Mittwoch, 1. Januar 2014

Das Kulturerbe in Syrien im Dezember 2013

Berichte aus den sozialen Medien
Informationen über Plünderungen und Zerstörungen werden vor allem über die social media und Internet verbreitet, deren wichtigsten Meldungen hier wieder verlinkt seien.

Besonders genannt sei http://alisariram.wordpress.com/, ein Blog zum Bürgerkrieg in Syrien, der häufig auch über die Kulturgüter des Landes berichtet:

Die Facebook-Gruppe اثار حلب: Aleppo Archeology widmet sich speziell der Archäologie in Aleppo. Sie wurde im Dezember 2012 eingerichtet und liefert noch einige Quellen, die über diejenigen hinausgehen, auf die für die vorigen Berichten zum Bürgerkrieg Syrien zurückgegriffen wurde.

Die bisher besonders aktive fb-Gruppe Le patrimoine archéologique syrien en danger الآثار السورية في خطر hat seit dem 25.11. keine neuen Posts mehr eingestellt.


Zerstörungen in Idlib
Maaloula
Die christliche Siedlung nordöstlich von Damaskus im Bergland brannte am 2. Dezember. Die Students of Faculty of Archaeology & Museums at University of Damascus machen Terroristen dafür verantwortlich:

Medienberichte

Blogbeiträge

Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften
Das Forum des neuen Journal of Eastern Mediterranean Archaeology & Heritage Studies widmet sich dem Kulturgut-Raub in Syrien und Ägypten.

Aktionen
Petition bei Change.org: http://www.change.org/petitions/help-ensure-the-survival-of-syria-s-cultural-heritage-2?share_id=HeMlCtxmBd&utm_campaign=share_button_action_box&utm_medium=facebook&utm_source=share_petition

erneuter UNESCO-Appell warnt vor Raubgrabungen: http://archaeologynewsnetwork.blogspot.de/2013/12/unesco-sounds-alarm-about-illicit-digs.html#.Uqy8QifAKW5
"Der Schutz von Kulturgütern lässt sich nicht von der Sorge um die Bevölkerung trennen, denn das Kilturerbe vertritt deren Werte und deren Idenitität" (Irina Bukova, Generaldirektorin der UNESCO)

UNESCO gründet in Bahrein ein neues arabisches Regionalzentrum für das Welterbe
http://www.bbc.co.uk/news/science-environment-25407119
Der Algerier Mounir Bouchenaki leitet das Zentrum, das inzwischen Kontakt zu Vertrauensleuten an allen sechs UNESCO-Welterbestätten in Syrien etabliert hat.
Inzwischen wird darüber diskutiert, wie Zerstörer von Kulturerbe als Kriegsverbrecher international zur Verantwortung gezogen werden können. Bislang gibt es keine Möglichkeit, die Schuldigen gerichtlich zu belangen.


Paul Barford setzt sich kritisch mit dem derzeitigen Umgang mit den syrischen Kulturgutverlusten in der internationalen Gemeinschaft auseinander. "UNESCO officials sit and drink tea, occasionally rising to approach the world's press to wring hands and bleat about somebody should take care nothing gets damaged or lost, because "culture is important". Then back to the tea drinking and organizing the next old-boys meeting somewhere nice." Tatsächlich ist die UNESCO nicht in der Lage mehr zu bieten als moralische Unterstützung und Beratung. Es fehlen ihr die Mittel, mit einer Task Force im Land selbst aktiv zu werden, obgleich eine vage Formulierung der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten durchaus die Möglichkeit einer praktischen Hilfe der UNESCO in Bürgerkriegssituationen vorsieht (Art. 19).
Die Sanktionen gegen Syrien führen auch dazu, dass internationale Projekte ihre Mitarbeiter - darunter eben auch Wächter an den Grabungen - nicht weiter bezahlen können.  Maamoun Abdulkarim, Direktor der syrischen Altertumsbehörde wird zitiert "We get no aid from the international community. Sanctions form a block between us and [foreign] archaeologists. We get personal e-mails [from colleagues], saying, ‘Hello.’ This is how we are treated after a century of scientific cooperation with Europe and the US. We need expertise to reduce losses.”
Interne Links


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