Mittwoch, 8. Februar 2012

Ungarischer Archäologenverband legt Gesetzesvorschlag vor


Notgrabung an der mittelalterlichen
Fundstelle Perkáta, com. Fejér
(Foto: Gábor Rákóci, mit Genehmigung).
Der Ungarische Archäologenverband hat eine Alternative zum gültigen Denkmalschutzgesetz vorgelegt, das im November 2011 vom Ungarischen Parlament verabschiedet worden ist. Dieses richtet sich einseitig nach wirtschaftlichen Interessen und verhindert durch die Begrenzung von Zeit und Kosten von Notgrabungen auf ein unrealistisches Maß die notwendigen Rettungsgrabungen. Ungarische Kollegen haben mir eine englische Version der offziellen Pressemeldung des Ungarischen Archäologenverbands (Magyar Régész Szövetség) zur Verfügung gestellt. Diese englische Version hier auf Archaeologik.


Der Vorschlag bemängelt, dass das verabschiedete gültige Recht nicht nur die bisherige erfolgreiche Paxis der Rettungsgrabungen unterbindet, sondern auch gegen die Konvention von La Valetta verstößt - und auch konträr zu den erklärten Zielen des neuen Gesetzes steht. Das neue Gesetze läuft den Interessen von Investoren entgegen und schafft Rechtsunsicherheit.

Der Kompromissvorschlag des Ungarischen Archäologenverbands versucht die unterschiedlichen Interessen in Einklang zu bringen, indem er ein System der Präventivarchäologie vorsieht, das nicht mehr wie früher die vollständige Ausgrabung der betroffenen Flächen, sondern ein mehrstufiges Verfahren vorsieht, in dem zunächst mit Prospektionsmethoden und Testgrabungen eine Bewertung der Fundstelle vorgenommen wird.

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