Samstag, 4. Dezember 2010

Learning from History (and Archaeology) II - Bronze Age Energy Management

Finds of burnt clay are very common in most prehistoric settlements in central Europe, but they got little attention by researchers. Archaeologist Irene Staeves now analysed burnt clay materials from a rescue excavation at Langenselbold east of Frankfurt in German federal state Hessen. The reconstruction proofs, that Bronze Age technology was meeting modern standards.

Coming from a normal rescue excavation at a Bronze Age settlement all pieces of burnt clay have been analysed for plaster, impressions of wattle, stakes, and other organic materials as cords and grass. It was possible to reconstruct a double framed wall construction of wattle and daub with an infilling made of grass. This insulation layer was probably 10 cm thick.
The 'Hessische Energiesparaktion' an initiative of the federal state of Hessen to enhance energy saving picked up these archaeological reconstruction to calculate the heat transfer coefficient.
Reconstructed bronze age wall: 0,5 - 1,0 W/(m²K)
Medieval to early modern stud wall: 1,6 - 3,2 W/(m²K)
Brick wall (after 1870): 1,5 W/(m²K)
External wall according to Heat Insulation Ordinance 1995: 0,51 W/(m²K)
External wall according to regulation on energy savings 2009: ca. 0,2- 0,35 W/(m²K)


Experimental archaeology proofed a high efficiency of thermal insulation which meets the high standards defined in a Heat Insulation Ordinance from 1995.

Unfortunably the article by Irene Staeves now published in the current volume of Fundberichte aus Hessen does not discuss the wider implications. Hessische Energiesparaktion concludes 'that intuitive action (preventing distress) exceeds human action which is in modern times orientated on money and follows the primate of cost effectiveness'. Though, the bronze age wall of Langenselbold rises the question, how contemporary society can use and implement past ecological strategies. Instead of marveling at past achievments we should think of strategies, how to make use of those archaeological observations and how to integrate them into modern technologies. As circumstances and possibilities have changed we need to ask for an adaptation and integration. Archaeological knowledge on their long-term effects and their social contexts may help going this way. Concerning heat insulation we should ask, how long this simple technology was used and why people abandoned it. It's a myth that past people had higher sense of ecological responsibilty, but they had in some cases experiences of ecological managment which developed over centuries.


References
● I. Staeves, Wärmedämmung in der Bronzezeit. Hüttenlehm gibt Hinweise auf eine zweischalige Wandkonstruktion mit Grasfüllung. Fundberichte aus Hessen 46/47, 2006/07, 59–106.
● I. Staeves, Wärmedämmung in der Bronzezeit - doppelte Flechtwände mit Grasfüllung. Denkmalpflege & Kulturgeschichte 4/2007, 28–30 (online).

Links
http://www.energiesparaktion.de/downloads/Presse/2009/PM-46-09.pdf
http://www.energiesparaktion.de/downloads/Downloadbereich/energiesparinfo/U_Wert_Bronzezeit.pdf


(academia.edu)

Donnerstag, 18. November 2010

German media manager plundered UNESCO world heritage

In an interview prominent German media mogul Helmut Thoma admitted the looting of a grave in Syrian UNESCO world heritage site of Palmyra 30 years ago.
Original interview with Helmut Thoma
Thoma tells how a dealer in Damaskus took him to a grave chamber in Palmyra and invited him to crawl inside. "It was dark and there were snakes..." Thoma says. But his inner Indiana Jones was stronger than his worries. After a small entrance there were several graves, decorated with frescoes. "I've choosen these ones here in my living room."
Afterwards these antiques were smuggeld through the customs at Frankfurt.

German archaeologists protest against this crime against international law and demand, that the objects - part of an ancient grave - have to be brought back to Syria.
In the meantime German media start to take up the scandal. The Radio station SWR2 interviewed the classical archaeologist Andreas Schmidt-Colinet, Professor at the University of Vienna (Interview on Helmut Thoma's looting in Palmyra - see also Interview with Prof. Schmidt-Colinet on Helmut Thoma's looting in Palmyra bei epoc

Montag, 15. November 2010

"Es war nacht und da waren Schlangen..."

Der ehemalige RTL-Chef Helmut Thoma gesteht in einem Interview die Plünderung eines antiken Grabes in Palmyra:
Kulturgutraub-Geständnis von Helmut Thoma
Heute stehen Teile des Grabes in seinem Wohnzimmer. Sie wurden illegal aus Syrien ausgeführt und nach Deutschland geschmuggelt. Das ist eine inzwischen wohl leider verjährte Straftat.

