Dienstag, 6. August 2024

Rio Tinto in Serbien

Es ist im übrigen Rio Tinto, das in den kommenden Jahren im Jadar-Tal im Westen Serbiens, in einer alten Kulturlandschaft den Lithium-Abbau vorantreiben soll. 

Lithium wird in der Energiewende zunehmend für Akkus benötigt. Bundeskanzler Scholz verständigte sich mkt der serbischen Regierung auf ein Memorandum, dass der Lithiumbergbau in Serbien vorangetrieben werden solle. Nach Protesten in der betroffenen Region hatte die serbische Regierung das Projekt eigentlich auf Eis gelegt.

Proteste in Serbien richten sich gegen die Risiken des Bergbaus und die Umweltzerstörung. In einer Stellungnahme von Rio Tinto wird indes auch die Zerstörung archäologischer Stätten angesprochen. Betroffen von dem Untertagebergbau sei lediglich eine Fläche von 220 ha. In diesem Areal oder direkt anschließend lägen ein bronzezeitliches Gräberfeld und eine Kirche. Es handelt sich um das alt bekannte Grabhügelfeld Paulje bei Brezniak, ca. 12 km südwestlich von Loznica. Das Museum Jadar führt hier seit langem Grabungen durch, lange bevor Lithium interessant erschien. Aktuell arbeitet hier seit 2011 das internationale  JADAR Geoarchaeological project (auf facebook) in Kooperation zwschen Museum, dem Archäologischen Institut in Belgrad, der Denkmalbehörde und dem Brooklyn College aus New York.

Serbien hat die Konvention von Malta ratifiziert und insofern müsste Rio Tinto nach dem Verursacherprinzip  die Grabungskosten tragen.

Rio Tinto nimmt für sich in Anspruch, bereits die laufenden Forschungen maßgeblich unterstützt zu haben:

"We have been cooperating with the Jadar Museum in Loznica to support the careful excavation of cultural artifacts, such as burial mounds, ceramics, stone tools and bronze objects. While supporting conventional research methodologies, excavation and preservation of artefacts for public display, we have also invested in advanced technology, including LiDAR and geomagnetic technologies, which have improved the precision of survey techniques to better identify and map archaeological sites. These technologies have also improved the excavation of important finds."

Rio Tinto sollte nach all den Erfahrungen mit großen Bergbau- und Energiekonzernen genau auf die Finger geschaut werden, wie hier der Umgang mit den wissenschaftlichen Quellen aussieht. 


Literatur

  • R. Gligoric / V. Filipovic / A. Bulatovic, An AMS dated late Bronze Age grave from the mound necropolis at Paulje. Starinar 66, 2016, 103–109. - doi:10.2298/STA1666103G
  • D. Madas, The location of graves and grave goods in Paulje Necropolis, NW Serbia, between 13th-6th c : BC. In: Pratiques funéraires dans l'Europe des XIIIe - IVe s. av. J.-C. Actes du Ill' Colloque International d'Archéologie Funéraire, Tulcea 1997,. Publications de l'Institut de Recherches Eco-Muséologiques de Tulcea (Tulcea 1997) 55–65.

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