Die European Association of Archaeologists (EAA) hat bei ihrem Annual Meeting Anfang September 2019 in Bern ein Statement zur "Archaeology and the Future of Democracy" verabschiedet. Knapp zusammengefasst wird hier festgestellt:
Archäologie befasst sich mit den materiellen Hinterlassenschaften der Vergangenheit. Die Narrative und Rekonstruktionen, die sich daraus ergeben spiegeln jedoch die sozialen und politischen Strukturen der Gegenwart. Unausweichlich muß sich die Archäologie in ihren Interpretationen daher auch kritisch mit den aktuellen und zu erwartenden sozialen und politischen Rahmenbedingungen auseinander setzen und insofern auch politisch engagiert sein. Archäologie bringt hier insbesondere eine Langzeitperspektive ein und kann grundlegende Erfahrungen für eine Abschätzung künftiger Entwicklungen liefern. Sie kann zu vielen aktuellen Themen wichtiges Orientierungswissen liefern, etwa zu Flucht, Migration, Konflikt, De-Industrialisation, Globalisierung oder auch Digitalisierung.
Die EAA hält es daher auch für ihre Pflicht, sich und ihre Expertise in politische Diskussionen einzubringen. Dies erfordert uneingeschränkte Wissenschaftsfreiheit und institutionelle Unabhängigkeit und eine demokratische Gesellschaft mit den Prinzipien von Gleichberechtigung und Pluralität.
Der genaue (englische) Text der EAA-Erklärung findet sich als pdf unter:
Archäologie befasst sich mit den materiellen Hinterlassenschaften der Vergangenheit. Die Narrative und Rekonstruktionen, die sich daraus ergeben spiegeln jedoch die sozialen und politischen Strukturen der Gegenwart. Unausweichlich muß sich die Archäologie in ihren Interpretationen daher auch kritisch mit den aktuellen und zu erwartenden sozialen und politischen Rahmenbedingungen auseinander setzen und insofern auch politisch engagiert sein. Archäologie bringt hier insbesondere eine Langzeitperspektive ein und kann grundlegende Erfahrungen für eine Abschätzung künftiger Entwicklungen liefern. Sie kann zu vielen aktuellen Themen wichtiges Orientierungswissen liefern, etwa zu Flucht, Migration, Konflikt, De-Industrialisation, Globalisierung oder auch Digitalisierung.
Die EAA hält es daher auch für ihre Pflicht, sich und ihre Expertise in politische Diskussionen einzubringen. Dies erfordert uneingeschränkte Wissenschaftsfreiheit und institutionelle Unabhängigkeit und eine demokratische Gesellschaft mit den Prinzipien von Gleichberechtigung und Pluralität.
Der genaue (englische) Text der EAA-Erklärung findet sich als pdf unter:
Ein klein wenig ausführlicher ist die Artikelfassung in der EAA-Zeitschrift 'The European Archaeologist":
Der Artikel verweist auf ein ähnliches Statement des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (Resolution of the Association of German Historians [VHD] Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands) on Current Threats to Democracy. VHD 27.9.2018. - https://www.historikerverband.de//verband/stellungnahmen/resolution-on-current-threats-to-democracy.html#c1553 ).
Der Text der EAA macht zwar deutlich, dass die Situation in Ungarn ein wesentlicher Anlass für die Resolution darstellt, spricht aber leider Ungarn nicht konkret an. Die m. E. nötigen klaren Worte fehlen daher. Entscheidend wird sein, bei der Tagung der EAA 2020 in Budapest sich von politischer Vereinnahmung und staatlich geförderten Parawissenschaften zu distanzieren.
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