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Samstag, 17. Mai 2014

Die geplünderte Santa Maria?

Derzeit tobt eine Debatte um einen Wrackfund vor der Küste Hispaniolas: Angeblich wurde die Santa Maria, das Flagschiff von Christoph Kolumbus gefunden.
Nachbauten der Pinta, Niña und der Santa Maria 1912 bei New York
(aus E.B.Andrews, History of the United States, vol. 5
[New York; Charles Scribner's Sons 1912], PD,
via Wikimedia Commons).
Solche Identifikationen sind immer problematisch und auch in diesem Fall ist sie höchst umstritten.


Hier soll es nicht um die Erörterung des Für und Widers gehen - dazu sind erst wissenschaftliche Untersuchungen am Wrack notwendig. Hingewiesen sei hier aber auf einen ganz speziellen Aspekt des Fundes. Im Focus-Artikel heißt es:
"Auf den Bildern von damals [2003] sei eine Kanone zu sehen, wie sie auch an Bord der Santa Maria gewesen sein könnte. Sie könnte einen Hinweis auf die Identität des Schiffes geben. Allerdings mussten die Forscher nun bei neuerlichen Tauchgängen feststellen, dass sie offenbar zusammen mit anderen Gegenständen aus dem Wrack geraubt wurde."
Damit haben Plünderer mal wieder richtig Schaden angerichtet. Sie haben Objekte aus ihrem Kontext gerissen, die wesentlich zur Identifikationsfrage hätten beitragen können (ganz abgesehen davon, dass sich eine zusammengehörende Schiffsausstattung nicht mehr rekonstruieren lässt). Die persönliche Gier nach einem Kanonenrohr (oder dem Geld aus dessen Verkauf) hat möglicherweise einen zentralen Fund zur Weltgeschichte vernichtet - zumindest aber die Möglichkeit, diesen sicher zu identifizieren. Vielleicht hat aber auch mal wieder einer gedacht, der Fund sei in seinem Wohnzimmer besser aufgehoben.


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Nachtrag (18.5.2014):

1 Kommentar:

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