Montag, 25. Juli 2016

Citizen Science für alle

Eine Handreichung für Citizen-Science-Projekte wurde im Rahmen des GEWISS-Projektes erarbeitet. Sie soll Machern, Initiatoren, Beteiligten und Interessierten praktische Tipps für die Planung und Umsetzung von Citizen Science-Projekten liefern.

In einem ersten Teil werden Fragen behandelt wie: 
Welche Punkte muss ich bei der Projektplanung beachten? Wie kann ich Fördermittel einwerben? Welche Form der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt mein Anliegen und motiviert Mitforscher? Im ersten Teil helfen viele praktische Tipps bei der Entwicklung des Projekts. Eine grafische Darstellung der Projektmeilensteine und eine Checkliste runden die Darstellung ab. 

Im zweiten Teil wird ein Überblick über die aktuelle Praxis von Citizen Science in Deutschland geboten, wobei die Umsetzung von Citizen Science in bestimmten Bereichen wie Naturschutz, Geisteswissenschaften oder im digitalen Raum beschrieben und reflektiert wird.

Die Archäologie kommt nur punktuell vor. So wird dezidiert darauf hingewiesen, dass sich etwa die DGUF auch gezielt an interessierte Bürger wendet (S. 40). Etwas fragwürdig ist, dass das Portable Antiquities Scheme positiv als langfristig angelegter Ansatz, vorgestellt wird. Es heißt: "Die Ergebnisse zeigen, dass sich nicht nur eine große Zahl an Menschen daran beteiligt und damit das kulturelle Erbe in Großbritannien erschließt, sondern dass vor allem eine Sensibilisierung für dessen Wert und die Arbeit von Archäologen und Historikern der größte Mehrwert des Projektes ist. (S. 45)" Gerade hierin liegt aber die große Schwäche von PAS, dass nämlich diese Sensibilisierung eben nicht in ausreichendem Maße erfolgt und viele der vermeintlichen Erfolge von PAS tatsächlich eher zum Schaden der Wissenschaft sind, indem Befundkontexte zerstört und das Vertrauen in Fundortangaben  untergraben werden. Derzeit gibt es einen großen Aufschrei gegen die Deklarierung von PAS als Citizen Science:

Insgesamt vierzehn verschiedene Projekte werden über die Broschüre verteilt in Kästchen-Stories exemplarisch beschrieben. Für die Archäologie steht hier ein experimentalarchäologisches Projekt zur Rekonstruktion römischer und mittelalterlicher Töpferöfen, das am LEA in Mayen durchgeführt wird (S. 10). Von Anbeginn waren hier archäologische Laien integriert, die jedoch Erfahrungen aus dem Keramikhandwerk einbringen können.

Die 60-seitige Broschüre steht unger einer CC BY SA-Lizenz als PDF zum freien Download bereit:

Montag, 18. Juli 2016

Wahlprüfsteine - Die Parteien haben geantwortet

Mecklenburg-Vorpommern wählt am 4.9.2016 einen neuen Landtag.
Die DGUF hat  mit Partnern (IPAL, DEGUWA und Arbeitskreis Volontariat [facebook-Seite]) die wichtigsten Parteien angeschrieben und Wahlprüfsteine für die Landtagswahl zusammengestellt. Nun haben sich die Parteien geäußert.

Bei der DGUF sind zu finden:.


CDU und SPD sehen weitgehend keinen Handlungsbedarf oder möchten gar weiter kürzen. Von der AfD kam keine Rückmeldung, die NPD hat vom Thema keine Ahnung und nur ausweichend geantwortet. Lediglich bei Grünen und Linken - Parteien, die man früher eher als desinteressiert an der Vergangenheit eingeschätzt hätte, kamen substantielle Einschätzungen und konkrete Handlungsvorschläge.

