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Montag, 8. Dezember 2014

Getty-Generaldirektor James Cuno: Keine Rückgabe von Funden

Lesenswert zur Diskussion um die Rückgabe illegal gehandelter Museumsobjekte an die Herkunftsstaaten die Position des Generaldirektors des Getty Trusts James Cuno:

Die Getty Museen haben in der Vergangenheit öfters durch Skandale mit illegal gehandelten Kunstobjekten und archäologischen Fundstücken Schlagzeilen gemacht und mussten in den letzten Jahren einigen Rückgabeforderungen etwa von Italien nachgeben. James Cuno spricht sich gegen eine Rückgabe von Museumsobjekten an die Herkunftsstaaten aus. Rückgabeforderungen seien nationalistisch.
An einem wichtigen Punkt hat Cuno durchaus Recht: Die Rückgabe an einen Staat erweckt den Eindruck, Kultur sei Staatseigentum. (Was bei einigen unserer heimischen Sondler dann auch zu der absurden Meinung führt, der Staat würde sie durch das Schatzregal bestehlen.) Kultur gehört nicht dem Staat, sondern den Menschen - als Gemeinschaft. Es ist in der Tat nicht der moderne Staat, der einen moralischen Rückgabeanspruch hat (wohl aber einen rechtlichen), sondern es sind die Menschen der Region - basierend auf dem Aspekt des Raumes, nicht der Abstammung. Der Staat ist hier nur ihr Vertreter.
Was Cuno aber übergeht, ist der Fakt, dass die meisten Objekte illegal außer Landes gebracht worden sind. Repatriierung ist eben auch ein Instrument, künftigen Schmuggel und Raubgrabungen zu vermeiden. Es dürfen keine Anreize gesetzt werden, Fundstellen und Geschichte dem Sammlerwahn und Kommerz zu opfern.

Links und Literatur

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