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Samstag, 4. Januar 2020

Archaeologik 2019

Zum Jahresbeginn möchte ich wieder eine knappe Bilanz des vergangenen Jahres auf Archaeologik zusammenstellen.

    Etwas Quantifizierung

    Schon im Januar 2019 hatte Archaeologik die Marke von einer Million Zugriffen genommen (jedenfalls in der manchmal fragwürdigen Google-Zählung).
    Insgesamt habe ich 2019 auf Archaeologik 76 Posts eingestellt, etwa so viele wie 2018 (79).
    2019 wurde wieder nur ein Post auf  Englisch eingestellt.  Gastbeiträge gab es nur 5 (Vorjahr: 8). Autoren waren Jutta Zerres (3 Beiträge), Detlef Gronenborn (1 Beitrag) und Julia Katharina Koch (1 Beitrag).
    Die zehn meist gelesenen neuen Beiträge 2019:
    1. D. Gronenborn: Die frühen Bauern als Dokudrama, … aber Steinzeit kann mehr
      26.3.2019, 1148 Seitenaufrufe
    2. Woher stammen die antiken Münzen im Onlineshop der Post?
      5.8.2019,
      851 (##) Seitenaufrufe 
    3. Das Großfeuer in Nôtre Dame: Wikipedia hat die beste Berichte
      16,4,2019, 590 Seitenaufrufe
    4. J. Zerres: Raubgrabung, Schmuggel, gefälschte Provenienzen – Ägyptens Kulturgut Anfang 2019
      10.3.2019, 554 Seitenaufrufe
    5. Abstimmen für die Archäologie!
      13.4.2019, 523 Seitenaufrufe
    6. Das letzte Sklavenschiff
      16.6.2019, 511 Seitenaufrufe
    7. J.K. Koch: Kolonialismus (in) der archäologischen Fachsprache
      27.8.2019, 469 Seitenaufrufe
    8. Der Abschlussbericht von ILLICID und die Umdeutungen des Kunsthandels
      13.6.2019, 431 Seitenaufrufe
    9. Ungarische Wissenschaft unter Regierungskontrolle
      12.7.2019, 411 Seitenaufrufe
    Aus der Wertung muss ich hier leider den folgenden Post ausschließen, da hier ein erhebliches Spamaufkommen zu vermerken ist, der sich u.a. auch in hunderten (gar nicht erst frei geschalteten) Spamkommentaren zu erkennen gab:
    Ich habe bei den Zahlen bislang immer die Blogger-Zählung und diejenige von Google Analytics differenziert, die oft unterschiedlich ausgesehen haben - Analytics lag meist deutlich höher. Inzwischen scheint Blogger auf die Analyticszahlen zurück zu greifen. Identisch sind die Zahlen dennoch nicht, nun scheinen die Blogger-Angaben geringfügig höher zu liegen.
      Daneben sind freilich einige ältere Blogposts weiterhin sehr erfolgreich. Zu nennen sind hier (mit Analytics-Zählungen):

      Die monatlichen Zugriffszahlen blieben im Jahr 2019 auf niedrigerem Niveau einigermaßen konstant.  Nach der Blogger-Statistik sind 2019 gerade mal 102.204 Seitenaufrufe (Stand 28.12.) gegenüber 129.260 im Jahr 2018 und 193.417 im Jahr 2017 zu verzeichnen. Die Zugriffe erfolgen weltweit, doch sind auch Verlinkungen von andern Seiten, ebenso wie Kommentare zu den Blogposts massiv zurückgegangen. Einige Empfehlungen brachten direkte Zugriffe:


      Entwicklung der Zugriffe seit Beginn von Archaeologik auf der Plattform Blogger, Januar 2019 mit Punkt markiert
      (Quelle: Blogger Statistik)


      Zugriffe auf den Blog kamen zumeist von Google, offenbar via Suchanfragen, gefolgt von  facebook, was wohl v.a. die gezielte Weiterverteilung widerspiegelt. Twitter, auf den die Archaeologik-Blogposts automatisch getweeted werden, wird interessanterweise nicht ausgeworfen.

