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Freitag, 19. August 2022

Finde den Fehler 2: Goldfund mit Wiener Flohmarktprovenienz

Die Geschichte des Wiener Standards zur neolithischen Goldscheibe vom Wiener Flohmarkt versäumt nicht nur die Problematik der Raubgrabung darzustellen:

Die Autorin wundert sich zwar, dass die Richter Gallery ein Flohmarktstand war und recherchiert neugierig den Anbieter von 1991. Der sagt, er  habe die Funde von "Jugos" bekommen. Goldscheibe und Tonfiguren passen in der Tat zu einem Fundort in Ex-Jugoslawien.

Dumm nur, dass Sotheby's angibt, die Scheibe sei zuvor in einer "Kranz collection" in Norddeutschland gewesen sein, die den Fund ihrerseits 1966 in Berlin erworben haben soll.

Standard hat auch mit dem jetzigen anonym bleibenden Verkäufer gesprochen, der die Flohmarktgeschichte bestätigt, auf den also die Story mit der Kranz collection eher nicht zurück geht.

Wo also kommt die Flohmarkt-Geschichte her? Hat Sotheby's selbst die etwa erfunden? Um zu suggerieren, der Fund sei alt genug, um legal im Handel zu sein? 

 

Warum dückt der Standard diese Zweifel nicht klar aus?

 

Fehler 2: die angebliche Provenienzgeschichte ist widersprüchlich und schlicht falsch. Der eigentliche, offensichtliche Skandal - ein Auktionshaus bietet eine mit wenig Recherche als falsch identifizierbare, vielleicht aber auch selbst kosntruierte Provenienzgeschichte - bleibt im Artikel ungenannt.


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