Sprache spiegelt Gesellschaftsstrukturen wider – das bedarf innerhalb der Geisteswissenschaften eigentlich keiner Diskussion mehr. Dass Sprache von historischen Rahmenbedingungen und dem damit verbundenen Zeitgeist beeinflusst wird, sich also auch immer (auf der gesellschaftlichen Ebene) weiterentwickelt, ist ebenfalls allgemeiner Konsens. Eine Stellungnahme zu dem Thema findet sich exemplarisch im ZEIT Wissen Podcast: “Woher weißt Du das? / Politisch korrekte Sprache: Kleinkariert oder sinnvoll?” vom 17. Februar 2019.
Die Diskussionen fangen an, wenn es persönlich wird. Wenn es zu überdenken gilt, wieweit die eigene Sprache von kulturellen Bewegungen und historischem Zeitgeist beeinflusst ist, denen man/frau selbst eventuell sogar kritisch gegenübersteht. Fachsprache sollte reflektiert benutzt werden – aber passiert das tatsächlich im akademischen Alltag? Wenn mal wieder die Deadline für die Abgabe eines Beitrages überschritten wurde, wenn die Zeit drängt, dann wird nicht mehr über die Geschichte vertrauter Fachbegriffe nachgedacht, sondern so verwendet, wie sie viele Kolleg*innen ebenfalls verwenden.
Vor allem drei Themengebiete werden aktuell in Hinblick auf ihre Auswirkungen auf Sprache, Begrifflichkeiten und die Art und Weise ihrer Verwendung (Stichwort: Framing) in der Öffentlichkeit diskutiert:
- Nationalsozialismus/Faschismus,
- Gendersensibilität und -gerechtigkeit und
- Kolonialismus.
Kolonialismus – das geht vor allem die Wissenschaflter*innen der ethnographischen Nachbardisziplinen an, oder diejenigen Kolleg*innen, die archäologisch in fernen Ländern unterwegs sind. Für die Archäologie in Mitteleuropa bestehen keine Verdachtsmomente, sie befasst sich schließlich mit unserer eigenen europäischen Geschichte – oder etwa nicht? Geht man/frau der Entstehungsgeschichte so mancher Fachbegriffe nach, stellt sich jedoch bald heraus, dass hier ebenfalls diskriminierende Mechanismen greifen – teilweise bereits seit Jahrhunderten und von der einer Sprache in die andere übernommen. Drei Beispiele, die mir bei redaktionellen Arbeiten begegnet sind, möchte ich hier vorstellen.
„Venusfiguren“
Dass es Vorbehalte gibt gegenüber diesem Begriff, ist in Fachkreisen inzwischen bekannt. Bezeichnet werden damit vor allem paläolithische Statuetten, die weibliche unbekleidete Wesen abbilden. Zurückzuführen ist die Begriffswahl auf Paul Hurault, Marquis de Vibraye (1809–1878), der erstmals 1864 eine Statuette beim Abri Laugerie-Basse (Dép. Dordogne, Frankreich) gefunden hatte (Conkey 1997, 183 ff.; White 2006, 253) und – da schlank und unbekleidet – als „La Vénus impudique“ (dt.: die unkeusche Venus) bezeichnete als Gegensatz zu den aus der Antike bereits bekannten Statuen der Göttin Venus/Aphrodite, die zwar teilweise nackt, aber mit ihren Händen ihre privaten Körperteile abdeckte, in der Kunstgeschichte als Typ der „Venus pudica“ benannt. Soweit kann die Verknüpfung der Objektgattung und der Kreation einer vorgeblich wissenschaftlichen Typbezeichnung unter Berücksichtigung des Zeitgeistes in der Mitte des 19. Jahrhunderts nachvollzogen werden; bereits am Anfang stand die Sexualisierung der Statuetten.
