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Donnerstag, 1. Oktober 2020

Neolithikum macht Gegenwart. Warum auch archäologische Museen unsere moderne Gesellschaft erklären sollten – ein Essay

Simon Matzerath, Joachim Pechtl, Christian Peitz, Daniel Schyle, Jürgen Weiner


Wie können wir aus der Geschichte für die Zukunft lernen? Verschiedene methodische Positionen in den archäologischen Fachrichtungen haben versucht, die Mechanismen hinter gesellschaftlichen Entwicklungen zu durchschauen, um wiederkehrende Zyklen und Schemata in der Menschheitsgeschichte zu identifizieren (etwa Gronenborn/Schreg 2020; für das Neolithikum beispielsweise Peters/Zimmermann 2017). Entsprechende Forschungen sind mit der Gefahr verbunden, die individuellen, komplexen Rahmenbedingungen, in denen geschichtliche Prozesse stattfinden, zu reduzieren. Geschichte kann niemals eine Wiederholung ihrer selbst sein, ebenso ist eine Übertragung schematisierter Entwicklungen auf heutige Prozesse kaum möglich (vgl. etwa den vieldiskutierten Versuch bei Engels 2014). Die Herausforderung einer dialektischen Auseinandersetzung „Archäologie und Gegenwart“ besteht darin, nachvollziehbare und belastbare inhaltliche Verbindungen jenseits aller Abstraktionen aufzuzeigen.

Die Neolithische Revolution liefert mehr als andere Epochen der Menschheitsgeschichte ein Potential für relevante Querbezüge in die Gegenwart. Der mit dem Neolithikum vollzogene, in der Geschichte einmalige Wandel der Gesellschaft und ihrer Lebens-, Siedlungs- und Wirtschaftsweise ist nicht nur ein gewaltiger Umbruch im Sinne eines turning point, sondern vor allem ein Prozess, der bis heute andauert und nach wie vor unsere Zivilisation bestimmt. Als Hauptmotor des Paläoanthropozäns (Foley u. a. 2013; kritische Anmerkungen zum Begriff bei Hoffmann 2017) hat er die Spirale des Wachstums von Bevölkerung und Wirtschaft in Gang gesetzt, die durch die Industrielle Revolution noch einmal exponentiell so beschleunigt worden ist, dass gegenwärtig vor allem die negativen Folgen für das Ökosystem der Erde und den Fortbestand der Menschheit in den Vordergrund rücken. Die Auswirkungen der Neolithischen Revolution setzen seit rund 10.000 Jahren den fixen Rahmen für die weiteren Transformationen unserer sesshaften Gesellschaften. Eine derart langanhaltende Fortbestimmung der weiteren geschichtlichen Entwicklung entspricht einer in ihrer räumlichen und zeitlichen Dimension einmaligen „longue durée“ in Anlehnung an Fernand Braudel (Braudel 1958).


Neolithikum macht Gegenwart – Inhaltlicher Bezug

Das Thema Neolithikum eignet sich besonders, weil kaum ein anderer Umbruch der Menschheitsgeschichte das menschliche Leben einerseits so einschneidend verändert und andererseits aber auch die Wurzel so vieler neuer Probleme angelegt hat, sodass sich die gesamte Menschheit dadurch heute in ihrer eigenen Existenz bedroht. Die Neolithische Revolution machte aus dem Jäger und Sammler einen seine Umwelt immer umfassender gestaltenden Akteur. Heute hat er die Natur in weiten Teilen bereits soweit außer Kraft gesetzt, dass er ihr vielerorts sogar wieder ‚auf die Sprünge‘ helfen muss. Mit diesem Rollenwechsel einher geht ein fundamentaler Wandel des menschlichen Bewusstseins: Auch in seinem Selbstbild empfängt der Mensch nicht mehr die Früchte der Natur, sondern er erarbeitet sich seinen Lebensunterhalt selbst. ‚Man Makes Himself’ – so hat das Gordon Childe im Titel seines epochalen Werks schon 1936 unübertrefflich auf den Punkt gebracht (Childe 1936). Heute spiegelt sich diese Erkenntnis in der Diskussion darüber, ob der Mensch gegenwärtig überhaupt noch einer natürlichen Evolution unterworfen ist.