      Themen 2019

      Die Themen 2019 habe ich unverändert eigenen Forschungen wie auch Medienberichten und wissenschaftlichen Publikationen entnommen. Die Blogposts sind weniger und kürzer geworden, wobei ich einfache Posts unkommentierter Links, wie es sie in den Anfängen von Archaeologik ganz häufig gab, vermeiden wollte, da ich wenigstens eine knappe, wenn auch meist subjektive Einordnung geben möchte. Wieder spielten Kulturgüterschutz und die Problematik Archäologie & Politik die zentrale Rolle. Als wichtige Posts seien genannt:
      Die Kulturgutzerstörung in Syrien und Irak blieb Thema einer Serie, in der alle zwei Monate ein Rückblick auf einige wichtige Medienberichte gegeben wird.

      Das Thema Archäologie & Politik spielte vor allem in Ungarn eine Rolle, wo ein neues recht gut mit Finanzen ausgestattetes Institut der Orban-Regierung dazu dient, populistischen, nationalistischen oder gar rassistischen Parolen und ihrer Pseudowissenschaft eine seriöse Reputation zu geben. Ich halte es für grundsätzlich falsch, Projekte an diesem neuen Institut zu unterstützen und mit ihnen zu kooperieren.
      Rezensionen gab es 2019 nur noch drei, wobei noch einige weitere Bücher dafür aufgestapelt liegen und nach 2020 genommen werden müssen:


      Das Publikum

      Nach wie vor halte ich es für super-wichtig, dass Archäolog*innen ihre Forschung und ihr Fach direkt und kritisch kommunizieren. Die Social Media bieten hier Chancen, die wohl immer noch nicht so ausgeschöpft werden, wie dies möglich wäre.
      Ich muss mich da an die eigene Nase fassen. Archaeologik läuft zwar immer noch erfolgreich, aber die Möglichkeiten hier in einen Austausch zu kommen, nutze ich nicht angemessen, auch viele eigene Projekte und Forschungen spiegeln sich auf Archaeologik derzeit nicht wieder.

      Als Zielpublikum sehe ich bei Archaeologik primär Kollegen und interessierte, bereits erfahrene Laien. Archaeologik bietet weder News aus der Archäologie noch Einführungstexte, sondern greift eher Themen auf, deren Bedeutung sich oft eher den Insidern erschließt.

      Archaeologik ist seit langem auch auf facebook. Hier entwickelt sich die 'Follower'-Gruppe jedoch in eine andere Richtung. Die Zahl der Follower der Facebook-Gruppe Archaeologik hat sich 2019 von ca 990 Anfang des Jahres auf etwa 1300 erhöht. In der Regel nehme ich dort alle Beitrittsanfragen an, doch muss ich zugeben, dass ich jüngst einzelne Profile auch abgelehnt habe, da mich offensiv gepostete Schatzgräber- und Populisten-Parolen eher erschreckt haben. Soweit man den Profilen entnehmen kann (die ich aber allenfalls bei der Anfrage kurz angesehen habe), sind es sehr unterschiedliche "Freizeit-Interessen", die mit eher populären Vorstellungen über die Archäologie verbunden sind.

      Mitgliederentwicklung der facebook-Gruppe zu Archaeologik (2019)
      (Screenshot von Facebook)





      Um hier besser die Erwartungen zu bedienen administriere ich (z.T. mit weiteren Kolleg*innen) auf facebook neben Archaeologik  noch weitere Gruppen.
      Hier geht es eher um thematische News und auch Hinweise auf einführende Informationen, die aber eher keine originären Inhalte haben, sondern weitgehend auf Links setzen. Allerdings werden auch hier zumindest Englischkenntnisse und oft auch ein gewisses wissenschaftliches Grundverständnis vorausgesetzt. In den Gruppen können teilweise auch die Mitglieder posten. Dass dies nur eingeschränkt wahrgenommen wird, ist im Vergleich zu anderen Gruppen derzeit eher ein Qualitätsmerkmal.

