Jutta Zerres
Bis etwa vor einem Jahr gab es noch viele Pressemeldungen über Raubgrabungen, Zerstörungen an Fundstätten und Rückgaben gestohlener Artefakte. „Archaeologik“ veröffentlichte fast monatlich Auflistungen. Das hat sich zwischenzeitlich grundlegend geändert. Berichte rund um die Thematik des Kulturgüterschutzes im Land am Nil sind kaum noch zu finden und dieses ist sicher nicht darauf zurückzuführen, dass es weniger Raubgrabungen gäbe oder die Zerstörungen durch illegale Bautätigkeiten und Landwirtschaft gestoppt worden wären. Vielmehr scheint es so, als ob das öffentliche Interesse im Schatten der Vorgänge in Syrien geschwunden sei.
Das Weiße Kloster von Sohag (Foto: Roland Unger [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons) |
Auch dürfte Ägypten kaum Interesse an schlechten Nachrichten über Raubgrabungen haben, sondern eher an solchen, die das Kulturerbe, die staatliche Fürsorge und die Präsentation herausstreichen und den darniederliegenden Tourismus wieder ankurbeln. In diesen Zusammenhang gehören sicher auch die Berichte über die
Untersuchungen im Grab des Tutanchamun nach geheimen Kammern, die wieder
einen anderen Blick auf das Kulturerbe bringen sollten.
Dass es derzeit viele Nachrichten über Rückgabe ägyptischer Altertümer gibt, kommt da wohl gelegen.
Ägypten erhielt fünf archäologische Objekte aus den USA zurück, die in den Unruhen von 2011 gestohlen worden waren:
Ein französischer Staatsbürger ägyptischer Herkunft übergab seinem Heimatland eine Mumienmaske, die seiner Familie geschenkt worden war.
In Sohag verhaftete die Polizei drei Männer, die im Besitz von fünfzehn Artefakten waren:
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