Inzwischen aufgegriffen von


(archaeologica)

Sonntag, 14. November 2010

Freitag, 29. Oktober 2010

Geoarchäologie bei Würzbach

kleine Impression der geoarchäologischen Sondage Anfang September bei der Wüstung Würzbach. Noch ist das Kolluvium nicht datiert, das wir gefunden haben, aber Holzkohle ist genug da. Mal sehen, ob es in die Wüstungszeit fällt oder ob es eher mit den neuzeitlichen Wegetrassen zu tun hat, oder...

(facebook)

Dienstag, 19. Oktober 2010

Altfluren in Panama

Ich habe schon wieder Altfluren gefunden. Dieses Mal in Panama.
Raised fields,
possibly of pre-Columbian times
at the Pacific coast east of Panama City
(R. Schreg)
Die Überlegungen zur "Archäonik" hatten mich mit den Altfluren im Amazonasgebiet (Franz. Guyana, Brasilien, Bolivien) und in den Anden konfrontiert und so die Frage aufgeworfen, ob es so etwas nicht auch in Panama gäbe. In der Literatur finden sich keine Hinweise. Nur über einen Bericht im Kontext der schottischen Kolonie Caledonia an der panamaischen Karibikküste bin ich gestolpert. Hier wurde 1699 beschrieben, dass die Einheimischen "plant their Mari, a kind of Corn something like wheat, upon little hillocks, at a little distance one from another." Diese Beschreibung trifft gerade auf die raised fields zu, die in vielen Regionen Amerikas anzutreffen sind - in Yucatan, ebenso wie am Amazonas und in den Anden.
Nun habe ich eben die wenigen hoch auflösenden Bilder aus Panama durchgesehen, die in GoogleMaps verfügbar sind und voilà: raised fields - nicht an der Karibikküste, sondern in einiger Entfernung östlich von Panama City an der Pazifikküste.




(facebook)

Dienstag, 12. Oktober 2010

Integration - Altes zu einer aktuellen Debatte?

Integration ist in Deutschland zur Zeit ein heiß diskutiertes politisches Thema. Speziell geht es um die türkischen Zuwanderer und ihre inzwischen in Deutschland geborenen Kinder und Enkelkinder. Wie so oft fehlt es der Diskussion an der historischen Perspektive. Der Blick zurück kann zeigen, wie Integrationsprozesse ablaufen können. Dabei kann auch die Archäologie eine interessante Rolle spielen.

Ende des 17. Jahrhunderts wurden in Frankreich die Protestanten verfolgt und viele flohen ins damalige deutsche Reich. In verschiedenen Regionen entstanden Waldenser- oder Hugenottensiedlungen. Ihre Geschichte zeigt, wie lange Integrationsprozesse dauern können und in welchen Bereichen Traditionen besonders lange lebendig bleiben.
An vielen Orten hatte sich bis ins 20. Jahrhundert die französische Sprache erhalten, ebenso lange dauerte die Integration der Waldenser in die evangelischen Landeskirchen, wo sie aber bis heute eine gewisse Sonderrolle spielen.
Foto R. Schreg


Die Veränderung der Alltagskultur ist hingegen sehr schwer zu erfassen. Hier bietet sich ein interessantes, bisher nicht aufgegriffenes Arbeitsfeld für die Archäologie der Neuzeit. M.W. liegen allenfalls von siedlungsgeographischer und heimatgeschichtlicher Seite einzelne Studien vor.

Mittwoch, 18. August 2010

Learning from History (... and Archaeology) I

Interessant scheint mir das Manifest unter
http://rescue-history-from-climate-change.org/index.php
das Historiker und Kulturwissenschaftler auffordert, sich mehr um den Klimawandel zu kümmern.
Leider scheint die Seite nicht sehr lebendig.
Siehe auch die Statements unter
http://rescue-history-from-climate-change.org/PDFs/BBC_History_Apr_2008.pdf

(academia.edu)

Sonntag, 15. August 2010

Wiederentdeckt: Mesolithische Funde aus der Schuntershöhle

Bei den Inventarisationsarbeiten in der Sammlung Albert Kley wurden die Funde aus der Schuntershöhle bei Weilersteußlingen (Alb-Donau-Kreis) wiedergefunden. Innerhalb der Sammlungen von Albert Kley stellen sie einen der wichtigen Komplexe dar, war doch auf Grundlage dieser Grabungen von 1938/39 erstmals in Südwestdeutschland durch A. Nuber eine Untergliederung des Mesolithikum gelungen. Die grundlegenden Untersuchungen von Wolfgang Taute umfassten deshalb in den 1960er Jahren auch neue Grabungen an der Schuntershöhle.

