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Donnerstag, 29. August 2013

Eine Archäologie historischer Persönlichkeiten – Folge überkommener Geschichtsbilder?

Ein bedenkenswertes Thema angesprochen bei 
Die Liste der historischen Persönlichkeiten, die in den letzten Jahren ausgegraben wurden läßt sich mühelos erweitern: Königin Editha und Bischof Wichmann in Magdeburg, Reformator Johannes Brenz in Stuttgart (2000, mit eher lokaler Resonanz).
Ich habe allerdings nicht den Eindruck, dass das ein Phänomen vor allem der letzten Jahre ist. Auch früher gab es schon entsprechende Hypes (Lothar III in Königslutter 1978, Saliergräber in Speyer, um 1900). 
Heute ist die Erwartungshaltung vielleicht größer, da die Anthropologie inzwischen über 'vielversprechende' Methoden verfügt. Vielleicht spielen hier auch die öffentlichkeitswirksamen Erkenntnisse rund um Ötzi eine gewisse Rolle.
Der Kern des Faszinosum der historischen Persönlichkeit liegt aber m.E. in unserem traditionellen Geschichtsbild, das Geschichte immer noch von großen Persönlichkeiten gestaltet sieht. Die Archäologie meint wohl, damit besonder relevante Ergebnisse zu liefern und ihre Identität als Geschichtswissenschaft unter Beweis zu stellen. 'Neuere' Entwicklungen in der Theorie der Geschichtswissenschaften (z.B. franz. Annales seit 1940er Jahren, Sozialgeschichte seit 1960er Jahren...) wurden dabei kaum reflektiert: Vergl. http://archaeologik.blogspot.de/2013/04/historische-archaologie-ein-opfer-der.html

Es düfte sich lohnen, dem Thema näher nachzugehen...
Welche Rolle spielt "Authentizität", normaler Promi-Rummel?

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