Frauenstatuette aus Elfenbein von dem Abri Laugerie-Basse (Dèp. Dordogne, Frankreich). Sie wurde 1864 als erste der paläolithischen Frauenfiguren gefunden. (Zeichnung: L´Anthropologie 1907 via wikimedia commons) |
Den Bogen zur damals aktuellen Rassenkunde zog 1894 Eduard Piette (1827–1906), der ausgehend von der sogenannten Steatopygie (“Fettsteiß“), die er bei mehreren Statuetten meint diagnostizieren zu können, eine Parallele zu Frauen moderner Völker auf dem afrikanischen Kontinent sowie der Darstellung einer Frau auf einem Relief in dem altägyptischen Totentempel der Königin Hatschepsut in Deir-el-Bahari (Ägypten) sah; damit verfolgte er eine rassenkundliche Einordnung der paläolithischen Menschen (Piette 1894, 11; 20; 24). Piette nannte pauschal als Analogiebeispiele „les Boschimanes“, les „Hottentotes“, „les Namaqua, les Cafres, las Nigritiëns du Nil“, „les Berbères et les Bongos“ und les „Ouoloves“, allerdings nicht direkt die zu dem Zeitpunkt bereits in einer Vitrine des Musée d’Ethnographie du Trocadéro (Paris; heute Musée de l´Homme) als Skelett und Gipsabguß ausgestellte Sarah Baartmann (Holmes 2007), auch wenn sie in den Wissenschaftskreisen des 19. Jahrhunderts als allgemein bekannter Referenzfall für diese Zuordnung gelten darf. Die Südafrikanerin Sarah (Saartije) Baartmann (1789–1815) wurde von 1810 bis 1815 zuerst nach London, dann nach Paris gebracht und unter der Bezeichnung „Hottentot-Venus“ als eine der ersten Menschen vermarktet, die als „exotische“ Bewohner anderer Kontinente eine Zurschaustellung ertragen mussten und nach ihrem Tod in einer Museumsvitrine (bis in die 1970er Jahre hinein) landeten (vergl. dt. Wikipedia).
Die direkte Verbindung zwischen dem Label „Hottentoten-Venus“ und den paläolithischen „Venusfigurinen“ wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts verfestigt mit dem 100. Todestag Sarah Bartmanns (Verneau 1916) und den zu der Zeit gefundenen Frauenstatuetten: 1908 „Venus von Willendorf“, 1922 „Venus von Lespugue” und 1925 „Venus von Dolni Vestonice”.
Diese Typbenennung ist ein Beispiel für einen längeren Prozess der Namensfestigung mit zahlreichen Akteuren, die alle ihre eigene sexistische und/oder rassistische Konnotation beitrugen, ohne das eine schriftlich fixierte Diskussion erfolgte. Trotz anhaltender feministischer Kritik innerhalb wie außerhalb der Archäologie wird der Begriff aber immer noch fröhlich weiterverwendet. Dass es auch anders geht, zeigen die Ausstellungen Ice Age Art. The arrival of the modern mind 2013 im British Museum (London) und EisZeiten. Die Kunst der Mammutjäger 2017 im Archäologischen Museum Hamburg (Cook 2013; Weiss/Merkel 2017). Statt des veralteten Begriffs „Venusstatuette“ werden ganz schlicht neutral-beschreibende Begriffe verwendet wie „female figurine“ oder sculpture of woman“ im Englischen oder „Frauenfigur“ und „Frauenstatuette“ im Deutschen. So wird eine Neubeurteilung dieser frühen Kunstwerke auch durch die Sprache deutlich.
„Berdache“
Seit Divergenzen in der Gräberfeldanalyse zwischen biologischen und sozial-rituell zu definierendem Geschlecht einzelner Bestatteter als solche nicht mehr ignoriert, sondern akzeptiert werden, finden sich für manche Perioden und Kulturgruppen deutlich sichtbare Minderheiten. Ein bekanntes Beispiel sind Individuen in endneolithischen Gräbern mit Schnurkeramik, mit Glockenbechern oder in Gräbern der Frühbronzezeit, die zwar ein männlich bestimmtes Skelett aufweisen, aber aufgrund der Orientierung des Körpers im Grab und meist auch der Ausstattung als sozial-rituell definierte Frauen angesprochen werden können (bereits Häusler 1966, 54). Daneben gibt es genau umgekehrte Fälle: biologische Frauen mit männlicher Körperorientierung und Ausstattung. So weisen zum Beispiel von den 164 Gräbern der schnurkeramischen Nekropole von Vikletice im Nordwesten des heutigen Tschechien (Okres Louny) sieben Gräber (4 %) eine Differenz zwischen anthropologischer Geschlechtsbestimmung und archäologischer Geschlechterbestimmung auf: Sechs biologische Männer wurden nach einem sonst Frauen vorbehaltenen Ritual bestattet, eine biologische Frau nach dem männlich konnotierten Ritual (Buchvaldek /Koutecký 1970). Der anthropologisch bestimmte, erwachsene Mann in Grab 1964/6 wurde beispielsweise auf der linken Körperseite liegend in Hockerposition bestattet. Diese Lage findet sich sonst bei den weiblich bestimmten Toten (Buchvalde/Koutecký 1970, 49; 148 Abb. 87).
