Die Zisterzienser gelten als besonders engagiert bei Rodung und Urbarmachung im Rahmen des mittelalterlichen Landesausbau. Auch ihren frühmittelalterlichen Vorgängern beispielsweise im Schwarzwald wird nachgesagt, dass Klöster gezielt zur Sicherung und Erschließung ganzer Landschaften angelegt wurden. Neben diesem weltlichen Aspekt tritt aber auch der der kontemplativen Einsamkeit, indem bewusst die Einsamkeit in der Wildnis gesucht wurde.
Landschaftsarchäologische Studien an Klöstern aus Südwestdeutschland (u.a. Bebenhausen, Eußerthal, Faurndau) helfen, Ideal und Wirklichkeit zu durchschauen. Vielfach zeigt sich, dass wir eine frühere Landnutzung annehmen müssen, die aber kaum in den Schriftquellen aufscheint und wohl systematisch ausgeblendet wurde. Dies erinnert an den kolonialistischen Umgang mit der einheimischen Bevölkerung, deren Lebens- und Wirtschaftsweise oft auch heute noch nicht ernst genommen wird.
Kloster Bebenhausen (Foto: R. Schreg) |
Dazu nun erschienen und open access online:
- R. Schreg, Mönche als Pioniere in der Wildnis? Aspekte des mittelalterlichen Landesausbaus. In: M. Krätschmer/K. Thode/C. Vossler-Wolf (Hrsg.), Klöster und ihre Ressourcen. Räume und Reformen monastischer Gemeinschaften im Mittelalter. RessourcenKulturen 7 (Tübingen 2018) 39–58.
- der gesamte Band online auf dem Publikationssystem der UB Tübingen
- Artikel online auf OPUS der UB Bamberg mit https://doi.org/10.20378/irbo-53628
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