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Adventskalender 2023

 

  

Durch dieses Türchen geht es zum Adventspost:

 

 

Bamberg, Am Kranen 14 (FzNr 1726). Topf 
(Foto: AMANZ Foto R. Schreg, CC BY SA 4.0)

Im 18. Adventspost verbirgt sich ein Topf der jüngeren Drehscheibenware. Der Begriff der jüngeren Drehscheibenware geht auf Uwe Lobbedey (vgl. Archaeologik 21.1.2021) zurück. Seine Ende der 1960er Jahre publizierte Dissertation ist eine Pionierleistung der Forschung, weil er nicht nur Fundmaterial vorlegte und klassifizierte, sondern auch eine historische Interpretation anbot. Er kontratsierte jüngere gegenüber älteren Drehscheibenwaren, die ins frühe und hohe Mittelalter datieren und stark auf römische Wurzeln basieren. Einen Vertreter der älteren gelben Drehscheibenware haben wir in Adventspost 7 gefunden. Die ältere Drehscheibenware ist nicht die älteste Drehscheibenware in Mitteleuropa. Die Herstellung mit Hilfe der Rotationsenergie der Drehscheibe dominierte in römischer Zeit und findet sich schon in der vorrömischen Eisenzeit.

Die jüngere Drehscheubenware bezeichnet hingegen die spätmittelalterliche Drehscheibenware, die als Massenprodukt eng mit der Entwicklung der Städte zusammen hängt. In den meisten Regionen war die jüngere Drehscheubenware im Spätmittelalter reduzierend gebrannt, das heißt, meistens grau.

Das gezeigte Stück ist jedoch gelblich, hell oxidierend, also unter Sauerstoffzufuhr gebrannt. Es tammt aus Bamberg und zwar aus Grabungen in dem Gebäude, in dem die Archäologien der Universität Bamberg am Kranen 14 untergebracht sind. Hier in Oberfanken dominierte eine gelbe jüngere Drehscheibenware im Kontext zu den Nachbarregionen in Südwestdeutschland oder auch bereits im Nürnberger Raum, wo jüngere graue Drehscheibenware vorherrschend war. Charakteristisch für Franken ist auch der Rand. Es handelt sich um einen sogenannten profilierten Karniesrand. Der Karniesrand ist ein unterschnittener, konkaver Liestenrand, wie er bei der jüngeren Drehscheibenware mit einigen regionalen Ausnahmen von Siebenbürgen bis Nordfrankreich verbreitet war. In Franken ist auf der Leiste häufig ein Mittelgrat ausgeformt.

Literatur

• U. Lobbedey, Untersuchungen mittelalterlicher Keramik vornehmlich in Südwestdeutschland. Arb. Frühmittelalterforsch. 3 (Berlin 1968). - https://doi.org/10.1515/9783110835083

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Der Adventskalender 2023 bietet Bilder archäologischer Keramikfunde überwiegend aus dem Schatz der frei unter CC-Lizenzen verfügbaren und verwendbaren Bilder.