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Donnerstag, 12. Januar 2012

"Applied fibulology" - "On the Highway to Hell"

In der Zeitschrift The Historic Environment setzt sich Raimund Karl mit dem Österreichischen Denkmalschutzgesetz und dem Umgang mit Sondengängern auseinander. Seine Kernaussage betrifft das Lizenzierungssystem für Sondengänger, das dazu geführt hat, dass diese nun mehrheitlich illegal und heimlich ihrem Geschäft nachgehen. Karl stellt dem positiv das englische System des PAS gegenüber, bei dem Sondengängerfunde zentral bestimmt und registriert werden.

In einer Serie von Posts auf seinem Blog PACHI übt Paul Barford Kritik an dem (dort auch verlinkten) Artikel. Eine seiner Hauptaussagen sinngemäß: Ein wesentlicher Mißstand liege schon darin, dass auch viele Archäologen fund- und nicht fundstellenorientiert denken. Typologische Beschreibungen werden auch unter Fachleuten oft mit historischen Aussagen verwechselt - in der Praxis wäre das aber nicht Archäologie, sondern "applied fibulology".  Barford spart hier nicht mit scharfen Kommentaren gegen Fundspezialisten. "A lot of archaeologists are focussing on the artefacts which it brings to light. In the process, where they come from and what is lost when they are removed from their original context of discovery seems to me almost to be of secondary importance to them." - um hier nur die freundlicheren Formulierungen aufzugreifen. Barfords Kritik an PAS ist prinzipiell, dass damit die Zerstörung von Fundstellen gewürdigt und eher noch gefördert wird.
In einem Post v. 10.1. fasst Barford seinen Standpunkt nochmals zusammen.

Hinzuweisen ist noch auf die Umfrageergebnisse zur Motivation und zum Suchverhalten der Detektorgänger in Karls Artikel.


Literaturhinweis

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