Mittwoch, 5. April 2017

Angriff auf die Wissenschaft in Ungarn

Die ungarische Regierung - und die Parlamentsmehrheit  - erzwingen mit einem neuen Hochschulgesetz die Schließung der Central European University (CEU), einer in Budapest ansässigen amerikanischen-ungarischen Kooperation, die internationale Studienabschlüsse anbietet. Die Univsersität ist stark geisteswissenschaftlich ausgerichtet und mit ihrer internationalen Ausricht der nationalkonservativen Regierung Orbán ein Dorn im Auge. Die neuen gesetzlichen Bestimmungen sind gezielt gegen die CEU gerichtet, die von einer Stiftung getragen wird, die sich Demokratie und Liberalität auf die Fahnen geschrieben hat.

(CEU)
Der Gründer der CEU, der ungarischstämmige US-Milliardär George Soros (wikipedia), ein Überlebender des Holocaust hatte nach der Wende einen Großteil seines Gelds für den Aufbau demokratischer, liberaler und offener Gesellschaften in Osteuropa gespendet und dabei Anfang der 1990er Jahre auch die CEU gegründet, deren Ziel die Ausbildung einer neuen demokratischen Elite für die Region war.

In einer Rede vor dem Europaparlamemt kritisiert Bundespräsident Frank-Walter Stenmeier die ungarische Regierung. "Wenn wir ein Leuchtturm sein wollen für Rechtsstaat und Menschenrechte in der Welt, dann darf es uns nicht egal sein, wenn dieses Fundament im Inneren Europas wackelt." Mit Blick auf die CEU sagte er, Europa dürfe nicht schweigen, wenn einer Universität in Budapest "die Luft zum Atmen genommen werden soll".

Orbán, der einmal selbst von einem der Stipendien profitiert hat, wirft Soros vor, hinter der Flüchtlingswelle zu stecken und einen Austausch der Bevölkerung in Europa  anzustreben - Rassismus und Verschwörungstheorien feiern Auferstehung.



Medienberichte

Seite der CEU
Stellungnahme der Association of Hungarian Archaeologists (MRSZ) betont die Bedeutung der CEU für das Fach

nicht sonderlich engagiertes Statement der US-Regierung
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Petition


Links: Orbán und die Archäologie

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