Samstag, 11. Oktober 2014

Eingespart. Archäologie in Italien

Eine Analyse der Archäologie in Italien:
Beklagt werden Korruption, mangelnde Regelungen, eine mangelnde Einbindung geophysikalischer Prospektion und rückläufige Studierendenzahlen.
 
Ein Vortrag von Luigi Malnati, Dirigente der Direzione general per le antichità auf der Landscape Archaeology Conference in Rom (LAC 2014) im September ging detailliert auf die mangelnde Qualifikation der Grabungsfirmen ein. Ein Problem liege darin, dass es keine geschützte Berufsbezeichnung gibt.

Neuorganisation der Denkmalpflege
In der Region Lazio wird derzeit eine Neuorganisation der Denkmalpflege diskutiert. Die seit den 1930er Jahren bestehene Soprintendenza archeologica per l’Etruria Meridionale, die die Provinzen im Norden der Region betreut, soll in einer Soprintendenza für die gesamte Region Lazio aufgehen.

Monterozzi-Hügel mit der ausgedehnten
etruskischen Nekropole
südlich des antiken Tarquinia
(Foto R. Schreg, 2014)
Dagegen regt sich Widerstand. Der Nordteil der modernen Region Lazio umfasst den Süden des antiken Etruriens, dessen archäologische Überlieferung insbesondere durch die etruskische Kultur bestimmt wird. Hier liegen berühmte Fundstellen wie Tarquinia, San Giovenale oder Cerveteri.
Archäologen haben eine Petition gestartet, die auf eine Beibehaltung einer eigenständigen Soprintendenza für den ehemals etruskischen Raum abzielt, da sie andernfalls den Verlust etruskologischer Kompetenz befürchten.
Protest kommt aber auch von den Bürgermeistern der Provinz Viterbo.


Das Maiuri-Archiv in Pompeji
In Pompeji wird das Maiuri-Archiv mit dem umfassenden wissenschaftlichen Nachlass des langjährigen Grabungsleiters von Pompei aus Spargründen auf die Straße geworfen:

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