Freitag, 2. Februar 2024

Forensische Archäologie

Zu Beginn des Ukrainekriegs im Februar 2022 gewann das Städtchen Butscha, ein Vorort von KIew bald traurige Berühmtheit. Als im April die russischen Truppen abzogen hinterließen sie unter anderem 458 Leichen auf der Straße, in Häusern und Massengräbern. Forensiker und Kriminalisten untersuchten die Todesumstände.

Bei solchen Ermittlungen sind häufig Exhumierungen notwendig, bei denen archäologische Methoden gefragt sind  Forensische Archäologen helfen bei der Lokalisierung, Dokumentation und Bergung menschlicher Überreste sowie materieller Beweise;  Archäologische Dekumentationen werden hier zu gerichtlich relevanten Beweisen, die im Idealfall zu einer Verurteilung führen. Das kann jedoch, wie im Fall von Saddam Hussein auch ein Todesurteil sein. 

Mit all den aktuellen Krisen - und der zunehmenden Bedeutung der Archäologie der Moderne -  findet die forensische Archäologie vermehrt mediale Aufmerksamkeit. Zudem steht zu erwarten, dass es künftig genug Arbeit für forensische Archäologen gibt. Forensische Archäologie hat sich international zu einer eigenständigen Disziplin mit eigenen Zeitschriften und Einführungen entwickelt. In Deutschland hat das Fach  - im Unterschied etwa zu Großbritannien - jedoch keinen eigenen Studiengang.

Literaturhinweise

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