Erst die neolithischen Innovationen Sesshaftigkeit und Nahrungsmittelproduktion haben die in der Biologie beispiellose Ausbreitung der Spezies Mensch in alle, auch in die lebensfeindlichsten Habitate des Erdballs ermöglicht. Die Produktion über den eigenen Bedarf hinaus hat wiederum zu Arbeitsteilung und gesellschaftlicher Differenzierung geführt; Bevölkerungswachstum, Migrationen und Wissenstransfer haben Innovationen und technischen Fortschritt in einer Weise beschleunigt, dass keiner von uns heute in der Lage wäre, auf sich allein gestellt ein komplexes zeitgenössisches Allerweltsprodukt wie zum Beispiel ein Smartphone in all seinen Einzelheiten völlig zu verstehen oder womöglich sogar selber herzustellen.
 
Viele der Annehmlichkeiten und ebenso auch der problematischen Aspekte unseres heutigen Lebens sind letztlich auf die Innovationen des Neolithikums zurückzuführen und es ergeben sich zahllose Gelegenheiten, aus unserer Perspektive auf die Ursprünge des Neolithikums zurück zu blicken und dabei die bis heute wirksamen Folgen der Neolithischen Revolution begreiflich zu machen.
 
Allerdings treten in der Gegenwart negative Folgen der Neolithischen Revolution immer deutlicher in den Vordergrund. Unter individuellen gesundheitlichen Gesichtspunkten waren zum Beispiel Sesshaftigkeit und die Produktion von stärkehaltigen Nahrungsmitteln im Überfluss keine gute Idee, ein Ergebnis war Karies. Degenerationserscheinungen an Knochen durch einseitige körperliche Belastung damals sowie Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck heute sind letztlich die Folgen einer zu kohlehydratreichen Ernährung und eines die Menschen immer weniger körperlich fordernden Lebens. Auch Pandemien entstehen im engen Zusammenleben von Mensch und Tier, das im Neolithikum begann.
 
Dort hat außerdem die übermäßige Anhäufung von Gütern in den Händen Einzelner ihren Ursprung, die so entstehende soziale Ungleichheit verursacht und ermöglicht gleichermaßen brutale Gewaltausbrüche bis zu den globalen Kriegen der jüngsten Vergangenheit. Ganz aktuell sind die Folgen der übermäßigen Ausplünderung von Rohstoffvorkommen und der Umwelt im Allgemeinen. Artensterben und das Schwinden natürlicher Ökosysteme, Verschmutzung der Umwelt und die drohende Klimakatastrophe infolge der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung sind alles Herausforderungen, die im Neolithikum entstanden sind, aber in der Gegenwart bewältigt werden müssen.


LVR-LandesMuseum Bonn, 2015

Eine Ausformulierung der immanenten Rolle des Neolithikums im Wesen unserer modernen Gesellschaft steht noch am Anfang, ebenso die Aufarbeitung im Museum.
Das Titelmotiv der Erstausgabe der Kölner Römer Illustrierten (1/1974) mit der Darstellung des auf dem Rollfeld eines Flughafens liegenden Kopfes einer antiken Plastik lieferte für die sechste Landesausstellung Nordrhein-Westfalen die Inspiration für den Ansatz, eine Beziehung von Archäologie und Gegenwart anzudeuten (Matzerath 2015, Matzerath 2016). Hintergrund der Abbildung war vor über 45 Jahren die Eröffnung des Neubaus des Römisch-Germanischen Museums Köln und dessen von Hugo Borger betriebene Neukonzeption als „Schaufenster in die Römerzeit“. Die Objekte sollten in die Alltagswelt der Menschen geholt werden.

In der Planung der am 4. September 2015 im LVR-LandesMuseum Bonn eröffneten Landesausstellung „Revolution Jungsteinzeit“ zeigte sich, wie schwer eine sinnvolle Verknüpfung von Archäologie und Gegenwart sowohl auf der inhaltlichen Ebene als auch in der Realisierung für eine Ausstellungsinszenierung ist. Die Umsetzung reduzierte sich auf vereinzelt eingewobene, meist oberflächliche Bemerkungen in den Ausstellungstexten sowie die Einbeziehung von modernen Objekten: Einer Pflugschar, einem Rad und einer Motorsäge. Sie standen als Symbole für heute noch relevante Innovationen des Neolithikums bzw. im Fall der Motorsäge, Nachfolgerin des Steinbeils, auch für das Roden von Wald im Zuge der Umwandlung der Natur- zur Kulturlandschaft. Eine Pädagogik-Station erlaubte den Vergleich von statistisch ermittelten Tagesabläufen (Jäger/Sammler, Neolithikum und Gegenwart), eine Grafik zeigte den im Neolithikum durch die menschlichen Umwelteingriffe erstmals (minimal) gestiegenen Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre. Am Ende stand ein kurzes Mindmapping als Resümee zum Neolithikum und mit schlagwortartigen Verweisen auf in Beziehung stehende Phänomene der Gegenwart (Matzerath u. a. 2015).


