Montag, 24. März 2025

Schwere Beute - leichte Strafe

Vor nicht ganz einem Jahr, im Mai 2024 wurde ein Großsteingrab bei Immekath in der Altmark in Sachsen-Anhalt von einem Mann zerstört, der sich für seinen dekorativen (oder doch eher esoterischen) Steinkreis im heimischen Garten einen großen Stein benötigte. Anscheinend versuchte er zunächst einen der stehenden Steine erfolglos aus dem Boden zu reißen, ehe er sich für einen anderen Stein entschied. Dabei wurde das Grab so verwüstet, dass man in der ersten Polizeimeldung offenbar noch davon ausging, der Deckstein  mit einer Größe von 2 m x 3 m sei geklaut worden. Der entwendete Stein misst immerhin auch  1,25 m Höhe und 0,75 m Dicke und wiegt etwa eine halbe Tonne. Zwischen 2010 und 2012 wurden bereits zwei Steine entwendet.

Bürger und Mitglieder des Vereins ''Junge Archäologen der Altmark e.V" spüretn den zuletzt verschwundenen  Stein in einem Privatgarten auf. Der Diebstahl konnte dem Mann in einem Verfahren eindeutig nachgewiesen werden. In seinem Steinkreis befinden sich allerdings noch 8 weitere Megalith-Steine, bei denen es nicht unwahrscheinlich ist, dass sie ebenfalls von Großsteingräbern stammen. Mit alten Dokumentationen, die bestanfalls grobe Messungen und Zeichnungen aufweisen sind juristisch sichere Identifikationen recht schwer zu bewerkstelligen. Moderne 3D-Scans dürften da bessere Möglichketen bieten.

Das Amtsgericht Gardelegen verurteilte den Mann am 25. Februar 2025 zu  6.000 Euro wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung sowie der Rückgabe des Steines.  Unklar bleibt, wer nun die Wiederherstellung und die sicher notwendig werdende begleitende archäologische Untersuchung zahlt. 

 

Links

Literatur

  • H.-J. Beier, ,Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 1 (Wilkau-Haßlau 1991) 



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