Die Weltkulturerbestadt Trier verkauft römische Münzen, ist sich angeblich des Problems bewusst und setzt den Ausverkauf trotzdem fort.
Das Problem sind ja nicht die Münzen per se, sondern die Löcher und Zerstörungen, die gemacht werden müssen, um erst mal an sie ran zu kommen.
Wie schön, dass dafür nicht das Weltkulturerbe Trier, sondern nur irgend eine andere römische Fundstelle kaputt gemacht wurde....
Wie schön, dass dafür nicht das Weltkulturerbe Trier, sondern nur irgend eine andere römische Fundstelle kaputt gemacht wurde....
Ratiaria in Bulgarien vielleicht, wo sich die Raubgräber von GoogleStreetView haben filmen lassen, nachdem sie die Fundstelle aber ohnehin schon so gut wie ganz vernichtet haben?
- Google Street View zeigt Raubgräber bei der Arbeit. Archaeologik (22.3.2014)' - https://archaeologik.blogspot.com/2014/03/google-street-view-zeigt-raubgraber-bei.html
- Ratiaria – Die geschredderte Römersiedlung. Archaeologik (22.3.2013). - https://archaeologik.blogspot.com/2013/06/ratiaria-die-geschredderte-romersiedlung.html
Oder gar in Syrien, aus Raubgrabungen des IS?
Oder aus Ascoli Piceno, Metz oder Pula, einer von Triers Partnerstädten mit antiker Vergangenheit?
Leider ist Münzsammeln kein unschuldiges Hobby mehr, sondern ein Beitrag zur Kulturgutzerstörung. Die Ausnahme von Münzen als Massenfunden aus dem deutschen Kulturgutschutzgesetz ist kontraproduktiv, denn es ermutigt nach wie vor, antike Stätten zu durchwühlen.
Die Weltkulturerbestadt Trier könnte ein Zeichen setzen, indem sie den Ausverkauf des nicht-trierischen (hoffentlich, wer weiß das schon?) Kulturerbes sofort stoppt.
Links
Nachtrag (10.7.2019)
Nach einer Diskussion des oben verlinkten Blogposts auf der facebook-Seite der DGUF hat die Stadt Trier die Münzen aus dem Verkauf genommen. Ein richtiger Schritt.
Aus dem Handel genommen ja, aber eine Einsicht kann ich da nicht erkennen. Nach anfänglicher Rechtfertigung, scheut man jetzt die breitere Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit, die Bigi Schröder hier dankenswerter Weise geschaffen hat.
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