Samstag, 6. Mai 2023

Crowdfunding für ein Prospektionshandbuch

Auf der schweizerischen Crowdfunding-Plattform lokalhelden.ch, die von der Schweizer Raiffeisen-Bank unterstützt wird, werben Schweizer Kollegen für das Projekt eines Handbuchs zur archäologischen Prospektion.


 

Die Initiatoren - Mitglieder einer "Arbeitsgemeinschaft Prospektion", für die Fabio Wegmüller genannt wird, zu der man aber sonst nichts erfährt - begründen ihr Projekt mit der Bedeutung frühzeitiger Erkennung und Erfassung archäologischer Denkmäler für die Bodendenkmalpflege und der Bedeutung eines Ausbaus archäologischer Inventare. Im Handbuch sollen die archäologischen Prospektions- und Dokumentationsmethoden, ihre Vorbereitung, ihr Ablauf und ihre Dokumentation vorgestellt werden.

Das Manuskript scheint bereits zu existieren, gesammelt wird für die Publikation als gedrucktes Buch. Die eingeworbene Summe soll "für ein professionelles Layout, Redaktion, Lektorat und Druck der Bücher verwendet" werden. 

"Das Handbuch richtet sich an Personen, die an der archäologischen Prospektion interessiert sind. Es soll Laien, wie auch Archäologen und Archäologinnen eine schnelle und umfassende Orientierung zu den Methoden der Prospektion geben. Checklisten erleichtern den Einsatz und die Planung der Methoden im Feld. Dank dem handlichen Format kann es bei Feldeinsätzen gut mitgenommen werden."

Spender, die 25 CHF beitragen erhalten als Dank ein Buch.

 

Ein solches Handbuch scheint mir in der Tat ein gutes Unterfangen, insbesondere, wenn es sich auch an Laien richtet und beispielsweise erklärt, warum bloßes Sondeln wissenschaftlich unsinnig und kontraproduktiv ist, dabei aber auch aufzeigt, wie man es besser macht. Schulungen für Sondengänger fehlen und können von den amtlichen Archäolog*innen schon aus Kapazitätsgründen nicht geleistet werden. Insofern ist ein Handbuch, das auch Laien als Zielpublikum im Auge hat, ein guter Ansatz.

Allerdings stellt sich die Frage, ob es dann nicht sinnvoller wäre auf ein online-Format im OpenAccess und mit Mobilversion fürs Handy zu setzen. Hier fallen allerdings nicht weniger Kosten an, da Lektorat und Redaktion hier genau so notwendig sind und anstelle der Druckkosten entsteht ein Aufwand zur Konzeption der online-Version, die in diesem Fall mehr sein sollte als ein pdf. Sie sollte mobil lesbar sein und die Chance nutzen, (Video-)Anleitungen und Dokumentationsformulare anzubieten. 

Für ein Crowdfunding ergibt sich dann freilich das Problem, dass ein gedrucktes Freiexemplar weniger attraktiv ist und  Unterstützer wohl deutlich schwerer zu gewinnen sind.

Trotz meiner Bedenken mag vielleicht der eine oder die andere Archaeologik-Leser*in das Projekt unterstützen! Einige Fachollegen sind in der Untersützerliste jedenfalls schon zu finden.


Dank für den Hinweis auf das spannende Projekt geht an Andreas Dix.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Hier ist ein Link zur AG Prospektion: https://www.prospektion.ch/willkommen