      Auf Archaeologik selbst wurden nur 16 Kommentare hinterlassen (ohne meine Antworten), etwas mehr Resonanz erfolgte auf der facebook-Seite zu Archaeologik, doch ist die Diskussionsfrequenz auch hier nur gering. Ich engagiere mich hier allerdings auch nicht besonders. Zwar liegt gerade in dem Kontakt mit einem Publikum die große Chance der Social Media, aber der Moderationsaufwand, der bei anderen Gruppen zu erkennen ist - der Administrator hat da oft einen Höllenjob, der sich mit gegenseitigen Beleidigungen und skurilsten 'Thesen' auseinandersetzen muss und keine Pausen gönnt - wäre für mich unrealistisch.

      GoogleAnalytics verrät etwas mehr über die Nutzerstruktur von Archaeologik. Demnach sind 54% männlich, und 60% sind unter 35 Jahre alt.
      Nutzeranalyse mittels GoogleAnalytics: Geschlchterverhältnis
      (Screenshof von GoogleAnalytics)

      Nutzeranalyse mittels GoogleAnalytics: Altersverteilung
      (Screenshof von GoogleAnalytics)

      Internationale Zugriffe 2019
      (Screenschot von GoogleBlogger)




      Ausblick


      Die Erfahrungen aus Archaeologik versuche ich in die Aktivitäten des Bamberger Lehrstuhls für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit zu integrieren. Das betrifft umfassend Forschungen und Publikationen sowie insbesondere auch die Lehre.

      Mit einem neuen Blog und neuen Lehrveranstaltungen sollen Fach-Studierende darauf vorbereitet werden, Fachkenntnisse zu vermitteln, aber auch Resonanz aus der Öffentlichkeit aufzunehmen. Neben Themen einer archäologischen Didaktik wird hier die nur auf den ersten Blick eher theoretische Frage eine wichtige Rolle spielen, was die Archäologie denn überhaupt an wesentlichen und relevanten Beiträgen leisten kann.

      Die für Archaeologik wichtigen Themen Archäologie & Medien sowie Archäologie & Öffentlichkeit werden am Bamberger Lehrstuhl in mehreren Dissertationen jeweils anwendungsorientiert aufgegriffen. Insofern sei hier auch verwiesen auf:
      Außerdem sind wir daran, einen digitalen Auftritt für die Keramikforschung in der Mittelalterarchäologie zu konzipieren. Ziel hierbei ist es, insbesondere für die Lehre, aber auch für die praktische Bestimmungsarbeit eine Plattform zu schaffen, die Elemente von Lexika, Social Media und  Datenrepositorien kombiniert und dazu geeignet ist, universitäre Lehre und Forschung neu auszurichten und auch Laien einen Einblick in die Ergebnisse (und Schwierigkeiten) der Forschung zu geben.

      Wenn wir so weit sind, wird es auch hier auf Archaeologik Post dazu geben. Damit können wir zumindest teilweise auch eher dem unterschiedlichen Publikum gerecht werden.

      Für Archaeologik selbst liegen viele Themen auf Halde, begonnene, aber nicht fertig gestellte Posts, die z.T. nur darauf warten, dass sich ein geeigneter aktueller Aufhänger ergibt (z.B. ein Post "Archäologische Sensationen - die keine sind"). Leider werden auch die Berichte zu Syrien und Irak weiter gehen müssen, denn die Krise dort ist ja längst nicht vorbei. Angedacht ist auch eine Blogpostserie von Gastbeiträgen eines meiner akademischen Lehrern als biographischer Rückblick auf einige Forschungen der vergangenen Jahre.
      Themen warten für 2020 also genug - hoffentlich ist das Jahr auch lange genug, dass sich auch Zeit ergibt, sie aufzugreifen. Vielleicht gibt es wieder mehr unkommentierte Links.


      Interne Links


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