Schuntershöhle, 2007

Grabungen 1938/39 (Foto Nachlaß A.Kley)

Die Kley'schen Funde sind zum größten Teil einzeln beschriftet und stratigraphisch sortiert. Die Funde wurden neu verzettelt und verpackt, da einige der Papiertütchen inzwischen rissig waren.

Silices

Dreiecksmikrolith
































Von Albert Kley liegt ein ausführlicher unpublizierter Bericht zu den Grabungen vor (A. Kley, Bericht über die Probegrabung in der Schuntershöhle im Rautal, Markung Weilersteußlingen in den Jahren 1938/1939 [1941]).
















Fundstatistik aus dem Grabungsbericht von A. Kley










(academia.edu)

Lokalisiert: Wüstung Diezlinsweiler - ein Schritt zum Verständnis des Strukturwandels mittelalterlicher Siedlungslandschaften

Im Laufe des Mittelalters kam es zu erheblichen Verschiebungen innerhalb des Siedlungsgefüges und der Landnutzungsstrategien, die bisher nur ansatzweise erkannt und verstanden sind. Regionale Detailstudien sind eine Möglichkeit, diese Prozesse in ihrer Tragweite und in ihren Zusammenhängen zu verstehen.
Laufende archäologische Forschungen im Bereich der Stubersheimer Alb bemühen sich exemplarisch um die Rekonstruktion der Siedlungsentwicklung dieser Kleinregion, um sie vor dem Hintergrund einer sich verändernden Dorfökologie und einer komplexen Mensch-Umwelt-Interaktion zu interpretieren. Den Ausgangspunkt dazu bilden die Aufarbeitung privater Sammlungsbestände sowie ergänzende Prospektionen.

Im Arbeitsgebiet sind zahlreiche Wüstungen aufgrund schriftlicher Quellen nachweisbar, doch ist ihre Lokalisierung im Gelände sehr schwierig.
Das galt insbesondere auch für die Wüstung Diezlinsweiler.
Im 13. Jahrhundert wurde der Ort mehrfach in schriftlichen Quellen erwähnt. 1289 überlässt Graf Ulrich von Helfenstein dem Abt des Klosters Kaisheim als Schadensersatz (und für das Seelenheil seiner Frau) eine Reihe von Gütern in Schalkstetten, Stubersheim und eben auch in dem heute verschwundenen Diezlinsweiler (WUB IX., Nr. 4136). Der Geograph Hermann Grees hatte in den 1970er Jahren vermutet, dass die Aufgabe dieser Siedlung, die aus mindestens zwei Höfen bestand (wie auch weiterer Wüstungen), im Zusammenhang mit der Ausbildung von Schalkstetten als geschlossener Siedlung im Spätmittelalter stand.

Prof. Hermann Grees, ehemals Professor für Historische Geographie an der Universität Tübingen ist im Frühjahr dieses Jahres verstorben. Als Alterswerk hatte er sich in der Fluranalyse zahlreicher Ortschaften um Geislingen engagiert und unter anderem die Aufgabe übernommen, die Ortschaften der Stubersheimer Alb geographisch zu bearbeiten. Er konnte diese Arbeiten nicht abschließen - in seinem Nachlass fand sich nun jedoch die Kartierung der Flurnutzung Schalkstettens bezogen auf das 19. Jahrhundert sowie die Zusammenstellung der älteren Quellen. Hier zeichnet sich nun Diezlinsweiler innerhalb der Gemarkung Schalkstetten als ein Block von Wechselfeldern ab, der nicht in die Zelgorganisation der Flur integriert war. Die Identifikation mit Diezlinsweiler ist über Flurnamen möglich, doch fällt auf, dass die angrenzenden Felder auf der Nachbargemarkung den Flurnamen "Berlingen" tragen.



Eine Überprüfung im Gelände hat bisher nicht stattgefunden. LIDAR-Scans zeigen jedoch, dass sich hier unter Wald auch alte Feldstrukturen erhalten haben.

