Freitag, 25. November 2016

Forschungen in Caričin Grad / Iustiniana Prima

Ein soeben erschienener Überblick über unser Projekt zum spätantiken Caričin Grad, das inzwischen allerdings schon in der Schlußphase ist.


J. Birk, I. Bugarski, S. Fiedler, V. Ivanišević, H. Kroll, N. Markovi, A. E. Reuter, C. Röhl, R. Schreg, A. Stamenković, S. Stamenkovic, M. Steinborn:
An Imperial Town in a Time of Transition. Life, Environment, and Decline of Early Byzantine Caričin Grad.
In: LAC2014 Proceedings  http://lac2014proceedings.nl/


DOI 10.5463/lac.2014.4

CC BY NC ND


Deutsche Zusammenfassung

Caričin Grad in Südost-Serbien – heute auf der tentativ-Liste der UNESCO als Weltkulturerbe – ist seit mehr als 100 Jahren das Ziel archäologischer Ausgrabungen in den letzten Jahrzehnten stand es im Mittelpunkt eines gemeinsamen serbisch-französischen Projekts des Archäologischen Instituts in Belgrad und der École Française de Rome. Eine Rekonstruction der wirtschaftlichen, sozial- und umweltgeschichtlichen Entwicklung ist nun  das Ziel eines 2014 begonnenen Kooperationsprojektes mit dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz.
Die Überreste des frühbyzantinischen Caričin Grad zeigen Elemente der klassischen, hellenistischen und römischen Stadt, kombiniert mit christlichen Elementen. Aufgrund eines Vergleichs schriftlicher Quellen mit der Topographie und den tatsächlich vorhandenen Bauresten, ist Caričin Grad ziemlich sicher mit Iustiniana Prima zu identifizieren, einer Stadtgründung Kaiser Iustinians, die als kirchliches und administratives Zentrum geplant war. 
Mit einer kurzen Besiedlung von rund 90 Jahren, von etwa 530 bis etwa 615 erlaubt die Stätte eine Momentaufnahme einer kurzen intensiven Nutzung, die kaum durch jüngere Störungen beeinträchtigt wird. Caričin Grad bietet deshalb eine einmalige Gelegenheit, eine Stadt am Übergang von der Antike zum frühen Mittelalter und die komplexen Verhältnisse dieser Übergangszeit zu studieren.
Ausgehend von einer humanökologischen bzw. sozialgeschichtlichen Perspektive zielt das Projekt darauf, neue Ansätze zu entwickeln. Es untersucht das "kurze Leben einer Kaiserstadt" während einer Umbruchsperiode, indem auf der methodischen Ebene Archäozoologie, Archäobotanik, Geoarchäologie, Bodenkunde sowie Geoinformatik herangezogen werden.
Das zentrale Thema in diesem Kontext betriift "Haushalt, Konsum und Alltag". Untersucht werden einzelne kleine Hauseinheiten, in denen beispielsweise Produktion, Konsum, Aktivitätszonen bezüglich von Nahrungsmitteln betrachtett werden. Diese auf die Stadt selbst gerichtete Perpsektive wird ergänzt durch eine weitere, die die umgebende Landschaft und deren Ressourcen und Landnutzung betrifft.







Interner Link


Korrekturvermerk
Ursprünglich ging versehentlich eine Entwurfsversion des Posts online. Korrigiert noch am 25.11.16 

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