Interner Link

Montag, 11. Juli 2016

Wiedereröffnet! - Save the Illinois State Museum hat gezeigt, wie Lobby-Arbeit funktioniert

Das Illinois State Museum in Springfield/ Illinois hat seit dem 2.7.2016 wieder geöffnet.
Bei einer kleinen internen Feier zur Wiedereröffnung wurde Gouvernor Rauner zu Recht ausgebuht.  In seinem abstrusen Kampf gegen Staatsausgaben insbesondere für Kultur und Bildung war das Museum das erste Opfer und wurde im September 2015 geschlossen. Jetzt, mit Einführung eines Eintrittspreises durfte es wieder aufmachen - dabei hat es die Mehrheit seiner Wissenschaftler und Kuratoren inzwischen verloren, die für sich keine Zukunft mehr am Museum sahen. Drittmittelprojekte, die mehr Geld eingeworben haben, als realistischerweise durch Eintrittsgelder eingenommen werden, sind ausgelaufen und haben nun deutlich schwierigere Bedingungen. Leihgaben an das Museum wurden zurückgezogen.  Außer Flurschaden und einer Demonstration bildungs- und vernunftferner Politik hat der Gouvernor nichts geleistet. Geschlossen wurden auch die Außenstellen des Museums, von denen das Dickson Mounds Museum in Fulton nun ebenfalls wieder eröffnet wurde. Zwei weitere Außenstellen mit Kunstausstellungen bleiben indes geschlossen. 

Lorin Nevling, Vorsitzender des Museum Boards beurteilt die Schließung des Museums als “the most destructive non-natural disaster in the history of American museums.”

https://www.facebook.com/Save-the-Illinois-State-Museum-917517601639564/?fref=nf
Signet der facebook-Gruppe SIStM
Möglich war die Wiedereröffnung nur durch eine gezielte, sehr geschickt organisierte Protestkampagne, die Demonstrationen, vor allem aber Eingaben an die entsprechenden Abgeordneten und Gremien umfasste. Dazu wurden genaue Handlungsanweisungen mit telefonnummern und Argumentationen gegenüber den Politikern kommuniziert.

Andernortens verlangt die sinnlose Sparpolitik in Illinois weitere Opfer: An den Schulen, Universitäten und bei den historischen Monumenten des Staates:
Betroffen ist selbst die bekannte Fundstelle von Cahokia (s. wikipedia), die das größte präkolumbische urbane Zentrum nördlich von Mexiko darstellt und die seit 1982 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht. 

Interne Links

Samstag, 9. Juli 2016

Sterben auf Raten

Kristin Oswald zur Tagung des Deutschen Archäologenverbands in Jena mit dem Thema Karrierewege und prekäre Beschäftigungssituationen:
In den etablierten Kreisen, die ewtas verändern könnten ist kein Bewusstsein für das Problem und auch kein Interesse an einer tatsächlcihen veränderung festzustellen. Die Betroffenen überblicken die Situation zu wenig und wurden etwa bei der Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetz kaum berücksichtigt.

Freitag, 8. Juli 2016

Brexit und zunehmender Rechtspopulismus aus einer archäologisch-historischen Langfristperspektive

Detlef Gronenborn

Der Brexit kam für viele überraschend, wirkte wie ein Schock. Zu sicher wägten wir uns im reichen Norden Kontinentaleuropas innerhalb dieser mittlerweile für uns sehr komfortablen Wirtschafts- und Sozialunion. Da schien der, wenn auch sehr knappe, Wahlausgang eine geradezu absurde Haltung zu spiegeln, die durch ein völliges Verkennen der Konsequenzen gekennzeichnet war. Viele der nachfolgenden Reaktionen im Vereinigten Königreich deuten nun auch an, dass offensichtlich nicht jede Folge des Austritts wohl durchdacht war. Eine skurrile Komponente erhält der Vorgang mittlerweile auch durch den Rückzug der verantwortlichen politischen Eliten. Für die europäische Wirtschaft, mehr noch für die europäischen Wissenschaften, könnte es bald tatsächlich zu längerfristigen, gegebenenfalls schwerwiegenden Problemen kommen.

Spaltungsprozesse

Dies würde zudem erheblich verstärkt, wenn nun wirklich auf kontinentaler Ebene ein sozio-politischer Prozess beginnt, der als Aufspalten (fissioning) bekannt ist. Hiermit setzt auch ein, was die Systemtheorie als complexity collaps kennt: Gesellschaften fallen, nachdem ein Schwellenwert erreicht ist, durch mit einander verwobene Vorgänge auf eine niedrigeres Skalenniveau sozio-politischer Diversität, Komplexität oder besser vielleicht Verwobenheit.
 

