Eine Kartierung der Münzfunde aus der Löhrstraße in Mainz, zeigt, wie wichtig es auch bei massenhaft auftretenden Funden ist, alle Stücke zu registrieren. Erst in der Masse gewinnen sie an Aussagekraft.
Münzfunde Mainz auf einer größeren Karte anzeigen
(nach dem Katalog in E. Wamers, Die frühmittelalterlichen Lesefunde aus der Löhrstraße (Baustelle Hilton II) in Mainz. Mainzer archäologische Schriften 1 (Mainz 1994))
Durch unterschiedliche Farben sind hier drei Zeithorizonte markiert, die den unterschiedlichen Zufluß von Münzen nach Mainz zeigen und so auch einen wesentlichen Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters leisten.
Man erkennt (rot) eine frühmittelalterliche Phase mit sehr weitreichenden Verbindungen insbesondere auch nach Süden, die im 10. Jahrhundert einem wesentlich regionaleren Einzugsgebiet weichen (grün). Im 7./8. Jahrhundert (blau) war der Handel v.a. nach Nordwesten, rheinabwärts orientiert.
Solche Kartierungen erfordern freilich Quellenkritik auf allen Ebenen: Sind die Fundzuweisungen zuverlässig (immerhin handelt es sich um Funde, die z.T. erst wieder über den Kunsthandel eingesammelt wurden)? War der Handel in alle Regionen gleichermaßen mit Münzzahlungen verbunden?
Eine spannende Quelle für die Bedeutung der mittelalterlichen Stadt Mainz ist der Bericht des Arabers Qazwînî um 970:
Man erkennt (rot) eine frühmittelalterliche Phase mit sehr weitreichenden Verbindungen insbesondere auch nach Süden, die im 10. Jahrhundert einem wesentlich regionaleren Einzugsgebiet weichen (grün). Im 7./8. Jahrhundert (blau) war der Handel v.a. nach Nordwesten, rheinabwärts orientiert.
Solche Kartierungen erfordern freilich Quellenkritik auf allen Ebenen: Sind die Fundzuweisungen zuverlässig (immerhin handelt es sich um Funde, die z.T. erst wieder über den Kunsthandel eingesammelt wurden)? War der Handel in alle Regionen gleichermaßen mit Münzzahlungen verbunden?
Eine spannende Quelle für die Bedeutung der mittelalterlichen Stadt Mainz ist der Bericht des Arabers Qazwînî um 970:
Magândscha ist eine sehr große Stadt, von der ein Teil bewohnt und der Rest Ackerland ist. Sie liegt im Frankenland an einem Fluß, der Rîn genannt wird und ist reich an Weizen, Gerste, Dinkel, Weinbergen und Obst. Dort gibt es Dirheme aus der Samarqander Münze… Seltsam ist auch, dass es dort Gewürze gibt, die nur im fernsten Morgenlande vorkommen, während sie (die Stadt Mainz) im fernsten Abendland liegt, z.B. Pfeffer, Ingwer, Gewürznelken, Spikanardem Costus und Galgant; sie werden aus Indien importiert, wo sie in Menge vorkommen.Archäologisch sind die Dirhems (arab. Silbermünzen) in Mainz bisher nicht nachgewiesen - sie finden sich v.a. an der Ostseeküste, wohin sie offenbar über die osteuropäischen Handelsrouten gelangt sind. Jeder einzelne Münzfund aus sicherem, dokumentiertem Grabungskontext innerhalb von Mainz könnte unsere Kenntnis des mittelalterlichen Handels präzisieren.
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