der  neuen Trump-Mauer
    (Foto:  kangotraveler [CC BY SA 2.0] via WikimediaCommons)

    SAA benennt mehrere Fundstellen, die zerstört worden sind:
    Monument Hill westlich von Lukeville ist ein Bestattungsplatz von Kriegern der Apachen und für die native Americans ein wichtiger Erinnerungsort. Für den Mauerbau wurde das Gelände durch Sprengungen eingeebnet. Es gehört zum "Organ Pipe Cactus National Monument", das 1937 als Naturschutzgebiet der Sonoran-Wüste ausgewiesen wurden. Es steht auf der Anwärterliste als  UNESCO Biosphärenreservat.
    An den Quitobaquito Quellen, die in der Wüstenlandschaft in weitem Umkreis die einzige Wasserstelle sind, wurden im Oktober Gräber entdeckt. Die hier ansässigen Natives der Tohono O'odham reklamieren die Toten als ihre Vorfahren, die Quellen sind ein wichtiger Teil ihrer Kultur, denn sie sind auch Teil einer "Salz-Wallahrt". Zufahrtsstraßen für die Mauer-Baustellen haben das Gelände bei den Quellen nun massiv gestört und die genannten Bestattungen angesschnitten. Der Wasserverbrauch auf der Baustelle senkt den Grundwasserspiegel.





    Eigentlich sieht ein Bundesgesetz vor, dass die  Tohono O'odham Nation informiert und beteiligt werden muss, wenn archäologische Zeugnisse tangiert werden.  Der Sprecher der  Natives, Ned Norris wirft dem U.S. Department of Homeland Security vor, schon seit Mai in Organ Pipe und Cabeza Prieta mindestens drei Dutzend gesetzlicher Vorschriften des Umwelt- und Kulurgutschutzes gebrochen zu haben, darunter auch den  Native American Graves Protection and Repatriation Act.
    US Border Patrol streitet die Funde ab. "Based on the environmental surveys and stakeholder coordination completed, no biological, cultural, or historical sites were identified within the project area, which consists of the 60 foot wide swath of land that extends from the international border north and is known as the Roosevelt Reservation." Dies widerspricht den Berichten des National Park Service, die auf mindestens 17 archäologische Areale verweisen. Allerdings: Die in einigen Artikeln zitierten Grabfunde, die im Oktober 2019 gemacht worden sein sollen, spiegeln sich nicht in früheren separaten Pressemeldungen wieder, so dass unklar bleibt, welcher Art diese Funde tatsächlich sind.

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