Die Lokalisierung dieser Wüstung ist ein wesentlicher Schritt zum Verständnis der Umstrukturierungen der mittelalterlichen Siedlungslandschaft der Stubersheimer Alb. Möglicherweise spielt hier die auf der Karsthochfläche problematische Wasserversorgung eine Rolle, die durch Wetterextreme, wie sich sich im Spätmittelalter häuften, einem erhöhten Risiko ausgesetzt war. Die überdauernden Dörfer jedenfalls konzentrieren sich auf den Bereich kleiner, durch Brunnen erschließbarer Grundwasservorkommen. Eine regionale Sage verknüpft das Verschwinden einer nahegelegenen Wüstung mit Unwettern.

(academia.edu)

Dienstag, 10. August 2010

Sitio Drago - Archäologie in Panama in der deutschen Presse

Focus online meldet die Entdeckung einer archäologischen Kultur in Panama: http://www.focus.de/kultur/diverses/archaeologie-alte-kultur-in-panama-entdeckt_aid_540022.html
Er basiert auf einem Artikel in La Prensa:
http://www.prensa.com/hoy/panorama/2294750.asp , der bereits Genaueres bietet. Es handelt sich keineswegs um die Neuentdeckung einer Kultur, aber um Grabungen an einem sehr interessanten Fundplatz

Demnach bezieht sich die Meldung auf Grabungen in Sitio Drago, die bereits 2003 in der project gallery in Antiquity vorgestellt worden sind (Antiquity Project gallery). Dort wurde die Fundstelle noch AD 900-1150 datiert, inzwischen scheint die Zeit bis um 1400 in der Diskussion.
Von Bedeutung sind die Größe der Fundstelle und die Importfunde aus anderen Regionen Panamas. Hier zeichnet sich eine gewisse Zentralörtlichkeit ab und es stellt sich die Frage nach der Komplexität (um nicht zu sagen "Höhe") der Kultur. Immerhin scheint die Region dichter besiedelt als noch vor einiger Zeit angenommen.
Das seit 2002 laufende Projekt (Thomas Wake, UCLA) untersucht die ökonomische und ökologische Situation dieser Siedlung, die unmittelbar an der Karibikküste liegt. Bioarchäologische Funde deuten auf eine breit gefächerte Subsistenzgrundlage.

Weitere Info zum Projekt

Sonntag, 4. Juli 2010

Aufarbeitung der Sammlung Albert Kley

Albert Kley (1907-2001) war Lehrer und Rektor am Gymnasium (heute Helfenstein-Gymnasium) in Geislingen an der Steige. In den 1920er Jahren hatte er in Tübingen Vorgeschichte studiert, ehe er auf das Lehramtsstudium umgesattelt hat. Seitdem hatte er auf der Ulmer Alb, im Langenauer Becken und im Raum Geislingen zahlreiche Begehungen und Notbergungen durchgeführt. Dabei kam eine umfangreiche Sammlung zusammen, für die er ein altes Dorfschulhaus ankaufte. Kleys Biographie als Archäologie spiegelt eindrucksvoll die Entwicklung der Landesarchäologie seit den 1920er Jahre wieder.

Nachdem ich seit 1991 verschiedentlich mit Albert Kley an der Sammlung gearbeitet hatte, wurde ich nach seinem Tod 2001 von der Familie gebeten, mich der Sammlung anzunehmen.


Sammlungsbestände
Die Sammlung umfasst überwiegend Siedlungsfunde von der Ulmer Alb, dem Langenauer Becken und dem Raum Geislingen, darüber hinaus aber auch vom Südrand des Nördlinger Rieses und aus dem Raum Straubing. Insgesamt handelt es sich um etwa 600 Fundstellen. Nennenswerte Komplexe:

(Foto R.Schreg)
Die zahlreichen Funde aus Geislingen incl. der paläontologischen Fundstelle einer Tierfalle aus der Aufhausener Höhle befinden sich im Heimatmuseum Geislingen.


Ziele
  • Inventarisierung und Verpackung der Sammlung für die Übergabe an das Archäologische Landesmuseum Baden-Württemberg
  • Unterbringung einzelner Sammlungsteile bei geeigneten regionalen Anlaufstellen (z.B. Funde aus dem Raum Straubing)
  • wissenschaftliche Bearbeitung einzelner bedeutender Komplexe
  • Meldung der Fundstellen an die zuständigen Denkmalpflegeämter
  • Aufbereitung des schriftlichen Nachlasses. Er enthält Dokumentationen zu einzelnen Fundstellen.