Als Erklärungsmodell wird seit den 1990er Jahren als ethnographische Analogie auf einen Personenkreis verwiesen, der bei sehr vielen Stämmen in Nordamerika zum Repertoire sozialer Gruppen gehört: Männer wie Frauen, die Kleidung der jeweils anderen Geschlechtergruppen tragen und zeremonielle Aufgaben ausführen (z. B. Wiermann 1989; Jensen 2007; Matić 2012). Obwohl es genauso viele Geschlechterkonzepte und Namen für diese Gruppen wie Stämme in Nordamerika gibt, wurde in der Ethnologie zuerst der Begriff „Berdache“, abgeleitet aus dem europäisch-westasiatischen Sprachraum, zur pauschalisierenden Beschreibung gewählt und von dort in den archäologischen Sprachgebrauch transferiert. Das Wort umschrieb ab dem 17. Jahrhundert biologische Männer, die den europäischen Kolonialisten in Nordamerika aufgrund nicht den europäischen Normen entsprechender Kleidung, Arbeitsaufgaben und sexuellen Rollen auffielen. Es war durchaus negativ im Sinne von männlichen Prostituierten gemeint. Aufgrund der Geschichte dieses Wortes wurde 1990 in Anlehnung an eine indigene Beschreibung die englischsprachige Übersetzung „two-spirit“ auf einer Jahrestagung der Native American/First Nation Schwulen- und Lesben-Bewegung propagiert (de Vries 2009), obwohl auch damit eine Verallgemeinerung eines bestimmten sozialen Konzeptes verbunden ist, die die Vielfalt der Geschlechterrollen bei den indigenen Gesellschaften Nordamerikas verschleiert. Dennoch ist „two-spirit“ auch für die archäologische Forschung aufgrund seiner positiven Wertung und selbstgewählten Wortschöpfung dem negativ gemeinten „Berdache“ vorzuziehen, bedarf aber einer wissenschaftlichen Begriffsdiskussion bei diesem sprachlichen Transfer als archäologischer Terminus, wie es auch bei anderen Übertragungen von einem historischen Kontext in den anderen der Fall ist.
Vikletice, Grab 1964/6: ein anthropologisch als Mann bestimmter Toter in sonst bei weiblich bestimmten Toten üblicher linker Hockerposition (nach Buchvalde/Koutecký 1970, 49; 148 Abb. 87) |
Als Erklärungsmodell wird seit den 1990er Jahren als ethnographische Analogie auf einen Personenkreis verwiesen, der bei sehr vielen Stämmen in Nordamerika zum Repertoire sozialer Gruppen gehört: Männer wie Frauen, die Kleidung der jeweils anderen Geschlechtergruppen tragen und zeremonielle Aufgaben ausführen (z. B. Wiermann 1989; Jensen 2007; Matić 2012). Obwohl es genauso viele Geschlechterkonzepte und Namen für diese Gruppen wie Stämme in Nordamerika gibt, wurde in der Ethnologie zuerst der Begriff „Berdache“, abgeleitet aus dem europäisch-westasiatischen Sprachraum, zur pauschalisierenden Beschreibung gewählt und von dort in den archäologischen Sprachgebrauch transferiert. Das Wort umschrieb ab dem 17. Jahrhundert biologische Männer, die den europäischen Kolonialisten in Nordamerika aufgrund nicht den europäischen Normen entsprechender Kleidung, Arbeitsaufgaben und sexuellen Rollen auffielen. Es war durchaus negativ im Sinne von männlichen Prostituierten gemeint. Aufgrund der Geschichte dieses Wortes wurde 1990 in Anlehnung an eine indigene Beschreibung die englischsprachige Übersetzung „two-spirit“ auf einer Jahrestagung der Native American/First Nation Schwulen- und Lesben-Bewegung propagiert (de Vries 2009), obwohl auch damit eine Verallgemeinerung eines bestimmten sozialen Konzeptes verbunden ist, die die Vielfalt der Geschlechterrollen bei den indigenen Gesellschaften Nordamerikas verschleiert. Dennoch ist „two-spirit“ auch für die archäologische Forschung aufgrund seiner positiven Wertung und selbstgewählten Wortschöpfung dem negativ gemeinten „Berdache“ vorzuziehen, bedarf aber einer wissenschaftlichen Begriffsdiskussion bei diesem sprachlichen Transfer als archäologischer Terminus, wie es auch bei anderen Übertragungen von einem historischen Kontext in den anderen der Fall ist.
