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Donnerstag, 28. März 2024

Einladung Keramikworkshop Bamberg 2024

Keramik ist in vielfältiger Hinsicht von großer Bedeutung für die Archäologie. Einmal zerbrochen, ist sie zu fast nichts nichts mehr zu gebrauchen und wird weggeworfen. Weil sie relativ witterungsresistent ist, liegt sie da dann oft heute noch - und bietet nicht nur Daten zur Chronologie, sondern auch zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte.

Keramik hat daher schon lange das Interesse von Archäologen und Archäologinnen gefunden. Allerdings haben sich viele regionale Forschungstraditionen und -terminologien ausgebildet, in denen sich Landesgrenzen ebenso widerspiegeln wie regionale Schulbildungen. Das erschwert den Überblick und die wissenschafliche Diskussion. Dem wollen wir mit dem Bamberger Lehr- und Informationssystem zur mittelalterlichen und neuzeitlichen Keramik (BaLISminK) abhelfen Deutlich ist aber auch, dass die klassischen Publikationen mit Zeichnungen und Beschreibungen, bisweilen Fotos oder nun gar 3DScans nur einen ungenügenden Eindruck vom Material bieten. Man muss es gesehen und angefasst haben...

Karniesrand im Gebrauch
(Foto R. Schreg)

Deshalb wurden schon lange immer wieder Keramikworkshops abgehalten, bei denen Fundmaterial ausgelegt und dann gemeinschaftlich diskutiert wurde. Solche Treffen gab es beispielsweise 1963 in Freiburg als Uwe Lobbedey und Wolfgang Hübener zu einer solchen Tagung auch Ehrenamtliche mit ausgewählten Fundkomplexen eingeladen haben und daraus eine auch heute noch bemerkesnwerten Aufsatz zur Struktur der Keramik der späteren Merowingerzeit vorgelegt haben (Hübener/Lobbedey 1964). 1993 trafen sich Kolleginnen und Kollegen in Konstanz und trugen daraufhin Fundstellen und Forschungsstand in einer frühen online-Publikation zusammen, die leider alsbald wieder aus dem Netz verschwunden ist (Ade-Rademacher u.a. 1997).

Zuletzt trafen sich süddeutsche Keramikforscher 2021 in Tübingen und nun kann die AMANZ Bamberg zu einem weiteren Treffen am 2./3. Mai in Bamberg einladen (Organisationsteam Prof. Dr. Rainer Schreg und Aika Katharina Diesch M.A. unterstützt durch Elena Reus M.A.). Verschiedene Kolleginnen und Kollegen haben sich dankenswerterweise bereit erklärt, in kurzen Vorträgen (max. 15 min.) über Forschungsstand und -strategien ausgewählter Regionen und Themenbereiche zu berichten und ausgelegte Keramikkomplexe (persönlich/auf Postern) vorzustellen. 

Der offen und informell gestaltete Workshop wird zahlreiche Möglichkeiten für gegenseitiges Kennenlernen, Vernetzung, Diskussionen sowie die gemeinsame Sichtung ausgelegter Keramikkomplexe bieten. Am Freitag soll es zum Abschluß eine Exkursion mit Privat-PKW zur Töpferei auf dem Lußberg oberhalb Priegendorf geben.

Da noch einige wenige Plätze verfügbar sind, laden wir nun weitere Interessent*innen auch hier noch ein (und verlängern dazu die offizielle Anmeldefrist bis zum 31. März 2024 voraussichtlich um eine Woche), bitten jedoch um baldige Anmeldung und um Überweisung eines Unkostenbeitrags von 10 € (ausgenommen sind Studierende und Personen ohne Anstellung).

Weitere Informationen zu Programm, Anfahrt, Bankverbindung etc. im obigen Link.


Literatur

  • Ade-Rademacher u.a. 1997: D. Ade-Rademacher/ M. Dumitrache/ U. Gross/ B. Jenisch/ St. Kaltwasser/ Ch. Keller/ R. Marti/  Ch. Matt/ J. Pfrommer/ R. Röber,Mittelalterliche Keramik in Baden-Württemberg und den Schweizer Kantonen Basel-Stadt, Baselland und Schaffhausen. Fundstellen und Forschungsstand (Hertingen 1997)
  • Hübener/ Lobbedey 1964: W. Hübener/U. Lobbedey, Zur Struktur der Keramik in der späten Merowingerzeit. Beobachtungen an süddeutschen Grab- und Siedlungsfunden. Bonner Jahrb. 164, 1964, 88-129.


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