Stand der Arbeiten
Rund zwei Drittel der Sammlungsbestände sind in einer Datenbank erfasst. Eine vorläufige Kartierung wurde allerdings erst begonnen. Die Inventarisationsarbeiten erfolgen neben meinen beruflichen Verpflichtungen und schreiten deswegen nur langsam voran.


Wissenschaftliche Projekte
Obwohl die Sammlung allein keine sinnvolle Datengrundlage für eine regionale Siedlungsgeschichte darstellt, bietet sie die Grundlage für verschiedene speziellere Fragestellungen, die in wissenschaftliche Projekte integriert werden konnten.

1. neolithische Besiedlung und Rohmaterialversorgung
Eine Bearbeitung ausgewählter neolithischer Fundkomplexe konnte als wesentlicher Bestandteil in das NSF-Projekt "Pastures, Chert Sources, and Upland-Lowland Mobility in Neolithic Southwest Germany" aufgenommen werden. Mehrere Fundkomplexe von der Blaubeurer und Ulmer Alb sowie dem Nordrand des Langenauer Beckens wurden erfasst und dokumentiert (u.a. Heuchlingen, Westerstetten, Mehrstetten, Lehr, Bollingen).
Sondagegrabungen 2006 bei Sonderbuch
(Foto R. Schreg)


2. früh- bis hochmittelalterliche Siedlungsfunde
Im Bereich der Ortschaften Schalkstetten, Stubersheim und Bräunisheim konnten die Beobachtungen und Funde von Albert Kley durch eigene Begehungen, geomagnetische Prospektionen, Luftbildarchäologie, mehrere Notbergungen im Auftrag der Denkmalpflege sowie im Jahre 2005 durch eine Lehrgrabung des Instituts für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters zu einer siedlungs- und umweltgeschichtlichen Fallstudie erweitert werden.
Inzwischen sind die früh- und hochmittelalterlichen Siedlungsfunde der Sammlung Kley aus Türkheim, Schalkstetten, Stubersheim, Bräunisheim und Heuchlingen erfasst. Ergänzend wurden einige kleinere Komplexe aufgenommen, die das regionale Keramikspektrum erweitern oder im Hinblick auf die Siedlungsgeschichte von Bedeutung erscheinen (Westerstetten, Schloßberg Ehrenstein).


Publikationen zur Sammlung


Publikationen unter Verwendung von Material der Sammlung Kley
  • R. Schreg/ A. Kley. Scherben schreiben Geschichte. Zur Vor- und Frühgeschichte von Geislingen und Umgebung (Geislingen 1992)
  • R. Schreg, Wasser im Karst: Mittelalterlicher Wasserbau und die Interaktion von Mensch und Umwelt. Mitt. Dt. Ges. Arch. Mittelalter u. Neuzeit 21, 2009, 11–24.
  • R. Schreg, Die mittelalterliche Siedlungslandschaft um Geislingen - eine umwelthistorische Perspektive. In: H. Gruber (Hrsg.), "in oppido Giselingen…" 1108 - 2008. Acht Vorträge zum 900jährigen Jubiläum von Geislingen. Veröff. Stadtarchiv Geislingen 26 (Geislingen 2009) 9–96. (online)
  • R. Schreg, Das ländliche Umfeld des mittelalterlichen Ulm – eine umwelthistorisch-archäologische Perspektive. In: U. Gross/A. Kottmann/J. Scheschkewitz (Hrsg.), Frühe Städte – Frühe Pfalzen. Neue Forschungen zu zentralen Orten des Früh- und Hochmittelalters in Süddeutschland und der Nordschweiz. Ergebnisse eines Kolloquiums am 28. und 29. April 2009 im Rathaus zu Ulm. Arch. Inf. Bad.-Württ. 58 (Stuttgart 2009) 74–92.

Interner Link



Dank
Unterstützung erfuhren die Arbeiten vom Rotary Club Geislingen, dem Geschichts- und Kunstverein Geislingen sowie vom damaligen Landesdenkmalamt bzw. nun Ref. 26, Regierungspräsidium Tübingen.