Eine historisch/archäologische Perspektive auf die Gegenwart

An diesem Punkt kommt eine abstrakte Betrachtung historischer Prozesse ins Spiel, die sich aus einer Langzeitperspektive ergibt. Für sie ist weniger die Rolle einzelner Protagonisten  und Demagogen entscheidend als vielmehr der Blick auf das Gesellschaftssystem. Archäologen sind eine solche Perspektive eher gewohnt, denn die leeren Versprechungen einzelner Politiker sind archäologisch nun einmal nicht zu fassen. Es ist ein aufschlussreiches Experiment, die Gegenwart des Brexit mit historischen/archäologischen Theorien zu betrachten.

Komplexitätszyklen


Aus einer solchen historischen Langfristperspektive sind der Brexit und die gegenwärtig immer wieder aufkeimenden Austrittsbekundungen von rechtspopulistischer Seite grundsätzlich nicht überraschend. Wenigstens seit dem Beginn der produzierenden Wirtschaftsweise lässt sich zeigen, dass Gesellschaften in, allerdings nicht regelhaften, Zyklen zwischen eher gruppenorientierten, diversifizierten und eher individualisierenden, strukturierten Ausrichtungen hin und her pendeln. Dabei scheinen die stärker strukturierten Ausrichtungen (bezogen auf Wirtschaft, soziale Struktur, politische Organisationsform) zu Beginn und zum Ende solcher Zyklen zu liegen, während die diversifizierten Phasen eher in der Mitte dominieren. Gesellschaften durchlaufen somit regelhaft Entwicklungslinien in denen die jeweiligen Organisationsformen als adaptive Strategien eingesetzt werden, und zwar in erster Linie zur Selbstorganisation. Nach einer Anfangs- und Aufbauphase, in der die Grundlage für Wachstum und Expansion gelegt werden, entfalten sich Gesellschaften sozial und wirtschaftlich – die Diversität und Komplexität nimmt zu. Diese Diversitätszunahme läuft bis zu einem Schwellenwert, der entweder intern oder extern determiniert ist, danach entwickelt sich die Diversität zurück, gegebenenfalls schubhaft (complexity collaps) bis zur völligen sozio-politischen und ökonomischen Umgestaltung.


Interne und externe Faktoren


Externe Faktoren können dabei als Schwellenwert fungieren und den Prozess beschleunigen, so etwa im Falle des Brexit. Hier waren neben der Unzufriedenheit mit Regularien der EU insbesondere der massive Einwanderungszustrom aus anderen europäischen Ländern und jüngst auch aus nicht-EU-Ländern gewichtige Faktoren. In solchen kritischen Phasen setzen dann typischerweise Demagogen an, in Europa derzeit Rechtspopulisten. Unzufriedenheit und Ängste werden instrumentalisiert, um etablierte aber angeschlagene Machtkonstellationen zu verändern. Solche Ansätze wären in den vorangegangenen, stabilen Epochen wenig erfolgreich gewesen, nun aber suchen die Gesellschaften nach Auswegen aus realen oder geglaubten Bedrohungen.

Zweidimensionale, stark vereinfachte, Darstellung sozio-politischer, zyklenhafter Prozesse
(RGZM – 2016, Gronenborn).

Resilienz und Prognosemöglichkeiten


In Europa könnte somit in den kommenden Jahren die Phase der zunehmenden Individualisierung ansetzen, die letztlich in die Auflösung übernationaler Einheiten, im schlimmsten Falle auch einzelner Nationalstaaten, münden kann. Frage ist, ob sich die politische und wirtschaftliche Gemeinschaft als resilient gegenüber den akuten ersten Auflösungserscheinungen erweisen wird, oder ob nun der tatsächliche, sprichwörtliche complexity collaps einsetzen wird. Problematisch für Prognosen ist, dass die Umbruchsphasen (tipping points) aus der aktuellen Situation kaum erfasst und deren Einsetzen auch nicht wirklich prognostiziert werden können. Angesichts der massiven globalen Probleme im Zuge des fortschreitenden Klimawandels sind allerdings mittel- bis langfristig erhebliche Umbrüche zu erwarten, was übrigens auch für den parallelen Staatenzusammenschluß, dem der Vereinigten Staaten von Nordamerika gilt. Die Ängste vor den erwarteten Veränderungen manifestieren sich dort im Erfolg des Kandidaten der Republikaner und der Tea Party-Bewegung.


Folgezyklen


Die zyklische Dynamik in Europa und Nordamerika hat aber natürlich auch globale Auswirkungen. Mit dem Aufbrechen großer Einheiten und dem einhergehenden Kontrollverlust des „Westens“ bilden sich in vielen Regionen Gegenkonzepte heraus. Oft beginnen solche Folgezyklen bereits zu dem Zeitpunkt, in dem sich der vorangegangene Zyklus abzuschwächen beginnt, dem tipping point. In den Ländern des Nahen Ostens, Teilen Nord- und Westafrikas ist es der militante Islamismus mit globalem Anspruch. China hatte sich als Gegenkonzept begriffen, sieht sich aber nun zunehmend auch mit einer Verlangsamung seiner wirtschaftlichen Dynamik konfrontiert. Auch versteht sich Russland wieder als globale Macht, ebenfalls mit einer eindeutig nicht-westlichen Identität. Allerdings ist die aktuelle globale Situation mittlerweile so sehr in gegenseitigen Abhängigkeiten miteinander vernetzt, dass sich einzelne Zyklen kaum mehr analytisch isolieren lassen. Je nachdem welches Proxy als Indikator ausgewählt wird, überlappen und verlagern sich die Kurvenverläufe.


Kollaps und Zwischenzyklen


Aus der Langfristperspektive zunächst beruhigend ist jedenfalls, dass ein plötzlicher „Kollaps“ eine extreme Ausnahmesituation darstellt, die sich eigentlich nur unter massivem äußerlichem Druck entwickeln kann. Wohl sind aber schnelle Umbruchsperioden in einzelnen Regionen denkbar (critical transitions), wenn Systeme zu lange nicht dynamisch auf die zunehmenden Herausforderungen reagieren, stattdessen an verfestigten Strategien festhalten. In Europa war das nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu sehen, ein jüngeres Beispiel ist der Arabische Frühling. In solchen Situationen können als Folge lange Zwischenzyklen entstehen, in denen die Destabilisierung und Individualisierung auch auf benachbarte Regionen ausgreift. Dann mag es Generationen dauern, bis sich im Zuge von neuen Kooperationen und Allianzen wieder robuste Grundlagen für Wachstum und Aufbau bilden.

All dies erscheint zwar bedrohlich, ist jedoch nicht neu, denn Europa hat seit Beginn der produzierenden Wirtschaft viele solcher Zyklen durchlaufen. Immer waren jedoch Blut, Schweiß und Tränen mit diesen Prozessen verbunden … und genau aus diesem Grund hatte Winston Churchill einst zur Einigung Europas aufgerufen.


Weiterführende Literatur


R. A. Bentley/E. J. Maddison/P. H. Ranner u. a., Social tipping points and Earth systems dynamics. Front. Environ. Sci. 2, 2014, 1–7.

R. E. Blanton/ G. F. Feinman/S. Kowalewski/P. F. Peregrine, A dual-processual theory for the evolution of Mesoamerican Civilization. Current Anthropology 37 (1), 1996, 1–14.

D. Gronenborn, Zur Repräsentation von Eliten im Grabbrauch - Probleme und Aussagemöglichkeiten historischer und ethnographischer Quellen aus Westafrika. In: M. Egg/D. Quast (Hrsg.), Aufstieg und Untergang vor- und frühgeschichtlicher Eliten. Monographien des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (Mainz 2009) 217-245.

D. Gronenborn/H.-C. Strien/S. Dietrich u. a., ‘Adaptive cycles’ and climate fluctuations. A case study from Linear Pottery Culture in western Central Europe. Journal of Archaeological Science 51, 2014, 73–83.

J. Goody, The fission of domestic groups among the Lodagaba. In: J. Goody (Hrsg.), The Developmental Cycle in Domestic Groups. Cambridge University Press (Cambridge 1958) 53-91.

P. McAnany/N. Yoffee (Hrsg.), Questioning Collapse. Human Resilience, Ecological Vulnerability, and the Aftermath of Empire (New York 2010).

