Die Privatisierung des Kulturerbes in Griechenland in Rahmen der Maßnahmen gegen die Staatsverschuldung ist zumindest teilweise abgewendet.
- Greek government removes historic sites from state fund list after protests. Greek City Times (23.1.2019). - https://greekcitytimes.com/2019/01/23/greek-government-removes-historic-sites-from-state-fund-list-after-protests/
- Decision Allowing Transfer of Greece’s Archaeological Sites for Private Use Upheld. GTP (22.1.2019). -https://news.gtp.gr/2019/01/22/decision-transfer-greeces-archaeological-sites-private-use-upheld/
- Greek Museums and Archaeological Sites Closed on Thursday Due to Strike. Greek Reporter (11.10.2018). - https://greece.greekreporter.com/2018/10/11/greek-museums-and-archaeological-sites-closed-on-thursday-due-to-strike/
- Greek Municipalities Sue Over Privatization of Archaeological Sites. Greek Reporters (6.11.2018). - https://greece.greekreporter.com/2018/11/06/greek-municipalities-sue-over-privatization-of-archaeological-sites/
- http://thepolitic.org/interview-with-euclid-tsakalotos-greek-minister-of-finance/
Der Weiße Turm in Thessaloniki (Foto: Berthold Wenner [CC BY SA 3.0] via WikimediaCommons) |
Mit der jetztigen Entscheidung scheinen nur die prominentesten Stätten aus der Verwaltung der PPCo herausgenommen zu sein, was mit den zahlreichen anderen passiert scheint nach den vorliegenden Medienberichten unklar.
Olympia (Foto: R. Schreg 1991) |
Archäologische Funde als Vermögenswerte
Die Problematik, die sich aktuell in Griechenland zeigt, tritt immer wieder auf, wenn etwa Museen aufgefordert werden, Teile ihrer Bestände aus wirtschaftlichen Gründen zu verkaufen (vergl. Kultur als Kapital. Archaeologik [12.2.2014]).
In ihrer Bedeutung als historische Quelle und Teil der historischen Erinnerung gehören archäologische Funde ethisch gesehen der Öffentlichkeit. Fragwürdig ist es aber, wenn sie zu Vermögenswerten erklärt werden, da sie damit auch zur Deckung von Staatsschulden herangezogen werden können. Die Idee, sie gegebenenfalls auch zu verkaufen, liegt da nicht mehr weit. Eine finanzielle Bewertung archäologischer Funde ist indes gar nicht möglich, denn “Marktwerte” folgen irrelevanten Kriterien, die sich an meist privaten Sammlern orientieren. Die Hoffnung, dass durch Schätzwerte auch eine Wertschätzung der Funde durch Politiker ergebe, ist wohl eher illusorisch, zu groß scheint das Risiko, dass man versucht, wie nun eben in Griechenland, sie als gewinnbringende Investition zu nutzen und zu kommerzialisieren, was immer auf Kosten der Originalsubstanz und des Quellenpotentials geht.
Übrigens wurden in den vergangenen Jahren auch in verschiedenen deutschen Bundesländern, so in Baden-Württemberg oder Hessen archäologische Funde in Museen, aber auch Depots der Denkmalpflege geschätzt, um die Vermögenswerte zu bestimmen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen