Als eine der ersten Fachzeitschriften haben die Archäologischen Informationen nun die Umstellung auf open access vollzogen. Sie haben dabei eine wichtige Vorreiterrolle, denn angesichts schrumpfender Bibliotheksetats (und steigender Preise für Zeitschriftenabos) koppelt die Archäologie bei einem Festhalten an ausschließlicher Printpublikation (z.B. Germania
) oder einem Bezahlmodell (wie bei der
Praehistorischen Zeitschrift) die Mehrzahl der im Fach tätigen Wissenschaftler von Neuerscheinungen ab. Außerhalb der Universitäten sind online-Angebote von Verlagen nur gegen häufig horrende Preise zugänglich, die sich eine Denkmalpflege angesichts andauernder Kürzungen kaum leisten kann.
Die AI haben außerdem auf ein peer-review Verfahren umgestellt, das internationalen und politisch eingeforderten Standards entspricht. Open access und Qualitätssicherung sind kein Widerspruch, da auch Verlage, die ihre Produkte teuer verkaufen, die Leistungen der Herausgeber und Reviewer nicht honorieren.
Bezüglich der Lizenzierung der Aufsätze in den AI wurde die Regelung getroffen, dass sie – gedruckt wie online – unter dem üblichen Copyright erscheinen. Autoren können jedoch für eine CC-Linzensierung optieren und müssen dies vor der Publikation den Herausgebern schriftlich mitteilen.
Seit langem stehen die Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit (
DGAMN) per open access
online. Im Unterschied zu den AI verfügen sie aber nicht über ein übersichtliches Einstiegsportal und über einen
doi. Sie sind lediglich auf der homepage gehostet und über Bibliothekskataloge schwer zu recherchieren - ein Problem, das die AI durch die Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg gelöst haben. Das
Archäologische Korrespondenzblatt toleriert inzwischen einen green open access, das heißt eine Selbstarchivierung der Autoren.
Da Zeitschriftenrankings auch innerhalb der Archäologie eine zunehmende Rolle spielen werden, ist open access ein wichtiger Faktor. Bislang sind für die Rankings zwar noch das Renomée der Verlage mitentscheidend, doch dürfte künftig die Zitier-Häufigkeit eine wichtigere Rolle spielen. Open Access ist dazu gerade in kleinen Fächern eine wichtige Voraussetzung.
Homepage der Archäologischen Informationen mit Early View bei der
DGUF:
Die Archäologischen Informationen online:
In einem Aufsatz in den AI erläutert F. Siegmund Zielen, Modalitäten und Randbedingungen der Renovierung:
- F. Siegmund, Schnell, weltweit frei zugänglich und mit zusätzlichen Daten: Die Zeitschrift Archäologische Informationen erscheint im Open Access mit Early Views. Archäologische Informationen, Early View, online publiziert 14. Okt. 2013: http://www.dguf.de/index.php?id=9
Backlinks (Nachtrag 25.10.2013):
http://archiv.twoday.net/stories/528986987/
http://archiv.twoday.net/stories/516216639/