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Montag, 19. Januar 2015

Kahlschlag bei der Kantonsarchäologie Schaffhausen

Im Kanton Schaffhausen hat der Regierungsrat Sparmassnahmen verabschiedet, mit denen das Jahresbudget der Kantonsarchäologie Schaffhausen bis ins Jahr 2018 um mehr als die Hälfte gekürzt wird. Vorgesehen ist ein Abbau von über 70% der Feststellen; befristete Jahresverträge sollen nicht mehr erneuert werden. Derzeit sind im bislang 8 köpfigen Team überhaupt nur zwei Archäologen, zwei technische Stellen scheinen jetzt schon vakant zu sein (in der Summe grade wenig mehr als 3 Vollzeitstellen [in Worten: drei!]). Daneben gibt es einen Grabungstechniker, einen Restaurator und eine Plangraphikerin sowie eine Sekretärin/Bibliothekarin. Nach dem geplanten Abbau werden die Amtsaufgaben nicht mehr zu erfüllen sein, ein Bürgerservice mit einer zeitnahen Bearbeitung von Baugesuchen und Fundmaldungen wird unter solchen Bedingungen unmöglich.
Bis Mitte April kann unterzeichnet werden.


Der Kanton Schaffhausen hat ein reiches archäologisches Erbe. Hier wurden zahlreiche wichtige Grabungen durchgeführt, die das wissenschaftliche Potential, aber auch die Dringlichkeit einer funktionierenden Denkmalpflege zeigen.


Die Siedlungsentwicklung der Wüstung Berslingen ist von zentraler Bedeutung für das Verständnis der mittelalterlichen Siedlungsgeschichte (vergl. Archaeologik). 1968-70 wurde die Siedlung unter widrigen Bedingungen von der Kantonsarchäologie im Vorfeld des Straßenbaus ausgegraben
(Graphik R. Schreg, nach Bänteli u.a. 2000).


Übrigens: Es spart nicht allein der Kanton Schaffhausen in der Archäologie. Im benachbarten Kanton Aargau wurden der Kantonsarchäologie die Mittel für wissenschaftliche Auswertungen komplett gestrichen (300.000 sfr):

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