Museum für Steinzeit und Gegenwart, 2019

Eine konsequentere Berücksichtigung erfuhr der gegenwartsbezogene Ansatz erstmals in der Planung des Museums für Steinzeit und Gegenwart im niederbayerischen Landau an der Isar (Matzerath u. a. 2020; Pechtl u. a. im Druck; Peitz u. a. im Druck). Das Museum verbindet auf 640 m² die aktuellen Standpunkte der europäischen Neolithikumforschung mit der Vermittlung eines modernen Steinzeitbildes und greift systematisch, aber auf Grundlage der langen zeitlichen Perspektive, Themen unserer heutigen Gesellschaft auf. In sechs Räumen werden über 500 archäologische Funde in einen internationalen Zusammenhang gestellt und inhaltlich mit der modernen Gesellschaft und ihrem Alltag in Beziehung gesetzt. Dabei aufkommende Kontroversen sind gewollt, denn nur in der argumentativen Auseinandersetzung entstehen Ideen, die den eigenen Horizont erweitern.

An 20 Stationen der Ausstellung sind Objekte des 20. und 21. Jahrhunderts eingebunden und helfen, den thematischen Zugang zum Neolithikum zu vereinfachen. Es wird an ausgewählten Beispielen deutlich, wie sehr die Gegenwart in der Tradition der Jahrtausende steht und Zustandsberichte und Zukunftsvisionen wie etwa der Vereinten Nationen (Griggs u. a. 2013; Díaz u. a. 2019), des Club of Rome (Weizsäcker/Wijkman 2017) oder von Yuval Noah Harari (Harari 2018) aus der Geschichte heraus verstanden werden können.

Zukünftige Positionierung im Museum: Wir stehen am Anfang.

Das öffentliche Interesse an einer aktiven Zukunftsgestaltung ist nicht zuletzt seit der #fridaysforfuture-Bewegung stark gewachsen. Auch die mediale und populärwissenschaftliche Berichterstattung bereitet das komplexe Themenfeld mit Einbeziehung der geschichtlich gewachsenen Entwicklung didaktisch für ein großes Publikum auf (ein Beispiel aus vielen: Bauer u. a. 2020). 
 
 
Ein neuer Museumstyp zieht die Aufmerksamkeit auf sich: Das 2019 gegründete Futurium in Berlin widmet sich den Fragen zur Zukunft unserer Gesellschaft. Archäologische Museen können und sollten sich an der Diskussion um die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen menschlichen Lebens beteiligen.
(Foto: Boonekamp [CC BY-SA 4.0] via WikimediaCommons).

 
Besucherinnen und Besucher fordern deshalb selbstverständlich auch von solchen Museen, die keine zeitgeschichtlichen Themen aufrufen, eine gegenwartsbezogene Relevanz jenseits einer rein archäologischen bzw. historischen Betrachtungsebene. Hier gilt es, diese Aufgabenstellung zu diskutieren und konkrete inhaltliche Bezüge wissenschaftlich-interdisziplinär zu überprüfen und, wo es aussagekräftig ist, diese kritisch herauszuarbeiten. 
 
Im Ergebnis bietet sich die Möglichkeit einer völlig neuen Definition von etwa archäologischen Museen als Orte der Geschichts- UND Gegenwartsvermittlung, verbunden mit einer stärkeren Positionierung der Museen in aktuellen Diskussionen zur Zukunft unserer modernen Gesellschaft. Das Neolithikum ist mit den hier skizzierten inhaltlichen Aspekten und den Andeutungen einer musealen Umsetzung ein dankbares Beispiel. Weitere epochale Umbrüche der Menschheitsgeschichte eignen sich ebenfalls, um essentielle Einsichten für das Heute zu gewinnen und einen Erfahrungsschatz für Zukunftsplanungen beizusteuern. Ganz allgemein bleibt aber die gegenwartsbezogene Vermittlung von entsprechenden Erkenntnissen aus der Geschichte vom einzelnen Sachverhalt abhängig und darf niemals konstruiert oder banal sein.


