Montag, 31. Oktober 2016

Wirtschaftliche Ressourcen und soziales Kapital. Gründung und Unterhalt der Kaiserstadt Iustiniana Prima

Soeben erschienen:


R. Schreg, J. Birk, S. Fiedler, H. Kroll, N. Marković, A.E. Reuter, C. Röhl, M. Steinborn: Wirtschaftliche Ressourcen und soziales Kapital. Gründung und Unterhalt der Kaiserstadt Iustiniana Prima.
Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit 29,2016, 9-20


open Access unter: http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/mitt-dgamn/article/view/33655/27356 (sowie academia.edu)


Die neue Publikation geht auf einen Vortrag zurück, der bei der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit zurück, die vom 15. bis 17. Juni 2015 in Erfurt stattfand. Er war dabei konzipiert als eine einführende Fallstudie, die konkret an einem Beispiel darstellen sollte, wie der Ressourcenbegriff gefasst werden kann und wie interdisziplinäre Forschungen zum Verständnis von Ressourcen als ein Faktor gesellschaftlicher Wandlungsprozesse beitragen können.
Caričin Grad / Iustiniana Prima von Osten. Im Tal im Vordergrund bestand ein großer Stausee.
(Foto: R. Schreg, 2013)
Die laufenden Forschungen in Caričin Grad bieten dazu ein gutes Beispiel, spielt bei ihnen doch die Frage nach der Rolle der Ressource eine entscheidende Rolle. Sie versuchen, die relativ kurze Existenz der im 6. Jahrhundert gegründeten und nur wenige Generationen bestehenden Stadt in Südserbien aus umwelt- und sozial-historischer Perspektive zu betrachten. Dabei spielen Fragen nach den wirtschaftlichen Ressourcen wie auch nach dem sozialen Kapital der beteiligten Personengruppen eine wesentliche Rolle. Das Beispiel Caricin Grad wird genutzt, um auch einige Aspekte des Themas Ressourcen zu skizzieren, die weit über dessen wirtschaftliche Aspekte hinaus reichen.
Das Beispiel führt in das Arbeitsfeld der Stadtarchäologie, das in der Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit große Bedeutung hat. Die Forschungsfragen gelten dabei insbesondere der Stadtgründung oder -genese, so dass das zentrale Interesse meist der Planung und der Entwicklung der Stadt gilt. Eine explizit umwelt-und sozialhistorische Perspektive, welche die materiellen Grundlagen der Stadt und die Bedürfnisse ihrer Bewohner in den Mittelpunkt stellt, wird hingegen weit seltener verfolgt.  Das Fallbeispiel zeigt dazu eine methodische Perspektive auf.

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