Goldfigur, Panama (Foto: ellenm1 [CC BY 2.0] bei flickr) |
Hoffentlich zeichnet die Ausstellung nicht wieder das Bild einer von Gold geprägten Kultur, sondern zeigt auch den Alltag in präcolumbischer Zeit. Die Ausstellung soll nach der Ankündigung des Museums (Meldung bei Archaeology News Network) auch die Entwicklung des Goldhandwerks und die Ergebnisse neuerer Forschungen zeigen.
Im Netz gibt precolumbian gold einen Eindruck von den Objekten - und zeigt zugleich, wie verstreut die Funde heute in US-amerikanischen Sammlungen sind und wie wenig Informationen über ihren Kontext für erwähnenswert gehalten werden (oder aufgrund der "Fundumstände" gar nicht erst bekannt sind).
Leicht läuft eine so goldreiche Fundlandschaft in Gefahr, dass die Archäologie als "Schatzjagd" wahrgenommen wird - und hinter dem Gold weit interessantere und wichtigere Fragestellungen verblassen - wie etwa die nach der Wirtschaftsweise und dem Umweltverhalten der einheimischen Bevölkerung. Beides hat sich mit der Ankunft der Spanier radikal verändert. Wenn die Ausstellungsmacher sich hier ihrer Verantwortung nicht bewusst sind und nur die künstlerischen Aspekte der Goldarbeiten betonen, besteht die Gefahr, dass mit solch glänzenden Ausstellungen die Beraubung der Fundstellen angeheizt wird. Drum bleibt auch zu hoffen, dass die Ausstellung auf Leihgaben fraglicher Provenienz oder aus Raubggrabungen verzichtet.
Leider werde ich wohl keine Gelegenheit haben, die Ausstellung zu besuchen...
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