Literatur

  • Bauer u. a. 2020
    P. Bauer/R. Bocksch/B. Friedrich, 102 grüne Karten zur Rettung der Welt. (Berlin 2020).
  • Braudel 1958
    F. Braudel, Histoire et Sciences sociales: La longue durée. Annales 13/4, 1958, 725-753. - doi:10.3406/ahess.1958.2781
  • Childe 1936
    V. G. Childe, Man makes himself. (London 1936).
  • Diaz u. a. 2019
    S. Díaz/J. Settele/E. S. Brondízio/H. T. Ngo/M. Guèze/J. Agard/A. Arneth/P. Balvaner/K. A. Brauman/S. H. M. Butchart/K. M. A. Chan/L. A. Garibaldi/K. Ichii/J. Liu/S. M. Subramanian/G. F. Midgley/P. Miloslavich/Z. Molnár/D. Obura/A. Pfaff/S. Polasky/A. Purvis/J. Razzaque/B. Reyers/R. Chowdhury/Y. J. Shin/I. J. Visseren-Hamakers/K. J. Willis/C. N. Zayas, The global assessment report on biodiversity and ecosystem services. Summary for policymakers. (Bonn 2019). - https://zenodo.org/record/3553579#.Xu5a-NNlLIU [20.6.2020].
  • Engels 2014
    D. Engels, Auf dem Weg ins Imperium. Die Krise der Europäischen Union und der Untergang der Römischen Republik. Historische Parallelen. (Berlin 2014).
  • Foley u. a. 2013
    S. F.Foley/D. Gronenborn/M. O. Andreae/J. W. Kadereit/J. Esper/D. Scholz/U. Pöschl/D. E. Jacob/B. R. Schöne/R. Schreg/A. Vött/D. Jordan/J. Lelieveld/C. G. Weller/K. W. Alt/S. Gaudzinski-Windheuser/K.-C. Bruhn/H. Tost/F. Sirocko/P. J. Crutzen, The Palaeoanthropocene – The beginnings of anthropogenic environmental change. Anthropocene 3, 2013, 83-88. - doi:https://doi.org/10.1016/j.ancene.2013.11.002
  • Griggs u. a. 2013
    D. Griggs/M. Stafford-Smith/O. Gaffney/J.Rockström/M. C. Öhman/P. Shyamsundar/W. Steffen/G. Glaser/N. Kanie/I. Noble, Policy: Sustainable development goals for people and planet. Nature 495, 2013, 305-307.
  • Gronenborg/Schreg 2020
    D. Gronenborn/R. Schreg Die COVID-19 Pandemie. Teil 2: Kleine Geschichte der Erforschung von gesellschaftlichen Zyklen. Archaeologik (9.4.2020) - https://archaeologik.blogspot.com/2020/04/die-covid-19-pandemie-teil-2-kleine.html.
  • Harari 2018
    Y. N. Harari, 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert. (München 2018).
  • Hoffmann 2017
    G. Hoffmann, Warum das Anthropozän nicht als neue geochronologische Epoche taugt. Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften 168,/1, 2017, 3-7. - doi:10.1127/zdgg/2017/0048
  • Matzerath 2015
    S. Matzerath, Dokumentation der Archäologischen Landesausstellung NRW "Revolution jungSteinzeit". Projektskizze, Ausstellungskonzeption und Publikation. Berichte aus dem LVR-LandesMuseum Bonn 2 (Bonn 2015) 2-11.
  • Matzerath 2016
    S. Matzerath, Guide to the Archaeological State Exhibition of North Rhine-Westphalia – The Impact of Neolithisation (5300-2000 BC). (Detmold 2016).
  • Matzerath u. a. 2015
    S. Matzerath/T. Otten/M.Schmauder, Neolithikum und Gegenwart – Anknüpfungspunkte in der Archäologischen Landesausstellung NRW "Revolution jungSteinzeit". Blickpunkt Archäologie 4, 2015, 298-306.
  • Matzerath u. a. 2020
    S. Matzerath/C. Peitz/J. Pechtl/D. Schyle/J.Weiner, Back for the future. Das erste Museum für Steinzeit und Gegenwart. Museum heute 57, 2020, 9-13.
  • Pechtl u. a. im Druck
    J. Pechtl/S. Matzerath/C. Peitz/D. Schyle/J. Weiner, Neuling in der Museumslandschaft: Kastenhof Landau – Das Museum für Steinzeit und Gegenwart, Landau a.d. Isar, Landkreis Dingolfing-Landau, Niederbayern. Das archäologische Jahr in Bayern (im Druck) 106–109.
  • Peitz u. a. im Druck
    C. Peitz/S. Matzerath/J. Pechtl/D. Schyle/J. Weiner, Vermitteln zwischen Archäologie und Gegenwart. Ein neuartiges Museumskonzept in Niederbayern. Standbein Spielbein. Museumspädagogik aktuell (im Druck).
  • Peters/Zimmermann 2017
    R. Peters/A. Zimmermann, Resilience and Cyclicity: Towards a macrohistory of the Central European Neolithic. Quaternary International 446, 2017, 43–53. doi:https://doi.org/10.1016/j.quaint.2017.03.073
  • Von Weizsäcker/Wijkman 2017
    E. U. von Weizsäcker/A. Wijkman, Wir sind dran. Club of Rome: Der große Bericht. (Gütersloh 2017).


