Offiziell wurden vorige Woche die 3D-Modelle vorgestellt, die die archäologische Denkmalpflege Baden-Württemberg online bereit stellt.
Zu erreichen ist die 'virtuelle Archäologie' unter:
Die bisher verfügbaren Modelle zeigen die Bandbreite der Anwendungen:
- Lonetal: Hohlenstein-Stadel und Bärenhöhle: Modell einer Höhle
- Tübingen: bronzezeitlicher Menhir: Modell eines Einzelmonuments
- Hirschlanden: Keltische Stele: Modell eines Einzelmonuments
- Heidengraben: Geländemodell des spätkeltischen Oppidums: Geländemodell eines ausgedehnten Geländedenkmals
- Neuenstadt am Kocher: Apollo Grannus Tempel: Modell eines Grabungsbefundes
- Emmendingen: Pfisterei und Rossmühle der Hochburg: Modell eines Gebäudekomplexes
Die Ansicht der 3D-Modelle erfolgt mittels Sketchfab im Browser. Hier gibt es auch die Möglichkeit, die 3D-Modelle über Social Media zu teilen oder mit einem code auf anderen Website einzubinden. Die rechtlichen Bedingungen, ob und wie das erlaubt ist, werden aber nirgendwo explizit angegeben. In den Erläuterungen ist beiläufig von "freiem Download" die Rede, weshalb hier der Menhir von Weilheim mit der bereit gestellten Funktion als Beispiel eingebunden sei:
So beeindruckend das Heidengraben-Modell auf den ersten Blick ist, so haben doch die früheren archäologischen Pläne des Oppidums einen höheren Informationsgehalt. Die Auflösung ist relativ gering, so dass es nicht prospektiv zu verwenden ist, sondern allenfalls illustrativ zu verwenden ist. Dann aber ist es eventuell störend, dass es im Hangbereich viele Datenlöcher gibt und auch die Kacheln der LiDAR-Scans sind nicht sauber geglättet sind.
Anders sieht es mit der Dokumentation des Menhirs von Weilheim aus, der sehr gut die Details erkennen lässt. Hier hat das 3D-Modell großen wissenschaftlichen Wert. Für ein breiteres interessiertes Publikum würde eine Fototextur aber einen höheren Grad an "Authentizität" vermitteln.
Grundsätzlich stellt sich bei solchen 3D-Modellen, wo ihr Nutzen über eine reine Visualisierung hinaus liegt. Die Antwort liegt sicher in der Möglichkeit zu weitergehenden Analysen - was aber das Prinzip der Open Data erfordert, das über die Bereitstellung fertig interpretierter Modelle hinaus geht.
Grundsätzlich stellt sich bei solchen 3D-Modellen, wo ihr Nutzen über eine reine Visualisierung hinaus liegt. Die Antwort liegt sicher in der Möglichkeit zu weitergehenden Analysen - was aber das Prinzip der Open Data erfordert, das über die Bereitstellung fertig interpretierter Modelle hinaus geht.
Link
- pdf des Flyers zum Projekt
- zum Konzept der virtuellen Archäologie: http://archpro.lbg.ac.at/virtual-archaeology
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