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Dienstag, 1. Januar 2019

Archaeologik 2018

2018 war für Archaeologik, wie erwartet (vgl. Archaeologik 2017), wieder ein Jahr, das in Bezug auf die Zahl der Blogposts wie in Bezug auf die Zugriffszahlen hinter den Vorjahren zurück blieb. Die Übernahme des Lehrstuhls in Bamberg hat meine Arbeitsabläufe verändert und dabei ist auch die Medienbeobachtung, die den Großteil der Blogposts ausmachte, etwas ins Hintertreffen geraten.

Themen 2018

Thematisch wurde Archaeologik von Themen aus dem Kulturgüterschutz bestimmt, aber auch zu der Problematik Archäologie & Politik bestimmt. Hinzu kamen aber mehrere Beiträge zur Problematik einer Archäologie des 19. und 20. Jahrhunderts. Die häufigsten Labels im Blog sind nach wie vor Kulturgut, Antikenhehlerei und Raubgrabung. Als wichtige Posts seien genannt:
Die Kulturgutzerstörung in Syrien und Irak blieb Thema einer Serie von Blogposts, die inzwischen aber nur noch in größeren Abständen erfolgt.
Zu dem weniger beachteten Krieg im Jemen und der Entwicklung in Ägypten:
Zu Kulturgutzerstörungen kommt es aber keineswegs nur in Kriegsgebieten. Politische bzw. soziale Gründe der Abgrenzung bzw. des individuellen Prestiges spielen hier ebenso eine Rolle wie schlichte Vernachlässigung und Verantwortungslosigkeit:

Das Thema Archäologie & Politik betraf vor allem Ungarn, aber auch die Trump'sche USA, wo es inzwischen zu Eingriffen in die Wissenschaftsfreiheit kommt, in Ungarn sogar zu politisch gedeckten persönlichen Drohungen gegen Forscher, darunter auch Historiker. Auch in Deutschland zeigen sich Ansätze entsprechender Wissenschafts-Hetze.

Zum gestörten Verhältnis von Teilen der Gesellschaft zur Wissenschaft:
Die aktuelle Situation der Wissenschaft in der Krise wirft für die Archäologie einige alte Fragen auf: Wie politisch darf/ muss sie sein? Kann sie apolitisch sein? Wo verlaufen die Grenzen zwischen politischer Agenda und gesellschaftlicher Verantwortung der Wissenschaft? Was ist der gesellschaftliche Nutzen/Auftrag der Archäologie?

Diese Fragen werden in der Archäologie der Neuzeit noch viel drängender, denn insbesondere der Laie (was leider oft die Kollegen anderer archäologischer Disziplinen einschließt) fragt hier natürlich, wozu man ausgraben soll, was man entweder schon kenne, oder was schlichtweg Schrott sei.

Rezensionen gab es 2018 sechs:

Etwas Quantifizierung


Insgesamt habe ich 2018 auf Archaeologik 79 Posts eingestellt, deutlich weniger als 2017 (127) und 2016 (162 Posts, adventskalenderbereinigt 138).
2018 wurde nur ein Post auf  Englisch eingestellt.  Gastbeiträge gab es nur 8 (Vorjahr: 13). Autoren waren Detlef Gronenborn (2 Beiträge), Raimund Karl (2 Beiträge), Jutta Zerres (dieses Jahr leider nur 2 Beiträge), Hans-Christoph Strien (1 Beitrag) Stephan Kirchberger (1 Beitrag) sowie Anne-Sophie Ebert (1 Beitrag) und Fabian Schwandt (1 Beitrag). Die beiden letztgenannten haben sich aus der Bamberger Lehre ergeben.

