Montag, 3. März 2025

Oscar verpasst

Für den Oscar als Beste Dokumentation  war auch  "Sugarcane" nominiert, ging nun aber leer aus. 

Der Film  handelt über die Nachforschungen in der kanadischen Residental School St. Joseph's Mission. Vor Jahren begannen hier die Untersuchungen mit Hilfe geophysikalischer Prospektion, mit denen mehrere Gräber lokalisiert wurden. In diesen Schulen sollten indigene Kinder "zivilisiert" werden, tatsächlich wurden sie vielfach vernachlässigt, mißbraucht und teilweise auch ermordet.

In Zeiten, in denen in den USA sich ein autokratisches Regime etabliert, das DEI-Themen unterdückt und der Wahnsinn Politik macht, ist es bemerkenswert, dass der Film mit einer indigenen Perspektive überhaupt noch nominiert wurde. Das war allerings noch vor dem Amtsantritt von POTUS Trump. Haben die Oscar-Feierlichkeiten in der Vergangenheit immer wieder als Plattform für politische Statementsgedient, so war es dieses Jahr offenbar vergleichsweise unpolitisch. Die Kulturschaffenden kuschen und werden ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nicht gerecht.

Die Forschungen an den Residental Schools in Kanada sind ein gutes Beispiel, das die Bedeutung der Archäologie der Moderne für die Aufklärungs- und Erinnerungsarbeit zeigt. Schade, dass es dafür nicht die Aufmerksamkeit eines Oscars gab.

Schüler*innen der Fort Albany Residential School unter Aufsicht einer Nonne, um 1945.
(Foto: Edmund Metatawabin collection at the University of Algoma [gemeinfrei] via WikimediaCommons)
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