English abstract

Neolithic makes Present. Why Archaeological Museums should explain our Modern Society – an Essay

Archaeological museums, being showcases of history, contribute to collective consciousness and the processes of knowledge in our modern society. Archaeological research and its presentation to a broad public can also be an essential enrichment to the discussion of the present and questions about the future of mankind. This requires precise references and insights from history, which must never be constructed banally and, if anything, can only be gained to a limited extent from a diachronic comparison of development processes in the sense of recurring cycles. The authors see a meaningful contemporary approach almost exclusively in turning points in human history that have decisively determined the framework conditions of further historic developments since then until today. The Neolithic Revolution is described as a corresponding, elementary change in history with far-reaching effects on the challenges and opportunities of the present. Concerning exhibitions, this potential of a comparative examination of „the past and the present“ has hardly been noticed so far. Here the authors see a challenge for museum concepts.


Key words: Archaeology and Present, Modern Society, Museums, Exhibition concept, Neolithic Revolution.

 



Die Mitglieder der Autorengruppe waren bzw. sind in unterschiedlichen Anteilen in der Lehre und Vermittlung, in der Forschung, Feldarbeit und Denkmalpflege tätig. Gemeinsam haben sie das Museum für Steinzeit und Gegenwart in Landau an der Isar konzipiert und die Realisierung begleitet. 

Simon Matzerath M.A. ist Direktor des Historischen Museums Saar in Saarbrücken, war Mit-Kurator der Landesausstellung NRW „Revolution Jungsteinzeit“ 2015/2016 im LVR-LandesMuseum Bonn und am Lippischen Landesmuseum Detmold. 

Dr. Joachim Pechtl forscht mit Schwerpunkt zum Neolithikum in Bayern und im Ostalpenraum und ist Leiter des Fachbereichs Steinzeiten am Institut für Archäologien an der Universität Innsbruck. Er war 10 Jahre im kelten römer museum Manching tätig. 

Der Geologe und Paläontologe Dr. Christian Peitz (Rheinbach) ist seit 14 Jahren (teils freiberuflicher) Kurator und Museumspädagoge mit einem Wirkungsfeld an sieben Museen im Rheinland. 

Mit Schwerpunkten im Neolithikum und Paläolithikum war Dr. Daniel Schyle (Neanderthal Museum Mettmann) an zahlreichen Forschungsprojekten in Mitteleuropa und im Orient beteiligt. Aktuell arbeitet er in einem Projekt zu den Steinzeiten im Rheinland. 

Dr. Jürgen Weiner (Pulheim-Sinthern war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2012 im LVR-Amt für Bodendenkmalpflege beschäftigt. Unter anderem gehören Bergbau und Wasserversorgung im Neolithikum zu seinen Forschungsschwerpunkten.

Als korrespondierender Autor dieses Beitrags fungiert Simon Matzerath M.A., Historisches Museum Saar, Schlossplatz 15, 66119 Saarbrücken, s.matzerath@hismus.de

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