„Pygmy Cups“
Für Miniaturgefäße unter 5 cm Höhe aus der britischen und irischen Bronzezeit, meist in Gräbern gefunden, werden in der Literatur verschiedene Namen verwendet. Möglich sind: incense cup, biconical cup, miniature food vessel, tub-shaped cup oder eben pygmy cups. Seit wann für diese Gefäße letztere verwendet wird, habe ich noch nicht herausfinden können. Die früheste, mir bekannte Verwendung findet sich in zwei Beiträgen im Wiltshire Archaeological and Natural History Magazine von 1938, ohne dass dort auf die Begriffswahl für diesen Keramiktyp eingegangen wurde (de S. Shortt 1938; Stevens/Stone 1938)
Der Begriff „Pygmäen“ hat einen klaren kolonialistischen, eurozentristischen Hintergrund. Seit dem 19. Jahrhundert wird er verstärkt für Menschen verschiedener afrikanischer Völker verwendet, die sich durch eine geringe Körpergröße auszeichnen. Seinen Ursprung hat er im Alt-Griechischen πυγμαῖος (pygmaīos, „von der Größe einer Faust“) und wurde in der Antike für die Beschreibung von kleinwüchsigen (Fabel)Völkern, verortet in Afrika und Asien, benützt. Eine sehr frühe Erwähnung findet sich in der Ilias, wodurch eine Brücke in die Gelehrtenwelt des 19. Jahrhunderts n. Chr. geschlagen wurde. Für eine beschreibende Typbezeichnung wurden „Pygmäen“/„pygmy“ in die Wissenschaftssprachen verschiedener Fächer wie Zoologie, Botanik oder Physik übertragen. Auch in der englischsprachigen Archäologie wird dieser Begriff – anscheinend ohne weitere Diskussion – benützt, so finden sich „pygmy cups“ sowohl in dem Concise Oxford Dictionary of Archaeology wie auch in aktuellen online-Datenbanken von Museumssammlungen in Großbritannien. Dennoch möchte ich die Frage anregen, ob es sinnvoll ist, einen veralteten Begriff aus der Rassenkunde des 19. Jahrhunderts auf Objekte, Tiere, Pflanzen oder physikalische Phänomene zu übertragen.
Selbstverständlich kann man/frau anführen, dass manche Wörter als Fachtermini inzwischen eine lange Tradition besitzen und entsprechende Umdeutungen jenseits ihres ursprünglichen kolonialistischen Kontextes erfahren haben. Aber Sprache ist wandelbar und immer ein Spiegel des Zeitgeistes. Es wird Zeit, dass wir die sprachlichen Wurzeln unseres Faches hinterfragen und die Aussagekraft der Fachbegriffe neu bewerten. Durch die Wahl sachlich-beschreibender Begriffe sowie einer offenen Diskussion bei Übernahme von Begriffen aus den Nachbarwissenschaften wie Ethnologie und Geschichte wird unser Blick auf die Vorgeschichte nicht mehr durch (unbewusst) mitgeschleppte Stereotype verstellt. Außerdem sollten wir uns immer vergegenwärtigen, dass Sprache auch als Mittel für Diskriminierungen und Hierarchisierungen eingesetzt wird. Es liegt an uns persönlich, ob wir hier mitmachen oder dem entgegenwirken möchten.
Literatur
- Buchvaldek, Miroslav/Koutecký, Drahomir, Vikletice. Ein schnurkeramisches Gräberfeld. Praehistorica 3 (Praha 1970).
- Conkey, Margaret W., Mobilizing ideologies. Paleolithic ‘art’, gender trouble, and thinking about alternatives. In: Hager, Lori D. (Hrsg.), Women in human evolution (London, New York 1997) 172–207.
