Freitag, 29. Oktober 2010

Geoarchäologie bei Würzbach

kleine Impression der geoarchäologischen Sondage Anfang September bei der Wüstung Würzbach. Noch ist das Kolluvium nicht datiert, das wir gefunden haben, aber Holzkohle ist genug da. Mal sehen, ob es in die Wüstungszeit fällt oder ob es eher mit den neuzeitlichen Wegetrassen zu tun hat, oder...

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Dienstag, 19. Oktober 2010

Altfluren in Panama

Ich habe schon wieder Altfluren gefunden. Dieses Mal in Panama.
Raised fields,
possibly of pre-Columbian times
at the Pacific coast east of Panama City
(R. Schreg)
Die Überlegungen zur "Archäonik" hatten mich mit den Altfluren im Amazonasgebiet (Franz. Guyana, Brasilien, Bolivien) und in den Anden konfrontiert und so die Frage aufgeworfen, ob es so etwas nicht auch in Panama gäbe. In der Literatur finden sich keine Hinweise. Nur über einen Bericht im Kontext der schottischen Kolonie Caledonia an der panamaischen Karibikküste bin ich gestolpert. Hier wurde 1699 beschrieben, dass die Einheimischen "plant their Mari, a kind of Corn something like wheat, upon little hillocks, at a little distance one from another." Diese Beschreibung trifft gerade auf die raised fields zu, die in vielen Regionen Amerikas anzutreffen sind - in Yucatan, ebenso wie am Amazonas und in den Anden.
Nun habe ich eben die wenigen hoch auflösenden Bilder aus Panama durchgesehen, die in GoogleMaps verfügbar sind und voilà: raised fields - nicht an der Karibikküste, sondern in einiger Entfernung östlich von Panama City an der Pazifikküste.




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Dienstag, 12. Oktober 2010

Integration - Altes zu einer aktuellen Debatte?

Integration ist in Deutschland zur Zeit ein heiß diskutiertes politisches Thema. Speziell geht es um die türkischen Zuwanderer und ihre inzwischen in Deutschland geborenen Kinder und Enkelkinder. Wie so oft fehlt es der Diskussion an der historischen Perspektive. Der Blick zurück kann zeigen, wie Integrationsprozesse ablaufen können. Dabei kann auch die Archäologie eine interessante Rolle spielen.

Ende des 17. Jahrhunderts wurden in Frankreich die Protestanten verfolgt und viele flohen ins damalige deutsche Reich. In verschiedenen Regionen entstanden Waldenser- oder Hugenottensiedlungen. Ihre Geschichte zeigt, wie lange Integrationsprozesse dauern können und in welchen Bereichen Traditionen besonders lange lebendig bleiben.
An vielen Orten hatte sich bis ins 20. Jahrhundert die französische Sprache erhalten, ebenso lange dauerte die Integration der Waldenser in die evangelischen Landeskirchen, wo sie aber bis heute eine gewisse Sonderrolle spielen.
Foto R. Schreg


Die Veränderung der Alltagskultur ist hingegen sehr schwer zu erfassen. Hier bietet sich ein interessantes, bisher nicht aufgegriffenes Arbeitsfeld für die Archäologie der Neuzeit. M.W. liegen allenfalls von siedlungsgeographischer und heimatgeschichtlicher Seite einzelne Studien vor.