(academia.edu)

Wiederaufbaupläne Hohenstaufen

Mit Interesse habe ich von den neuen Tourismus-Plänen auf dem Hohenstaufen, der "Stammburg" der Staufer gelesen (Südwestpresse). In der Vergangenheit haben alle Initiativen auf dem Berg (fast immer gegen das Votum der Denkmalpflege) vor allem zum Verlust historischer Substanz geführt - ganz besonders ausgerechnet im Stauferjahr 1977, als man mitten in der Burganlage eine neue Schutzhütte errichtet hat. Vielleicht ist man diesmal sensibler.

(facebook)

Donnerstag, 24. Juni 2010

Kultureller Kahlschlag in Italien

Bedenklich sind die verschiedenen Meldungen, die mir heute zur Kulturpolitik in Italien aufgefallen sind.
Mit Tricks werden Restaurierungsarbeiten an wichtigen Denkmälern von ordinären Baufirmen durchgeführt - und die Mittel von Museen und Kultureinrichtungen werden um 50 % gekürzt.

Archäologie online

DHI Rom

(facebook)

Mittwoch, 16. Juni 2010

Excavations on modern Porcelain Production in Saxony and Thuringia

As cultural management is a task of the distinct federal states in Germany the recognition of Historical Archaeology is remarkably different. Two links I found today show quite different situations.
On ebay currently hundreds of porcelain figurines (at least their heads) were sold "from an excavation in Thuringia":
http://cgi.ebay.de/29-uralte-gemischte-Porzellankopfchen-Ausgrabung-/220497108485?cmd=ViewItem&pt=Antikspielzeug&hash=item3356a6de05 (Der Hinweis auf die Ausgrabung wurde aus dem Angebot nachträglich entfernt.)

At the same time the museum in Dresden presents an exhibition on porcelain production as documentend by archaeological excavations in recent years:
http://www.kulturkurier.de/kulturnews_10791.html


(academia.edu)

Sonntag, 6. Juni 2010

Archäologen graben Künstlergelage aus den 80ern aus

Meine Meinung: ohne gute Fragestellungen zu Taphonomie und Formationsprozessen ist das wirklich nur Blödsinn. Aber vielleicht endet das Ganze in experimenteller Archäologie, dann kämen wenigstens geräucherte Zitzen und andere Leckereien für die Kollegen dabei heraus...

Focus online
(mangels Fachpublikation)

(facebook)

Mittwoch, 2. Juni 2010

Hollywoods vergessener Wüstenschatz

Ich bin über Archäologie in Hollywood gestolpert. Mal andersrum: Nicht Archäologenbilder im Film, sondern Filmbilder in der Archäologie...
Ein spannendes Beispiel für die vielfältigen Dimensionen einer Historical Archaeology...

www.tagesanzeiger.ch

Donnerstag, 27. Mai 2010

"Die Rolle des Feuilletons in wissenschaftlichen Kontroversen am Beispiel der Troia-Debatte"

Natürlich muss die FAZ (FAZ Blog Antike und Abendland) die Arbeit von Susann Wagenknecht loben... Immerhin eine Abschlußarbeit, die das FAZ-Feuilleton als Ausgangspunkt nimmt. Gleichwohl: Ich glaube, es könnte sich lohnen, die Arbeit zu lesen... Der Troia-Streit verrät in mancher Hinsicht einiges über Archäologen (und Althistoriker).


(facebook)

Die Arbeit von Susann Wagenknecht, „Die Rolle des Feuilletons in wissenschaftlichen Kontroversen am Beispiel der Troia-Debatte" scheint nicht publiziert zu sein.

Nachtrag (23.8.2013)
  • S. Wagenknecht, Debating Troy in the Mass Media – The Catalytic Impact of Public Controversy on Academic Discourse. In: S. Rödder/M. Franzen/P. Weingart (Hrsg.), The Sciences’ Media Connection –Public Communication and its Repercussions 28 (Dordrecht 2012) 291–306.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Der Vater der württembergischen Archäologie

Simon Studion, 1593 (wikipedia)

"Er war ein Säufer, der seine Unterrichtstätigkeit als Präzeptor an der
Marbacher Lateinschule sträflich vernachlässigte. Er war ein
Tunichtgut, nicht selten streitsüchtig, gleichzeitig aber war er auch
ein Opportunist, der sich bei zwei württembergischen Herzögen beliebt
zu machen verstand. Er war ein typisches Kind seiner Zeit - ein
kraftvoller Renaissancemensch. Bis heute gilt er als Vater der
württembergischen Archäologie."

Stuttgarter Nachrichten über Simon Studion