- Cook, Jane, Ice Age Art: The Arrival of the Modern Mind (London 2013).
- de Vries, Kylan Mattias, „Berdache (Two-Spirit)“. In: O'Brien, Jodi (Hrsg.), Encyclopaedia of gender and society (Los Angeles 2009) 62–65.
- Häusler, Alexander, Zum Verhältnis von Männern, Frauen und Kindern in den Gräbern der Steinzeit. Arbeits- und Forschungsberichte der sächsischen Bodendenkmalpflege 14/15, 1966, 25–72.
- Holmes, Rachel, The Hottentot Venus: the life and death of Saartjie Baartman: born 1789 – buried 2002 (London 2007).
- Jensen, Bo, Queer Bedfellows: Gender Ambiguity, Shamans, Hijars, „Berdache“ and the Problems of Using Ethnographic Record. In: Peter Jensen/Søren Sindbaek/Helle Vandkilde (Hrsg.), Globalization, identity, material culture and archaeology. IX Nordic TAG Århus 10–12 May 2007 (Århus 2007) 25–32.
- Matić, Uroš, To queer or not to queer? That is the question: Sex/gender, prestige and burial no. 10 on the Mokrin necropolis. Dacia, 56, 2012, 169–185.
- Piette, Edouard. L'époque éburnéenne Et Les Races Humaines De La Période Glyptique (Saint-Quentin 1894).
- S. Shortt, Hughe de, Pygmy Cups from Boscombe Down West. Wiltshire Archaeological and Natural History Magazine 48, 1938, 462-465. - <https://biodiversitylibrary.org/page/43303281>
- Stevens, Frank/Stone, John F.S., The barrows of Winterslow. Wiltshire Archaeological and Natural History Magazine 48, 1938, 174-182. - <https://biodiversitylibrary.org/page/43302969>
- Verneau, R., Le centième anniversaire de la mort de Sarah Bartmann. L´Anthropologie 27, 1916, 177–179.
- Weiss, Rainer-Maria/Merkel, Michael (Hrsg.), EisZeiten. Die Kunst der Mammutjäger. Die Menschen des Nordlichts. Veröffentlichungen des Archäologischen Museums Hamburg 111 (Hamburg 2017).
- White, Randall, The women of Brassempouy: A century of research and interpretation. Journal of Archaeological Method and Theory, 13, 2006, 250–303. - <DOI https://doi.org/10.1007/s10816-006-9023-z>
- Wiermann, Roland R., An Anthropological approach to burial customs of the Corded Ware Culture in Bohemia. In: Benz, Marion, and Willigen, Samuel van (Hrsg.), Some New Approaches to The Bell Beaker ‘Phenomenon’ Lost Paradise...? BAR Internat. Ser. 690 (Oxford 1998) 129–140.
Für die Diskussion über kolonialistische Spuren in europäischen Fachsprachen und die Korrektur einer ersten Textversion möchte ich herzlich Andrea Ricci (Kiel) danken. Der Beitrag entstand im Rahmen des SFB 1266 TransformationsDimensionen, finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG – Projektnummer 2901391021 – SFB 1266).
Dr. Julia Katharina Koch arbeitet als Archäologin und Lektorin. Ihre Forschungsthemen sind vor allem Geschlechterverhältnisse und Mobilität in den Metallzeiten Mitteleuropas.
Ein wichtiger Beitrag, der zeigt, dass Sprache mehr ist als nur ein Instrument, um sich über Funde und Befunde auszutauschen. Danke dafür!
AntwortenLöschenIch möchte gerne noch hinzufügen, dass Begriffe wie die genannten „Venusfiguren“ oder „pygm cups“ für Leserinnen und Leser, die keine archäologisch-fachgeschichtliche Vorkenntnisse haben, ohne weitere Erläuterung oder Bebilderung nicht unmittelbar verständlich sind - „Frauenstatuetten“ oder „Miniaturgefäße“ hingegen aus dem heutigen Sprachgebrauch heraus schon. Neutralere Begriffe zu verwenden bedeutet daher meines Erachtens auch, Fachsprache zugänglicher und interdisziplinär anschlussfähiger zu machen: Ein wichtiger Aspekt sowohl in der Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Fächern, als auch in der an die Öffentlichkeit gerichteten Wissenschaftskommunikation.