Die zehn meist gelesenen Beiträge 2018 (in der Zählung nach GoogleAnalytics):
  1. D. Gronenborn/ H.-C. Strien: Zwei Extremsommer: 2018 n. Chr. und 5106/5105 v. Chr. - Was können wir aus den Erfahrungen vor 7000 Jahren lernen?
    1.08.2018, 1624 (5377) Seitenaufrufe
  2. Zeichnerische Dokumentation von Keramikfunden
    26.2.2017, 995 (3146) Seitenaufrufe
  3. Zweierlei Moral?
    19.01.2018, 753 (1749) Seitenaufrufe
  4. "Mein Prof. hetzt"
    13.10.2018 , 691 (1097) Seitenaufrufe
  5. Mittelalterliche Keramik aus Geislingen
    14.12.2011,
    691 (8229) Seitenaufrufe
  6. Dunkelhäutig und blauäugig - DNA-Analysen passen nicht in mancher Weltbild
    18.02.2018, 578 (1584) Seitenaufrufe
  7. Ungarn listet unliebsame Wissenschaftler
    30.05.2018, 502 (1688) Seitenaufrufe
  8. WANTED: Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter am Lehrstuhl
    17.05.2018, 480 (1408) Seitenaufrufe
  9. Archaeonik 1: Wie Archäologen die Zukunft retten (oder auch nicht?)
    20.1.2016, 351 (2062) Seitenaufrufe
  10. Die Maske fällt: Der kommerzielle Hintergrund von academia.edu
    12.2.2017,
    337 (1835) Seitenaufrufe

Die Zahlen der Seitenaufrufe beruhen auf GoogleAnalytics und beziehen sich ausschließlich auf das Jahr 2018, also auch bei den älteren Blogposts (Zahlen Stand 28.12.2018). In Klammern ist die Zählung laut Blogger angegeben, die sich ggf. aber auf die Gesamtlaufzeit des Blogposts bezieht. Nach der Zählung von Blogger sähe die Liste der TopTen etwas anders aus, denn hier schneiden die folgenden Beiträge besser ab:


    Die monatlichen Zugriffszahlen zeigten im Jahr 2018 weiterhin einen fallenden Trend.  Nach der Blogger-Statistik sind 2018 gerade mal 129.260 Seitenaufrufe gegenüber 193.417 im Jahr 2017 zu verzeichnen.



    Entwicklung der Zugriffe seit Beginn von Archaeologik auf der Plattform Blogger, 2018 markiert
    (Quelle: Blogger Statistik)


    Auf GoogleAnalytics erreichte Archaeologik 2018 37.000 Seitenaufrufe (Vorjahr: 47.000). Die rückläufige Entwicklung auf Archaeologik kommt wie gesagt nicht unerwartet, wurden doch auch deutlich weniger Posts eingestellt.
    Die Zugriffe erfolgen weltweit, doch sind auch Verlinkungen von andern Seiten, ebenso wie Kommentare zu den Blogposts massiv zurückgegangen. Auf dem Blog selbst wurden nur 17 Kommentare hinterlassen (ohne meine Antworten),  etwas mehr Resonanz erfolgte auf der facebook-Seite zu Archaeologik.

    globale Zugriffeauf Archaeologik 2019 (GoogleAnalytics)
    Interessant erscheint mir eine Statistik der Zugriffszeiten, die GoogleAnalytics ausgibt. Meine ursprünglicher Eindruck war, dass viele Zugriffe zur Frühstückszeit erfolgen. Deshalb stelle ich neue Posts häufig auf eine Publikation um 1 Uhr oder 2 Uhr in der Nacht ein, so dass die Frühmorgensleser sie rezipieren können. Nach der Statistik liegen die Haupt-Lesezeiten werktags vormittag, nur am Sonntag sind Frühstücker unter den Lesern. Offenbar ist Archaeologik also eher beliebte Schreibtisch-Lektüre.
    Nutzer nach Tageszeit (nach GoogleAnalytics)

    Ausblick

    Mit der verminderten Anzahl von Posts und einem Verzicht auf einige spannende Themen wird Archaeologik weitergehen. Viele Themen rutschen dabei sicher durch. Allerdings hat sich inzwischen der DGUF-Newsletter sehr schön entwickelt, so dass ich all jene, die an kritischen Positionen zu wissenschaftspolitischen und gesellschaftlichen Aspekten der Archäologie wie insbesondere auch zum Kulturgüterschutz interessiert sind, auch diesen sehr empfehlen möchte: DGUF-Newsletter. 
    Ein historisch-archäologischer Wissenschaftsblog am Bamberger Lehrstuhl ist in Planung, bedarf aber noch einiger Abstimmungen etwa mit der UB, aber auch grundsätzlicher Überlegungen, wie unterschiedliches Zielpublikum miteinander zu vereinbaren ist.

     

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