M. Scheffer, Critical Transitions in Nature and Society. Princeton studies in complexity (Princeton, NJ 2009).

P. Turchin, Historical Dynamics. Why States Rise and Fall (Princeton 2003).

P. Turchin, Ultrasociety. How 10,000 Years of War Made Humans the Greatest Cooperators on Earth (2015).

P. Turchin/S. A. Nefedov, Secular Cycles (Princeton 2009).

A. Zimmermann, Cultural cycles in Central Europe during the Holocene. Quaternary International 274, 2012, 251–258.






Dienstag, 5. Juli 2016

Dubioses bei Christie's

Wie kann das sein? Eine griechische schwarzfigurige Vase mit der Provenienz  'Los Angeles art market, prior to 1996' and 'Private collection, UK' wurde 2007 bei einer Razzia der griechischen Polizei in Karavomylos registriert. 
Warum ist sie jetzt am Markt? Warum ist denn die Provenienzangabe so falsch??

Das Angebot wurde inzwischen zurückgezogen.

Links

Samstag, 2. Juli 2016

Kulturgut in Syrien und Irak, Juni 2016

Allgemeine Medienberichte

"We offered several investment-attractive projects for Russian companies, primarily concerning traditional places of pilgrimage in Syria with Damascus to serve as a starting point from where pilgrims will move on to Jerusalem, Amman and other places,” sagt der Tourismusminister Bushr Yazedji. Dazu der Kommentar von Palmyra News Updates in einem facebook-post : "[Jerusalem] ruins [you]ur chances of returning, the other [(Amman)] has nothing to offer for pilgrims or any other tourists." - Von der Weltfremdheit einer Sicherheitsgarantie mal abgesehen.
     
Daesh droht die Pyramiden in Ägypten zu sprengen:

Schadensmeldungen 

Palmyra

Unter Bezug auf den oben genannten Beitrag von H. Parzinger in der FAZ thematisieren mehrere Medien die Plünderung in Palmyra durch Assad-Truppen. Die Notiz bezieht sich allerdings nicht auf aktuelle Vorkommnisse, sondern auf Meldungen aus der Zeit vor der Eroberung durch Daesh. 
dazu:  
Inzwischen kursieren sehr undurchschaubare Meldungen über russisch-israelische Ausgrabungen in Palmyra, deren Ziel es sei, jüdische Artefakte zu finden. Die Angaben bleiben vage und gehören wohl in das Feld der Verchwörunsgtheorien und der Propaganda.
 Schadensdokumentation im Film

Aleppo

Nimrud

Die assyrische Hauptstadt bei Mosul war wiederholt Ziel der Zerstörungskampagnen des Daesh.
Daesh hat im Nabu-Tempel in Nimrud einen rekonstruierten Bogen gesprengt. Am 7.6.2016 stellte Daesh ein Video online. , doch erstaunlicherweise haben westliche Medien zunächst kaum darüber berichtet.
Nimrud war schon im April 2015 Ziel von Daesh:

Nimrud, Tempel des Nabu
(Foto: Staff Sgt. JoAnn Makinano, Joint Combat Camera Center Iraq, 2008 [Public Domain]
via https://www.dvidshub.net/image/131283/ancient-city-calah)
Ob tatsächlich von erheblichen Schäden die Rede sein kann, wie mit Satellitenbildern belegt werden soll, muss jedoch bezweifelt werden. Auf dem neueren Foto sind jedoch viele Mauern einfach durch den Sonnenstand nicht sichtbar, da kaum ein Schattenwurf entsteht.

Damaskus

Bei einem Terroranschlag in Damaskus wurden am 11.6. mindestens 12 Menschen getötet, 55 verletzt. Daesh bekannte sich zu dem Anschlag und gab als Ziel den Schrein Sayyida Zeinab an, der als Grab einer Enkelin Mohammeds und als eines der wichtigsten schiitischen Heiligtümer in Syrien gilt.

Idlib (Syrien)

Bei einem Luftangriff wurde die Maarat Misrin Moschee in Idlib zerstört. Sie galt als drittälteste Moschee in Syrien.

    Raubgrabungen und illegaler Handel

    Maßnahmen

    Tagungen 

    Berlin, Internationales Expertentreffen zum Schutz und Erhalt des Kulturerbes in Syrien, 2.-4. Juni, Auswärtiges Amt in Berlin
     Bern, UNESCO-Welterbetag der Schweiz

    Publikationen

    Monitoring

    3D-Modelle

      Links

      frühere Meldungen zum Bürgerkrieg in Syrien auf Archaeologik (u.a. monatliche Reports, insbesondere Medienbeobachtung seit Mai 2012), inzwischen auch jeweils zur Situation im Irak

      Dank an diverse Kollegen für Hinweise und Übersetzungen.